Das DomQuartier, ein außergewöhnlicher Museumskomplex in der Stadt Salzburg, feiert am 17. Mai 2024 sein 10-jähriges Bestehen. Als Schnittpunkt von geistlicher und weltlicher Macht bietet das DomQuartier einen einzigartigen Einblick in die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe Salzburgs. Das Jubiläumsjahr ist gefüllt mit Highlights, welche die Besucherinnen und Besucher auf eine Reise durch die Geschichte Salzburgs mitnehmen.
Haslauer: „DomQuartier vereint Kunst und Geschichte“
„Im DomQuartier vereinen sich Geschichte und Kunst Salzburgs zu einem Highlight für Einheimische und Gäste. Nach vielen Jahren Vorbereitung und zehn Jahren Ausstellungsbetrieb lässt sich mit Gewissheit sagen: Der große Wurf ist gelungen. Salzburg hat ‚sein‘ Domquartier und ein Angebot ersten Ranges für alle Interessierten“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Jährlich werden rund 120.000 Besucherinnen und Besucher verzeichnet. Sonderausstellungen gab es zur Sammlung Rossacher (2014), zu Rembrandts Produktionsprozess (2016), zu den Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein (2016), zu Wolf Dietrich von Raitenau (2017), zu Erlesenem aus der Kunstkammer Würth (2018), zur Kooperation mit dem Belvedere zur Ausstellung „Natur wird Bild“ (2021), zur Musik-Ausstellung (2020, 2021), zu 400 Jahren Paris-Lodron-Universität (2022) oder zum Reform-Erzbischof Colloredo (2023).
DomQuartier als Zentrum
Es ist nun 10 Jahre her: Mit der Gründung des „DomQuartiers“ wurde das historische Zentrum politischer und kirchlicher Macht in Salzburg auf eine Weise wieder erlebbar, die den Gast durch die Brille der Fürsterzbischöfe blicken lässt. Residenz, Dom und Erzabtei St. Peter haben über Jahrhunderte Stadt und Land Salzburg geprägt und bilden auch in der architektonischen Form eine zeichenhafte Einheit. Andrea Stockhammer, Direktorin DomQuartier Salzburg schildert: „Heute können die Besucherinnen und Besucher – wie damals nur der Fürsterzbischof und wenige Auserwählte – von einer Sphäre in die andere wandeln: von der weltlichen Pracht der Residenz mit den bildlichen Erzählungen von den Taten Alexanders des Großen in die geistliche Sphäre von Dom und Erzabtei. Mit dem Ende des geistlichen Fürstentums 1803 war die Einheit aus Residenz, Dom und Erzabtei obsolet geworden. Über 200 Jahre später wurden die mittlerweile entstandenen baulichen Barrieren im doppelten Sinne des Wortes wieder aufgebrochen und ein Museumsrundgang der besonderen Art geschaffen.“ Die Einheit aus einer weltlichen Residenz mit einer Metropolitankirche und einer Abtei ist in dieser Form außergewöhnlich. In der Zusammenschau der drei Partner im DomQuartier entsteht ein umfassendes Bild, das mehr ist als die Summe seiner Teile. „Mit dem gemeinsamen Bekenntnis zur Wieder-Öffnung des Rundganges um den Domplatz war auch die Idee zum DomQuartier geboren. Man erkannte die große Chance, hier an Originalschauplätzen Salzburgs Geschichte und Kunst nicht nur präsentieren, sondern auch erleben zu können. Das wurde in den eindrucksvollen Ausstellungen und Kunstprojekten der letzten Jahre bewiesen“, beschreibt Erzabt Dr. Korbinian Birnbacher OSB.
Sonderausstellung: Die Farben der Serenissima.
Venezianische Meisterwerke von Tizian bis Canaletto
Vom 21. Juni 2024 bis 06. Jänner 2025 präsentiert das DomQuartier Salzburg in seinem 10. Jubiläumsjahr in der Residenzgalerie den ersten Gastauftritt des Kunsthistorischen Museums in Salzburg. Die Farben der Serenissima“ ist die erste Ausstellung unter der Leitung der neuen Direktorin des DomQuartiers Andrea Stockhammer. Die umfassende Schau erzählt unter dem Titel „DIE FARBEN DER SERENISSIMA. Venezianische Meisterwerke von Tizian bis Canaletto“ die fulminante Erfolgsgeschichte der Renaissancemalerei in Venedig.
Das DomQuartier als Herzstück des Salzburger Welterbes
Das historische Zentrum der Stadt Salzburg wurde 1996 offiziell zum UNESCO-Welterbe ernannt. Die UNESCO zeichnet Stätten mit dem Welterbe-Siegel aus, die einen sogenannten außergewöhnlichen universellen Wert darstellen. Sie sind besondere Zeugnisse vergangener Kulturen, materielle Spuren von Begegnungen und Austausch, künstlerische Meisterwerke oder einzigartige Naturlandschaften. Andrea Stockhammer, Direktorin DomQuartier Salzburg, hält fest: „Das heutige DomQuartier war und ist von zentraler Bedeutung für das UNESCO-Welterbe in der Stadt Salzburg. Hier war das Zentrum des Fürstentums, das geistliche und weltliche Macht vereinte. Das DomQuartier ist der authentische Erlebnisort der Repräsentation des geistlichen Fürstentums im Barock“.
50 Jahre Dommuseum
In diesem Jahr feiert nicht nur das DomQuartier sein 10-jähriges Bestehen, auch das Dommuseum freut sich über das 50-jährige Jubiläum. Seit 10 Jahren gehört das Dommuseum zum DomQuartier. Reinhard Gratz, Direktor des Dommuseums betont: „Mit seinen Sammlungen bildet das Dommuseum einen wichtigen Teil der Erzählung des Museumsrundgangs: Bezogen auf die ehemalige Doppelfunktion des Fürst-Erzbischofs vertritt es die bischöfliche, kirchliche Seite und erinnert gerade mit dem Domschatz an die unvergleichliche Geschichte und Strahlkraft Salzburgs als Metropolitansitz seit 798.“
Mag. Dr. Johann J. Reißmeier, Erzbischöflicher Offizial, Domkap. KR Prälat lic.iur.can. über das DomQuartier: „Der Mensch lebt vom Schönen. Das DomQuartier ist ein Erlebnisraum von Schönem. Aus diesem Grund ist es auch ein einzigartiger Lebens-Raum.“ Residenz, Dom und Erzabtei St. Peter haben über Jahrhunderte Stadt und Land Salzburg geprägt und bilden auch in der architektonischen Form eine zeichenhafte Einheit. In den prunkvollen Räumen fand ein hochrangiges kulturelles Leben statt, dem man heute noch bei einem Besuch nachspüren kann. Salzburg ist ein wichtiges Beispiel für ein europäisches geistliches Fürstentum, das sich durch eine beachtliche Anzahl von herausragenden und sehr gut erhaltenen weltlichen und kirchlichen Bauten verschiedener Epochen auszeichnet. Das heutige DomQuartier umfasst das Zentrum dieses weltlichen und geistlichen Herrschaftsbereichs.
Das Besucherzentrum schafft neue Erlebniswelten
Ab dem Sommer 2028 beginnt die Erzählung der Wurzeln im DomQuartier schon in der Antike: Durch neue museale Angebote und das geplante Besucherzentrum wird es den Besucherinnen und Besuchern im DomQuartier möglich sein, 2000 Jahre der Salzburger Geschichte an einem einzigen Ort zu erleben.
Das neue Besucherzentrum wird in den Südtrakt der Residenz integriert und ermöglicht den Gästen eine bessere Aufenthaltsqualität durch zahlreiche Neuerungen wie beispielsweise die Verbesserung der Eingangs- und Shopsituation. Es stärkt auch mit digitaler Vermittlung ein vollumfänglicheres Verständnis für den besonderen Ort im Zentrum des UNESCO Weltkulturerbes in der Stadt Salzburg. Im Osttrakt des Untergeschosses entsteht das neue Römermuseum IUVAVUM mit archäologischen Sammlungsbeständen des Salzburg Museums. Es wird direkt an das Domgrabungsmuseum anschließen und stellt eine nahtlose Erweiterung zur bisherigen Erzählung im DomQuartier dar.
Besucherzahlen: stetiges Wachstum im Jubiläumsjahr
Das DomQuartier Salzburg hat sich im Wesentlichen von den Coronajahren erholt und verzeichnete 2023 knapp 120.000 Besucherinnen und Besucher. Für 2024 zeigt sich eine Zunahme von etwa 10 % im Vergleich zum Vorjahr (im Vergleichszeitraum). Ziel für die kommenden Jahre ist es, durch attraktive Angebote und Ausstellungen die Zahl weiter zu steigern. Die Besucherinnen und Besucher kommen überwiegend aus Deutschland und Österreich, gefolgt von Italien und Frankreich. Auch im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung zeigt sich ein positiver Anstieg: Während im Jahr 2023 noch 907 Schülerinnen und Schüler das DomQuartier besuchten, waren es im gleichen Zeitraum 2024 bereits 1.545.
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