Der Bau der neuen Bio-Ethanol-Anlage in Hallein hat begonnen OMV und AustroCel Hallein unterzeichnen Bio-Ethanol Belieferungsvertrag. Die ersten Kesselwaggons werden die Anlage Anfang 2021 verlassen. Hallein, Oktober 2019. Mit dem Bau der Bio-Ethanol-Anlage rückt die Produktion von Bio-Treibstoff aus Holz in Hallein immer näher, eine Vision zum Ersatz von fossilen Brennstoffen wird Wirklichkeit. Der Standort wird zur Bioraffinerie. Seit kurzem liegen alle Bewilligungen zum Bau und Betrieb der Anlage vor, die Finanzierung ist gesichert und mit der OMV AG wurde ein Belieferungsvertrag über mehrere Jahre abgeschlossen.  Die neue Anlage, die Ende 2020 in Betrieb gehen soll, wird 42 Millionen Euro kosten, langfristig Arbeitsplätze für zusätzliche 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen und bis zu 30 Millionen Liter Bio-Ethanol jährlich produzieren. Der Bio-Treibstoff aus Hallein gilt als besonders umweltfreundlich, da er nicht aus Futter- oder Nahrungsmitteln, sondern aus Reststoffen der Zellstofferzeugung hergestellt wird. In Hallein wird Bio-Ethanol aus Holzzucker gewonnen, der fermentiert und destilliert wird. Das Endprodukt wird Benzin beigemischt und rund ein Prozent des jährlichen Benzinverbrauchs in Österreich ersetzen. Durch den Ersatz von fossilem Brennstoff werden pro Jahr rund 50.000 Tonnen CO2 eingespart. AustroCel Hallein bekennt sich zur kaskadischen Nutzung von Rohstoffen: Aus Fichtenholz, welches Restholz aus der Sägeindustrie ist, wird reine Cellulose gewonnen, die überwiegend in Asien zu Textilfasern verarbeitet wird.  Jörg Harbring, Geschäftsführer der AustroCel Hallein GmbH: „Reststoffe sind wertvolle Rohstoffe. Mit dem Bio-Ethanol-Projekt schaffen wir nicht nur weitere Arbeitsplätze in Hallein, wir entwickeln mit kreativen Lösungen interessante neue Produkte, die auch ökonomisch neue Chancen eröffnen“. Bio-Ethanol aus Hallein wird ausschließlich auf Basis von cellulosischen Reststoffen hergestellt, Österreich bekommt die erste Anlage zur Herstellung von Bio-Ethanol der zweiten Generation. Auf Grund der nachhaltigen Basis zählt es zur Kategorie der „fortschrittlichen Biokraftstoffe“. So kann es in Zukunft die gesetzliche Substitutionspflicht der OMV erfüllen und Benzinkraftstoffen beigemengt werden. Das Produkt wird einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Intensität des OMV Produktportfolios liefern und somit die OMV Nachhaltigkeitsziele 2025 unterstützen. Thomas Gangl, OMV Vorstandsmitglied verantwortlich für den Bereich Refining & Petrochemical Operations: „Dies ist der erste Vertrag, der von der OMV im Bereich fortschrittlicher Biokraftstoffe der zweiten Generation abgeschlossen wurde. Somit kann die OMV einen wertvollen Schritt einleiten, um die Versorgung von Biokraftstoffen sicherzustellen und, um die Erfüllung von internationalen Klimazielen zu unterstützen. Wir freuen uns mit AustroCel einen zuverlässigen Kooperationspartner gefunden zu haben und damit auch den Industriestandort Österreich zu stärken.“ Die ersten Vorarbeiten für die Anlage am Betriebsgelände der AustroCel GmbH wurden im September gestartet. Für die erste Bauetappe bis zum Winter stehen Aushubarbeiten, Bodenverdichtung sowie die Errichtung eines neuen Gleises und die Verlängerung eines bestehenden Gleises an. Das Bio-Ethanol wird zukünftig umweltschonend auf der Schiene transportiert. Hintergrundinformation zu Biokraftstoffen In der EU regelt eine Reihe von Richtlinien den Einsatz von Biokraftstoffen. Mit der EU-Richtlinie „Erneuerbare-Energien-Richtlinie“ (Renewable Energy Directive, RED) aus 2009 wurden verbindliche Ziele gesetzt: 20% des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien sowie ein Mindestanteil von 10% erneuerbarer Energien im Verkehrssektor (Strom, Wärme und Verkehr). Im Juni 2018 folgte die „Erneuerbare-Energien-Richtlinie II“ (RED II), die ein verbindliches Ziel von 32% erneuerbarer Energien für die EU in 2030 sowie 14% für erneuerbare Energien im Verkehrssektor bis 2030 festlegte. Ebenso wurde ein ansteigendes Ziel für fortschrittliche Biokraftstoffe (zweite Generation) festgesetzt. Die Höhe des Ziels liegt in 2021 bei 0,2%, steigt 2025 auf 1% und 2030 auf 3,5% an. Herkömmliche Biokraftstoffe (erste Generation) sind bis zu 7% zugelassen. OMV Aktiengesellschaft Die OMV fördert und vermarktet Öl und Gas, innovative Energielösungen und hochwertige petrochemische Produkte – in verantwortlicher Weise. Mit einem Konzernumsatz von EUR 23 Mrd und einem Mitarbeiterstand von mehr als 20.000 im Jahr 2018 ist die OMV Aktiengesellschaft eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs. Im Bereich Upstream verfügt die OMV über eine starke Basis in Rumänien und Österreich als Teil der Kernregion Mittel- und Osteuropa sowie ein ausgeglichenes internationales Portfolio mit Russland, der Nordsee, dem Mittleren Osten & Afrika sowie Asien-Pazifik als weitere Kernregionen. 2018 lag die Tagesproduktion bei rund 427.000 boe/d. Im Bereich Downstream betreibt die OMV drei Raffinerien mit einer jährlichen Kapazität von 17,8 Mio Tonnen und über 2.000 Tankstellen in zehn Ländern. Die OMV verfügt über Gasspeicher in Österreich sowie Deutschland; die Tochtergesellschaft Gas Connect Austria GmbH ist Betreiberin eines Gaspipelinenetzes. 2018 hat die OMV etwa 114 TWh Gas verkauft. Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Die OMV wird bis 2025 EUR 500 Mio in innovative Energielösungen investieren. Über AustroCel Hallein GmbH Die AustroCel Hallein GmbH beschäftigt derzeit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist Marktführer in China für Textilzellstoff aus Nadelholz mit einem Gesamtumsatz von 146 Millionen Euro.  Im Vorjahr wurden mehr als 157.000 Tonnen Viskosezellstoff abgesetzt und 105 GWh Fernwärme und 95 GWh Grünstrom produziert. Damit versorgt das Halleiner High-Tech-Unternehmen nicht nur die eigene Produktion mit sauberer Energie, sondern auch 30.000 Haushalte mit Grünstrom und 14.000 Haushalte mit Fernwärme. Bilder (Abdruck für Pressezwecke honorarfrei) Bild 1: Bis zu 30 Millionen Liter jährlich wird Österreichs erste Anlage zur Herstellung von Bio-Ethanol der zweiten Generation produzieren, die zurzeit von der AustroCel Hallein errichtet wird. Das Bio-Ethanol wird von der OMV AG verarbeitet und ab 2021 Benzin beigemischt. So wird rund ein Prozent des jährlichen Benzinverbrauchs in Österreich ersetzt und durch den Ersatz von fossilem Brennstoff werden pro Jahr rund 50.000 Tonnen CO2 eingespart. Fotocredit: AustroCel/Josef Galler Bild 2: Bis zu 30 Millionen Liter jährlich wird Österreichs erste Anlage zur Herstellung von Bio-Ethanol der zweiten Generation produzieren, die zurzeit von der AustroCel Hallein errichtet wird. Das Bio-Ethanol wird von der OMV AG verarbeitet und ab 2021 Benzin beigemischt. So wird rund ein Prozent des jährlichen Benzinverbrauchs in Österreich ersetzt und durch den Ersatz von fossilem Brennstoff werden pro Jahr rund 50.000 Tonnen CO2 eingespart. Fotocredit: AustroCel/Josef Galler Bild 3: Nach der Unterzeichnung eines Belieferungsvertrages mit der OMV AG und der behördlichen Genehmigung wurden kürzlich die Vorarbeiten für die Anlage am Betriebsgelände der AustroCel GmbH gestartet. Ab der Fertigstellung der Anlage Anfang 2021 wird AustroCel bis zu 30 Millionen Liter Bio-Ethanol jährlich produzieren und damit rund ein Prozent des jährlichen Benzinverbrauchs in Österreich ersetzen. Fotocredit: AustroCel/Franz Dieterich