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  • 69 Prozent der Angestellten in Österreich haben KI-Erfahrung, knapp unter Westeuropa-Durchschnitt (72 %)
  • Die meisten Arbeitnehmenden in Europa nutzen Künstliche Intelligenz (KI) im Privatleben (38 %) – und nicht am Arbeitsplatz (12 %); fast ein Viertel der Befragten nutzt KI für beide Zwecke (23 %) – ähnliches gilt für Österreich
  • Nur knapp jede:r siebte Österreicher:in darf KI am Arbeitsplatz uneingeschränkt nutzen (15 %), für ein knappes Drittel (31 %) sind KI-Applikationen verboten
  • Meistgenutzte KI-Anwendung in Österreich ist die Texterstellung (58 %), gefolgt von Sprachassistenten (39 %)
  • Ein Drittel der Manager:innen (35 %) in Österreich gibt an, dass KI bereits zu Kosteneinsparungen und/oder Gewinnsteigerungen geführt hat

Wien, 9. Juli 2024. Künstliche Intelligenz ist im Alltag vieler Unternehmen und Privatpersonen nicht mehr wegzudenken: Dass Künstliche Intelligenz unaufhaltsam den Arbeitsmarkt, Unternehmensstrukturen und das tägliche Leben verändert, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Fast drei Viertel der Arbeitnehmer:innen europäischer Länder (72 %) haben laut aktueller EY-Studie bereits praktische Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz gemacht. Die meisten von ihnen nutzen KI jedoch im Privatleben (38 %) und nicht im Beruf (12 %) – knapp ein Viertel, 23 Prozent, hat in beiden Bereichen Erfahrungen mit KI gesammelt. Wirft man einen Blick auf Österreich, geben insgesamt 69 Prozent der Arbeitnehmenden an, bereits KI-Tools und -Systeme in Verwendung gehabt zu haben – damit liegt Österreich leicht unter dem EU-Durchschnitt. Spitzenreiter ist Spanien: 84 Prozent der Spanier:innen sind bereits mit KI vertraut.

Während manche Unternehmen noch ganz am Anfang stehen, gestalten andere den KI-Prozess federführend mit. Oft werden neueste Tools erst in der Management-Ebene ausprobiert, wie auch das EY European AI Barometer bestätigt – immerhin 84 Prozent der befragten Führungskräfte in Europa geben an, bereits in Kontakt mit KI gekommen zu sein, in Österreich sind es nur 78 Prozent. Bei Arbeitnehmer:innen ohne Führungsverantwortung liegt der Anteil deutlich darunter bei 67 Prozent (65 % in Österreich). Auch Männer haben häufiger Erfahrung mit KI-Anwendungen als Frauen – in Österreich ist der Unterschied noch deutlicher als im europäischen Durchschnitt. „Hierzulande nutzen weniger als zwei von drei Frauen KI, bei den Männern sind es drei Viertel“, so Susanne Zach, Data and AI Lead EY Österreich. Besonders wichtig sei es, Rahmenbedingungen und ein Regelwerk für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen zu schaffen, betont Zach. Nur knapp jede:r siebte Angestellte in Österreich (15 %) darf KI ohne Einschränkungen im Arbeitsalltag nutzen, weitere 31 Prozent mit Einschränkungen, genauso viele (31 %) gar nicht. Die Schweizer:innen haben europaweit dabei die meisten Freiheiten, 32 Prozent dürfen KI uneingeschränkt verwenden.

Das sind die Ergebnisse des ersten EY European AI Barometer, für das über 4.700 Arbeitnehmende in Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Niederlande befragt wurden. In Österreich nahmen 515 Personen an der Umfrage teil.

Die Hälfte sieht Einfluss von KI im Arbeitsalltag
Im europäischen Durchschnitt gibt mehr als jede:r zweite Befragte (53 %) an, dass KI starken oder teilweisen Einfluss auf die Arbeit hat – in Österreich sind es sogar 56 Prozent. Vier von zehn Befragten in Österreich (38 %) erwarten, dass der Einfluss von KI-Anwendungen auf ihre Arbeit in den nächsten drei Jahren deutlich zunehmen wird. Vor allem in den Bereichen Text (58 %), Sprachassistenz (39 %) und Chatbots (27 %) findet KI in Österreich bereits Anwendung.                     

Zwei Drittel der Befragten in Österreich (65 %) sind sich einig, dass aufgrund von KI künftig weniger Mitarbeitende in Unternehmen gebraucht werden, im europäischen Durchschnitt sind es 68 Prozent. „Dass weniger Stellen benötigt werden könnten, ist nicht zu verwechseln mit Kündigungswellen – im Gegenteil: Wir haben jetzt schon einen Fachkräftemangel, durch den demografischen Wandel und die damit einhergehenden Pensionierungen wird sich dieser in den nächsten Jahren noch deutlich verstärken. KI kann zur Lösung dieses Problems beitragen, Mitarbeitende entlasten und Zeit für strategischere Arbeiten schaffen. KI wird die menschliche Arbeitskraft nicht ersetzen, sondern ergänzen“, ordnet Zach die Ergebnisse ein. Wichtig sei es, die Mitarbeitenden hinsichtlich KI zu sensibilisieren und Synergien zu schaffen: „Wenngleich manche äußere Prozesse und branchensensible Veränderungen unaufhaltsam sind, liegt es an den Unternehmen, technologische Veränderungen mitzutragen und zu lenken. Hier sind Schulungen ein wichtiger Punkt.“

Aus- und Weiterbildung als Gamechanger
In vielen Fällen ergreifen die Mitarbeitenden die Initiative und nutzen Selbstlernmöglichkeiten, sei es privat, beruflich oder eine Kombination aus beidem: Europaweit bilden sich 44 Prozent der Befragten auf dem Gebiet der KI eigenständig weiter – Männer (49 %) häufiger als Frauen (40 %). In Österreich ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern noch drastischer: Mehr als die Hälfte der Männer (52 %) bildet sich in puncto KI weiter, hingegen nur ein Drittel der Frauen (34 %).

Autodidaktische Weiterbildung ist vor allem in Spanien (25 %) gängig, Österreich befindet sich mit 15 Prozent im unteren Drittel und liegt knapp unter dem Durchschnitt von 16 Prozent. Wirft man einen Blick auf die Angebote der Arbeitgeberseite, so sind die Arbeitnehmenden in der Schweiz (36 %) am zufriedensten mit den KI-Schulungsprogrammen, die das eigene Unternehmen anbietet. In Österreich ist ein Fünftel (22 %) zufrieden, 34 Prozent wünschen sich mehr Bildungsmöglichkeiten und weitere 44 Prozent sind aktuell unzufrieden mit den Trainingsoptionen des eigenen Unternehmens. „Die Tatsache, dass sich viele Arbeitnehmende privat weiterbilden – auch, weil ihnen die Angebote ihres Arbeitgebers nicht ausreichen, – sollte dem Management zu denken geben. Für eine erfolgreiche Integration von KI in den Geschäftsbetrieb sind Schulungsprogramme, die auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Funktion zugeschnitten sind, der Schlüssel“, ergänzt Zach.

KI hilft bereits bei Kostenersparnis und Gewinnsteigerung
Trotz der Herausforderungen sind die Vorteile des Einsatzes von KI bereits offensichtlich, vor allem gemessen an den Kosteneinsparungen: Europaweit gibt fast die Hälfte der Manager:innen (45 %) an, dass sie durch den Einsatz von KI Kosten einsparen oder ihren Gewinn steigern konnten – oder beides. In Österreich sind es dagegen erst 35 Prozent. Gemessen an diesen beiden Kriterien war der KI-Einsatz bisher in der Schweiz am erfolgreichsten, wo 81 Prozent positive Erfahrungen mit der Technologie gemacht haben.

Was den Optimismus über Entwicklungsmöglichkeiten und positive Anstöße durch KI betrifft, so gibt es deutliche Branchenunterschiede: Rund acht von zehn (82 %) Befragten aus den Sektoren Finanzdienstleistungen und Technologie, Medien und Telekommunikation sind optimistisch, was die Entwicklungsmöglichkeiten der Technologie angeht. Eine deutliche Mehrheit der Befragten aus den Bereichen Energie (80 %), Fertigung und Automobilindustrie (77 %), Landwirtschaft (73 %) und Versicherungen (72 %) teilt diese Meinung ebenfalls. Am wenigsten optimistisch sind im Branchenvergleich regierungsnahe Organisationen (53 %) und der Gesundheits- und Wellnesssektor mit 58 Prozent.

Österreichs Optimismus gebremst
Während europaweit 23 Prozent KI als sehr vielversprechend einschätzen und weitere 53 Prozent als eher vielversprechend, zeigen sich die österreichischen Befragten noch etwas zurückhaltend – nur 16 Prozent sind umfassend positiv gestimmt, weitere 52 Prozent moderat. Österreich bildet somit nicht nur unter den neuen befragten westeuropäischen Ländern das Schlusslicht, sondern auch in der DACH-Region (Deutschland und Schweiz 18 % sehr optimistisch). „KI wird weiter die Unternehmenswelt revolutionieren. Ob Front Runner oder late to the party – das haben Unternehmen selbst in der Hand. Darum gilt es, Wissens- und Anwendungslücken zu schließen, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren. In den Händen qualifizierter und gut geschulter Mitarbeitender kann KI ein mächtiges Werkzeug sein, das enorme Produktivitätssteigerungen verspricht. Wenn Unternehmen heute in KI-Fähigkeiten investieren, können sie sich in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld als Marktführer positionieren“, schließt Zach.

EY im Überblick

EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von 229 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/at 

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

Kontakt

EY Bettina Loidhold

Bettina Loidhold
Comms & Engagement Lead | Brand, Marketing & Communications Austria
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Susanne Zach, EY Österreich
1 181 x 1 654 © EY/Christina Häusler