EY European Corporate Governance Studie 2019 Vom Financial Reporting zum Corporate Reporting: neue Anforderungen an Prüfungsausschüsse in Europa Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellen Unternehmen vor große Heraus-forderungen – entsprechend ändert sich europaweit das Anforderungsprofil an Audit Committees Trotz EU-weit einheitlicher gesetzlicher Basis führen strukturelle Unterschiede zu einer stark unterschiedlichen Umsetzung und Schwerpunktsetzung Kompetenzen in den Bereichen Technologie und Strategie werden zentrale Erfolgsfaktoren Wien, 12. November 2019. Angesichts der Digitalisierung, neuer regulatorischer Vorgaben und einem öffentlichen Fokus auf Nachhaltigkeit sehen sich Unternehmen zunehmend neuen Herausforderungen ausgesetzt – entsprechend vielfältig verändern sich die Anforderungen an das Management und die Aufsichtsorgane. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie „A view on the current and future role of Audit Committees“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Befragt wurden Audit-Committee-Mitglieder unter anderem in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Schweden und Großbritannien sowie Corporate Governance-Experten. Im Fokus der Untersuchung stehen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Ausschussstruktur, der Aufgabenverteilung, der Zusammenarbeit mit dem Management, externen Prüfern und Stakeholdern sowie dem Umgang mit neuen Regulierungsvorgaben. Die Analyse zeigt, wie sich die Gremien angesichts der veränderten Risikoprofile von Unternehmen, neuer Regulierungsvorgaben und digitaler Innovationen zukunftsorientiert ausrichten können. „In unserer Studie haben wir festgestellt, wie sehr das Thema Nachhaltigkeit die Mitglieder von Aufsichtsräten und Prüfungsausschüssen beschäftigt“, sagt Gerhard Schwartz, Partner und Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich. „Nicht zuletzt trägt die Herausforderung des unternehmerischen Umgangs mit Nachhaltigkeit dazu bei, dass sich die Perspektive des Audit Committees vom reinen Financial Reporting hin zum Corporate Reporting wandelt.“ Audit Committees im Wandel Laut Studie besteht die größte gemeinsame Herausforderung für Prüfungsausschüsse in Europa darin, die effektive Balance zwischen den operativen Herausforderungen und dem Reporting von heute sowie den zukünftig veränderten Risikoprofilen von Unternehmen zu finden. Doch der hiermit zusammenhängende Veränderungsprozess gestaltet sich von Land zu Land unterschiedlich. So legen Prüfungsausschüsse in Österreich ebenso wie in Deutschland, der Schweiz und UK einen wesentlich stärkeren Fokus auf die traditionellen Aufgaben wie Überwachung der Rechnungslegung, des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und der Internen Revision, während in Schweden und den Niederlanden bereits vermehrt neue Risiken - wie beispielsweise Cybersecurity - die Arbeit der Ausschüsse prägen. Für Stakeholder, Investoren und das Management werden zukunftsorientierte Informationen immer relevanter. Um zum nachhaltigen Unternehmenserfolg beizutragen, muss das traditionelle Aufgabenspektrum bezüglich der vergangenheitsorientierten Finanzdaten sowie der rechnungslegungsbezogenen Kontrollsysteme vermehrt um die zukunftsorientierten Bewertungen von nichtfinanziellen Risiken erweitert werden. Laut Analyse mangelt es an dieser Stelle bislang jedoch an Wegweisern: „Insbesondere bei der CSR-Berichterstattung suchen Audit Committees noch nach Best Practices samt entsprechender Tools und Prozesse. Dabei können sie gerade an dieser Stelle entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen, indem sie das Vertrauen der Öffentlichkeit und der Stakeholder in das Unternehmen erhöhen“, betont Schwartz. Neuausrichtung durch Technologie Neben der neuen strategischen Ausrichtung wird auch das technologische Verständnis zu einem zentralen Erfolgsfaktor der Audit Committees. Mit neuen Technologien wie Data Analytics und Künstlicher Intelligenz werden interne und externe Auditprozesse sowie die interne Revision zunehmend digital und automatisiert ablaufen und die Qualität und Effizienz von Prüfungen gesteigert. Diese Veränderungen erfordern nicht nur neue Aufsichtsmechanismen, sondern auch die passenden digitalen Kompetenzen der Mitglieder in Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss. „Wir beobachten, dass die beratende Funktion für Prüfungsausschussmitglieder immer zentraler wird. Um diese Sparringspartner-Rolle einzunehmen ist es unerlässlich, dass Audit Committees ihr finanzielles Know-how auch um technologische und strategieorientierte Fähigkeiten erweitern“, sagt Schwartz. EY im Überblick EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter an vier Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2018/2019 einen Umsatz von 160 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt rund 280.000 Mitarbeitern der internationalen EY-Organisation betreut EY Kunden überall auf der Welt. EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung sowie Transaktionsberatung und Managementberatung. Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/at   *Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.