Deutscher Pflegebevollmächtigter Westerfellhaus zu „Depressions-Präventions-Dialog“ in Wien Prävention für die psychische Gesundheit ist in unserer Gesellschaft immer noch zu wenig verankert. Doch zu Pandemie-Zeiten haben in Österreich die psychischen Symptome der Menschen stark zugenommen: Die Häufigkeit von depressiven Erscheinungen hat sich sogar von rund fünf auf etwa 25 Prozent verfünffacht1. Zu einem Dialog über mögliche Präventionsinstrumente und -angebote trafen einander kürzlich der Pflegebevollmächtige der Deutschen Bundesregierung, Staatssekretär Dr. h.c. Andreas Westerfellhaus, und Prof. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Zentrums für Public Health & Versorgungsforschung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg und Director des WHO Collaborating Centre, bei Anima Mentis in Wien. Im Fokus des Dialogs standen niederschwellige Primärpräventionsangebote, die helfen sollen, mentale Erkrankungen frühzeitig zu verhindern. „Ich vertrete als Pflegebevollmächtigter der Deutschen Bundesregierung unabhängig die Interessen der zu Pflegenden und setze mich dafür ein, dass sich die Strukturen des Pflege- und Gesundheitssystems an ihren Belangen ausrichten. Dazu zählen als wichtiger Fokus auch die mentale Stärke und Gesundheit – die Pandemie hat ja nachweislich negative psychische Auswirkungen auf uns Menschen, umso mehr auf Pflegebedürftige. Es gilt für unsere Gesundheitsversorgung, nicht nur zu heilen, sondern insbesondere auch ein präventives System aufzubauen und laufend zu erweitern – daher interessiert es mich natürlich besonders, welche Angebote es dazu in unserem Nachbarland Österreich gibt“, erklärt Dr. h.c. Andreas Westerfellhaus die Beweggründe für seinen Besuch bei Anima Mentis, dem ersten ‚Zentrum für mentale Stärke‘ in der Wiener Auerspergstraße. Anima Mentis-Ansatz: Primärprävention statt Kuration Egal, ob es um psychologische Beratung oder persönliches Coaching geht, betriebliche Gesundheitsförderung in Unternehmen, Seminare oder Bewegungs-, Licht-, Snoezelen-, oder VR-Anwendungen rund um mentale Stärke oder Resilienz – Anima Mentis ist seit der Gründung vor zwei Jahren ein starker Partner für Privatpersonen und auch Unternehmen in Sachen Primärprävention mentaler Erkrankungen. Die Anima Mentis-Anwendungen sind für alle geeignet, die sich durch die Aktivitäten des täglichen Lebens belastet fühlen oder ihre mentale Stärke weiter ausbauen wollen. „Im Sinne der Primärprävention richtet sich das Angebot derzeit ausschließlich an gesunde Menschen, die rechtzeitig mit multiprofessioneller Unterstützung daran arbeiten möchten, mögliche spätere mentale Erkrankungen zu verhindern. Bereits Erkrankte werden selbstverständlich an die richtigen Stellen verwiesen – in Kürze auch an das geplante Anima Mentis Ambulatorium, das in der nächsten Ausbaustufe unser ‚Mental Health Zentrum‘ als therapeutische Gesundheitseinrichtung komplettieren wird“, erklärt Prof. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Zentrums für Public Health & Versorgungsforschung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg und Director des WHO Collaborating Centre, der auch als Chief Scientific Advisor für Anima Mentis Fitness agiert: „Es ist bewiesen, dass 70 Prozent der Personen, die an einer Depression litten, erneut erkranken. Da macht es doch mehr als Sinn, mentale Erkrankungen zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen.“ Verstärkte Auseinandersetzung mit mentaler Gesundheit „Auffallend ist, dass die Menschen, die aktuell zu Anima Mentis kommen, seit der Corona-Pandemie über Verschlechterungen in den Bereichen positives Wohlbefinden und emotionaler Selbstregulationskompetenz sowie der eigenen Vitalität berichten. Gleichzeitig nehmen negative Affekte zu. Kundinnen und Kunden klagen weniger erfrischt, energiegeladen und vital zu sein und betonen häufig, wie sehr ihnen die sportliche Betätigung fehlt“, ergänzt Dr. Peter Kirschner, Mediziner und Geschäftsführer von Anima Mentis: „Die Pandemie verstärkt Probleme, die wir generell schon seit längerem in unserer Gesellschaft haben: Erhöhte Anspannung, Schlafproblematik sowie Antriebslosigkeit sind auffallend und haben Auswirkungen auf die eigene Lebenszufriedenheit. Das Grundbedürfnis nach Sicherheit (Arbeitsplatzverlust, Zukunftsängste, etc.) ist oft nicht mehr ausreichend gegeben, wodurch Gefühle der Angst, Nervosität bis hin zur depressiven Verstimmung auftreten.“ Kirschner möchte die aktuell erhöhte Aufmerksamkeit für Aufklärung und Hilfestellung nutzen: „Die derzeitige Situation hat auch etwas Positives bewirkt: nämlich, dass sich viele überhaupt zum ersten Mal damit befassen, was sie selbst für ihre mentale Gesundheit tun können. Die Zahlen, die die Entwicklung von psychischen Krankheiten betreffen, sind bereits seit langem beunruhigend und es besteht akuter Handlungsbedarf. Die gute Nachricht dabei ist, dass es dafür eine Menge an Optionen gibt – zum Glück im Falle eines Lockdowns – auch in digitaler Form zuhause umsetzbar“. Quellen 1Christoph Pieh vom Department für Psychotherapie der Donau-Universität Krems bei einem Online-Fortbildungsseminar der Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (ÖGIT) im März 2021 zu repräsentativen Online-Umfragen dem April 2020 (1005 Teilnehmer), im Juni 2020 (455 Personen), im September vergangenen Jahres (437 Teilnehmer) und um den Jahreswechsel auf 2021 (1505 Teilnehmer). Vgl. https://www.donau-uni.ac.at/de/aktuelles/news/2020/psyche-seit-covid-19-unter-dauerbelastung0.html Über Dr. h.c. Andreas Westerfellhaus Andreas Westerfellhaus (geboren 1956) ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Er stammt aus Nordrhein-Westfalen, wo er auch heute mit seiner Familie lebt. Seit vielen Jahren ist er mit der Pflege eng verbunden und hat den Pflegeberuf von Grund auf erlernt. In den 1970er Jahren absolvierte er die Ausbildung als Krankenpfleger. Er arbeitete zunächst auf einer Intensivstation, durchlief die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie und übernahm die Leitung der Abteilung.   Dann wandte sich Andreas Westerfellhaus der Pflegeausbildung zu. In den 1980er Jahren studierte er Pädagogik für Gesundheitsberufe und wurde Lehrer in der Krankenpflegeausbildung. Er gründete und leitete eine Weiterbildungsstätte für Intensivpflege und Anästhesie. 1993 übernahm er die Schulleitung der Krankenpflegeschule der Westfälischen Kliniken in Gütersloh.   Bei seinem weiteren beruflichen Werdegang ergänzte er seinen Einsatz in der Ausbildung mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen durch ein berufsbegleitendes Studium. Von 2000 bis März 2018 war er als Geschäftsführer der ZAB – Zentrale Akademie für Berufe im Gesundheitswesen GmbH tätig. Andreas Westerfellhaus war von 2001 bis 2008 Vize-Präsident und von 2009-2017 Präsident des Deutschen Pflegerates. https://www.pflegebevollmaechtigter.de/ Anima Mentis im Überblick Die Anima Mentis Fitness GmbH ist ein österreichisches Healthcare-Unternehmen mit dem Ziel, beginnend mit primärpräventiver Basis die mentale Fitness der Menschen zu stärken. Im Oktober 2018 eröffnete Anima Mentis in der Wiener Innenstadt das weltweit erste Fitnesscenter für mentale Stärke – für jede/n, die/der diese ausbauen will. Das Angebotsspektrum ist eine individualisierte Kombination aus bewährten, evidenzbasierten Anwendungen wie Edukation, Entspannungsmethoden und Bewegungstechniken mit modernster 360-Grad-Virtual-Reality-Umgebung. Entwickelt wurden sämtliche Anwendungen in Zusammenarbeit mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg basierend auf wissenschaftlichen Studien auf dem Gebiet zur Förderung der mentalen Gesundheit. In der Forschung unterstützt außerdem ein hochkarätiger, nationaler und internationaler Ärzte- und Psychologenbeirat. www.animamentis.com