Borealis stoppt vorübergehend Bau in Kallo nach schweren Vorwürfen gegen Kontraktor und unterstützt belgische Behörden weiterhin bei Aufklärung Neustart der Arbeiten am Megaprojekt verschoben, um genügend Zeit für Untersuchungen und zusätzliche Social-Compliance-Maßnahmen zu haben Angesichts der jüngsten Entwicklungen und Medienberichte über mutmaßliche Fehlpraktiken bei seinem Auftragnehmer IREM auf der Baustelle für die neue Propan-Dehydrierungsanlage (PDH) in Kallo, Belgien, hat Borealis am 27. Juli einen dreitägigen Stillstand für den Bau seiner Kallo-PDH beschlossen und den Vertrag mit IREM-Ponticelli, dem Auftragnehmer, der für die Rohrleitungs- und mechanischen Arbeiten für den Bau des neuen PDH-Projekts verantwortlich ist, ausgesetzt. Da die gründliche Untersuchung und Umsetzung zusätzlicher Compliance-Maßnahmen noch andauern, hat Borealis am 1. August 2022 beschlossen, den Stillstand für seine PDH-Baustelle in Kallo bis auf weiteres zu verlängern. Die Wiederaufnahme der Projektarbeiten erfolgt schrittweise. Borealis arbeitet bei großen Bauvorhaben mit dafür spezialisierten Bauunternehmen zusammen und bezahlt marktkonforme Preise gemäß westeuropäischer Standards. Mit Geschäftspartnern und Auftragnehmern abgeschlossene Verträge beinhalten Schutzklauseln, die diese zur Einhaltung aller geltenden Gesetze, insbesondere der Sozialgesetze, verpflichten. Im konkreten Fall, dem Mega-Projekt PDH in Kallo, hat Borealis das Unternehmen IREM mit Arbeiten beauftragt und die für alle Geschäftspartner geltenden Schutzklauseln, insbesondere auch den Business Ethics Code of Conduct, in die Vereinbarung mit aufgenommen. Ende Juni 2022 kamen belgische Sozialinspektoren auf die Baustelle und führten Standardbefragungen zu einer Reihe von Arbeiten auf der Baustelle der PDH durch. Das an dieser Prüfung beteiligte Team kooperierte voll und ganz und hatte zu keinem Zeitpunkt Kenntnis von Vorwürfen des Menschenhandels. Dass es möglicherweise Sozialbetrug im großen Stil gab wurde Borealis erst nach dem Eingreifen der belgischen Behörden Mitte Juli klar. Das Ausmaß des Sozialbetrugs und die Möglichkeit des Menschenhandels war zuvor nicht klar und wurden erst später in besonders alarmierenden Presseberichten Ende Juli deutlich. Borealis verfolgt eine Nulltoleranzstrategie, wenn es um die Gefährdung der Sicherheit der eigenen sowie fremdangestellter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht, und verurteilt jegliche Art der Menschenrechtsverletzung aufs Schärfste. Daher hat Borealis den Vertrag mit IREM-Ponticelli aufgrund des angeblichen Verstoßes von IREM gegen mehrere Vertragsbestimmungen und der laufenden Untersuchung durch die Sozialaufsichtsbehörde unverzüglich am 27. Juli 2022 ausgesetzt. Borealis untersucht diese Angelegenheit mit höchster Priorität und arbeitet eng mit der Sozialinspektion zusammen, um deren Untersuchung voranzutreiben. Gleichzeitig wurde von Borealis eine externe Kanzlei mit der Analyse des Falles beauftragt. „Im Einklang mit unserem Goal-Zero-Ansatz richten wir derzeit zusätzliche soziale Kontrollen ein, um einen potenziellen Mangel an Kontrolle durch Auftragnehmer schnellstmöglich aufzuspüren und beheben zu können,“ kommentiert Wim De Smet, Borealis Standortleiter Kallo. „Borealis verurteilt jede Art von Menschenrechtsverletzung. Deshalb haben wir uns entschieden, den Bau unseres Megaprojekts in Kallo vorübergehend zu stoppen, bis alle zusätzlichen Compliance-Maßnahmen in Kraft sind.“ ENDE Diese Medieninformation ist in deutscher, englischer und niederländischer Sprache verfügbar. Die einzelnen Sprachversionen sowie zusätzliches Bildmaterial finden Sie hier. Medienkontakt: Borealis Konzernkommunikation: Virginia Wieser Senior Manager, Corporate Communications, Brand & Reputation Tel.: +43 1 22 400 772 (Wien, Österreich) e-mail: media@borealisgroup.com Über Borealis Borealis ist einer der global führenden Anbieter fortschrittlicher und kreislauforientierter Polyolefinlösungen und europäischer Marktführer im Bereich des Polyolefin-Recyclings. In Europa sind wir Marktführer in den Bereichen Basischemikalien und Pflanzennährstoffe. Wir nutzen unsere Expertise im Zusammenhang mit Polymeren und unsere jahrzehntelange Erfahrung, um innovative und kreislauforientierte Materiallösungen mit Mehrwert für Schlüsselindustrien wie Konsumgüter, Energie, Healthcare, Infrastruktur und Mobilität zu liefern. Indem wir essentielle Ressourcen für ein nachhaltiges Leben neu erfinden, bauen wir auf unser Bekenntnis zur Sicherheit, auf unsere Mitarbeiter und auf Exzellenz, während wir den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft beschleunigen und unseren geographischen Fußabdruck erweitern für unsere Kunden auf der ganzen Welt. Borealis hat die Konzernzentrale in Wien, Österreich, beschäftigt rund 6.900 Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern aktiv. Im Jahr 2021 erwirtschafteten wir einen Gesamtumsatz von EUR 12,342 Millionen und einen Nettogewinn von EUR 1.396 Millionen. Borealis steht zu 75 % im Eigentum der OMV, einem integrierten, internationalen Erdgasunternehmen mit Sitz in Österreich, sowie zu 25 % im Eigentum einer Beteiligungsgesellschaft von Mubadala, mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gemeinsam mit zwei wichtigen Joint Ventures – Borouge (mit der Abu Dhabi National Oil Company, ADNOC, in den Vereinigten Arabischen Emiraten) und Baystar™ (mit TotalEnergies, in den USA), liefert Borealis Produkte und Dienstleistungen für Kunden auf der ganzen Welt. www.borealisgroup.com | www.borealiseverminds.com   Über Borealis in Belgien Borealis betreibt drei Produktionsstätten in Belgien: Kallo, Zwijndrecht und Beringen sowie ein Shared Service Center in Mechelen mit insgesamt rund 1200 Mitarbeitern: In Beringen betreibt Borealis zwei Polypropylen (PP)-Anlagen und eine Compoundieranlage. Die Hauptanwendungsbereiche von Borealis in Beringen sind fortschrittliche Verpackungen, Hygiene- und Elektronikanwendungen sowie die Automobilindustrie. www.borealisgroup.com/beringen Borealis produziert in Kallo Polypropylen und betreibt außerdem eine Dehydrierungsanlage zur Umwandlung von Propan in Propylen. 2019 begannen die Bauarbeiten für eine neue Propandehydrierungsanlage (PDH) im Weltmaßstab in Kallo. Es wird eine der größten und effizientesten Anlagen der Welt sein. www.borealisgroup.com/kallo In Zwijndrecht produziert Borealis Ethylen-Copolymere und Polyethylen, verteilt auf zwei Hochdruckreaktorlinien, die für Polyethylen (PE)-Compounds für Polyethylen mit niedriger Dichte und Materialhandhabungsanlagen verwendet werden. Hauptanwendungsgebiet ist die Draht- und Kabelindustrie. www.borealisgroup.com/zwijndrecht Das Borealis Digital Studio wurde 2018 als eigenständige Einheit innerhalb des Borealis Digitalisierungsprogramms in der Nähe von Brüssel gegründet und besteht aus einem Team von rund 30 Digital Professionals. Es ist der agile Wegbereiter des Unternehmens für die Entwicklung intelligenter und bewährter Geschäftslösungen mit Mehrwert auf der Grundlage von Design-Thinking-Prinzipien. www.borealisdigitalstudio.com