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  • Absatz von Fahrrädern auch in Österreich rückläufig: E-Bikes um elf Prozent, mechanische Fahrräder um 23 Prozent
  • Drei Viertel des Fahrradabsatzes in Österreich entfällt auf E-Bikes
Wien, 7. August 2024. Nach dem Höchststand im Jahr 2022 verzeichnete der europäische Fahrradmarkt 2023 einen Abschwung mit einem Umsatzrückgang um neun Prozent. Deutschland (-4 %), die Niederlande (-4 %) und Frankreich (-8 %) zeigten dabei leichte Veränderungen zum Vorjahr, während die Umsätze in Spanien (-23 %) und Italien (-19 %) signifikant gefallen sind. Österreich liegt mit einem Rückgang von minus 17 Prozent im unteren Mittel der untersuchten Länder.

Martin Unger, Leiter Konsumgüter und Handel bei EY Österreich und Partner bei EY-Parthenon: „Seit dem Ausbruch der Pandemie gleicht die Nachfrage nach Fahrrädern einer Achterbahnfahrt. Zunächst stieg diese massiv, was zu Rekordverkäufen und hohen Bestellungen führte. Dann kam es zu Unterbrechungen der Lieferketten und erheblichen Lieferproblemen. Nach einem beispiellosen Höhenflug im Jahr 2022 erleben wir jetzt auch am Fahrradmarkt einen konjunkturellen Gegenwind. Die Kauffreude der Konsument:innen ist deutlich getrübt, was sich auch bei Fahrrädern in einem Umsatzrückgang niederschlägt. Diese Entwicklung zeigt, dass die Branche neue Strategien entwickeln muss, um sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen und langfristiges Wachstum zu sichern."

Das sind die Ergebnisse einer Analyse des europäischen Fahrradmarktes der Beratungs- und Prüfungsorganisation EY. Dafür wurden sowohl die gesamteuropäischen Daten der EU27 und Großbritannien als auch die landesspezifischen Daten für Österreich, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Italien, Spanien, Belgien und die Schweiz betrachtet.

Hinsichtlich der beiden Fahrradvarianten E-Bike und klassische, mechanisch betriebene Fahrräder zeigen sich deutliche Unterschiede: Bei E-Bikes meldeten die Schweiz und Italien einen Rückgang im Absatz von jeweils 19 Prozent, während der Markt in Deutschland um nur fünf Prozent zurückging. Österreich lag mit einem Rückgang um elf Prozent im Mittelfeld. Nur in Spanien wuchs der Absatz von E-Bikes um zwei Prozent. Hingegen haben mechanische Fahrräder mit Ausnahme der Niederlande (-6 %) landesübergreifend einen starken Rückgang verzeichnet – in Österreich um 23 Prozent.

„Es ist eine deutliche Verschiebung der Verbraucherpräferenzen hin zu technologisch fortschrittlicheren und komfortableren Mobilitätslösungen beobachtbar“, erklärt Nikolaus Köchelhuber, Partner bei EY-Parthenon und Experte für die Handels- und Konsumgüterbranche: „Der geringere Rückgang bei E-Bikes im Vergleich zu mechanischen Fahrrädern deutet darauf hin, dass das Segment der E-Bikes möglicherweise widerstandsfähiger gegenüber Marktschwankungen ist und ein höheres Wachstumspotenzial aufweist. Der Markt hat vor allem aufgrund des steigenden Umweltbewusstseins und den Entwicklungen hin zur E-Mobilität gute Prognosen – E-Bikes könnten von staatlichen Anreizen und Investitionen in die Radinfrastruktur profitieren. Immerhin beträgt das erhöhte Investitionsbudget der EU für die Fahrradinfrastruktur im Jahr 2024 4,5 Milliarden Euro – zum Vergleich: 2012 waren es noch 600.000 Euro.“

Fahrradleasing als Wachstumsmarkt
Als neueres Geschäftsmodell der letzten Jahre gilt, Fahrräder auch im Leasing anzubieten. Vor allem bei Dienstfahrrädern wird dieses Modell gut angenommen. Europaweit geht man von einem Marktpotenzial von 10 Milliarden Euro bis 2028 aus. Geleast werden vor allem E-Bikes – in Deutschland beispielsweise sind 80 Prozent der geleasten Fahrräder E-Bikes.

„Der Markt für Fahrradleasing ist ein Wachstumsfeld“, beobachtet Unger. „Das Leasingmodell bietet Konsument:innen und Unternehmen finanzielle Flexibilität, indem es die anfänglichen Anschaffungskosten senkt und eine gleichmäßige Ausgabenverteilung über die Laufzeit ermöglicht. Dies erhöht die Zugänglichkeit zu hochwertigen und teureren E-Bike-Modellen.“

Köchelhuber ergänzt: „Der Fahrradsektor ist längst mehr als nur der Verkauf von Zweirädern; er ist ein umfassendes Ökosystem, das Bekleidung, Zubehör und Reparaturdienstleistungen einschließt und dessen Bedeutung für den gesamten Handel stetig wächst. Gerade beim Leasing sehen wir hohes Potenzial – derzeit wird dieser Aspekt vom Handel noch zu wenig genutzt. Wir sehen hier eine große Chance für den Einzelhandel den Sektor weiter voranzutreiben und ein nachhaltiges Wachstum zu sichern.“

EY im Überblick

EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von 229 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/at 

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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Bettina Loidhold
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Martin Unger, EY Österreich
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Nikolaus Köchelhuber, EY-Parthenon
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