Wien, 9. Mai: Die Energieministerien Österreichs, Deutschlands und Italiens haben heute ein gemeinsames Unterstützungsschreiben für die Entwicklung eines "südlichen Wasserstoffkorridors" in der Europäischen Union unterzeichnet. Die dazugehörigen Infrastrukturprojekte werden damit bei der Erlangung des Status eines Projekts von gemeinsamem Interesse (PCI) unterstützt. Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) Snam in Italien, Trans Austria Gasleitung (TAG) und Gas Connect Austria (GCA) in Österreich sowie bayernets in Deutschland begrüßen diesen wichtigen Schritt der Politik.
Der südliche Wasserstoffkorridor „SoutH2-Corridor“ ist 3.300 km lang und wird von vier großen europäischen Fernleitungsnetzbetreibern entwickelt: Snam, TAG, GCA und bayernets. Der Korridor verbindet Nordafrika, Italien, Österreich und Deutschland und wird so wichtige europäische Nachfragecluster mit wettbewerbsfähigem erneuerbarem Wasserstoff aus dem südlichen Mittelmeerraum versorgen.
SoutH2Corridor deckt mehr als 40 % des REPowerEU-Importziels abMit einer Wasserstoffimportkapazität von mehr als 4 Millionen Tonnen pro Jahr aus Nordafrika könnte der Korridor 40 % des REPowerEU-Importziels erfüllen. Die Initiative konzentriert sich auf die Nutzung bestehender, zum Wasserstofftransport umgewidmeter Erdgasinfrastruktur, gegebenenfalls unter Einbeziehung zusätzlicher Neubauten. Ein hoher Anteil umgewidmeter Bestandsleitungen (mehr als 70%) ermöglicht einen kostengünstigen Transport, während der Zugang zu günstigen Produktionsstandorten für erneuerbaren Wasserstoff (Wind und Sonne) in Nordafrika für Industrien mit schwer vermeidbaren Emissionen von Vorteil ist.
Die Entwicklung des SoutH2-Corridors, der Teil eines vernetzten und diversifizierten europäischen „Wasserstoff-Backbones“ ist, wird auch maßgeblich zur Versorgungssicherheit beitragen. Der SoutH2-Corridor, der bereits 2030 voll funktionsfähig sein soll, besteht aus den folgenden einzelnen PCI-Projektkandidaten:
- "Italian H2 Backbone" von Snam Rete Gas
- „H2 Readiness of the TAG pipeline system" von Trans Austria Gasleitung GmbH
- “H2 Backbone WAG + Penta-West" von Gas Connect Austria GmbH
- "HyPipe Bavaria - The Hydrogen Hub" von bayernets GmbH
Jeder FNB reichte im Dezember 2022 einzeln Anträge für Projekte von gemeinsamem Interesse (projects of common interest - PCI) im Rahmen der TEN-E-Verordnung bei der EU-Kommission ein. Die Projekte „H2 Backbone WAG + Penta West“ von Gas Connect Austria und „H2 Readiness of the TAG pipeline system" von Trans Austria Gasleitung GmbH sind strategisch wertvolle Investitionen in die Energiezukunft Österreichs, welche mit der bestehenden Gasinfrastruktur realisiert werden können. Damit das Vorhaben umgesetzt werden kann, ist aber noch viel öffentliche Unterstützung notwendig.
Laufend aktualisierte Informationen zur Initiative finden Sie unter
www.south2corridor.netFür weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:Gas Connect Austria GmbHTel. +43 (1) 27500-88052
E-Mail: publicrelations@gasconnect.at
Trans Austria Gasleitung GmbHE-Mail: public.affairs@taggmbh.at
Über Gas Connect Austria GmbH:Gas Connect Austria ist ein Gasfernleitungs- und verteilernetzbetreiber mit Hauptsitz in Wien. Das Unternehmen beschäftigt 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist an 6 Standorten in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich verankert. Vom Knoten Baumgarten ausgehend, betreibt Gas Connect Austria ein modernes und leistungsstarkes Hochdrucknetz mit Verbindungen nach Deutschland, der Slowakei, Slowenien und Ungarn sowie zu Speicher- und Produktionsanlagen. Entlang des 900 Kilometer langen Leitungssystems befinden sich 5 Verdichterstationen, 56 Mess- und Übergabestationen und über 100 Übergabemesspunkte. Das Kerngeschäft besteht in der Vermarktung von Transportkapazitäten an den internationalen Grenzpunkten und für die inländische Gasversorgung. Gas Connect Austria setzt sich auf nationaler und europäischer Ebene intensiv mit den Themen rund um die Energiewende auseinander und arbeitet aktiv an Lösungen zur Dekarbonisierung mit. Das Unternehmen ist zu 51% im Eigentum der VERBUND, 49% werden im Verhältnis 60:40 von Allianz Capital Partners und SNAM gehalten. Gas Connect Austria hält Beteiligungen an AGGM, AGCS, TAG GmbH und PRISMA und ist Mitglied bei ENTSOG, GIE, Hydrogen Europe, Clean Hydrogen Alliance und der European Hydrogen Backbone Initiative.
Über Trans Austria Gasleitung GmbH:
Trans Austria Gasleitung GmbH ist ein Fernleitungsnetzbetreiber in Österreich. Ihr Pipelinesystem verbindet über eine Strecke von 380 km Baumgarten in Österreich mit Tarvisio in Italien. Das TAG-Pipelinenetz besteht aus rund 1.140 km Erdgashochdruckleitungen von der slowakisch-österreichischen bis zur österreichisch-italienischen Grenze. Der Gastransport kann von Österreich nach Italien („Flussrichtung“) sowie von Italien nach Österreich („Gegenflussrichtung“) innerhalb der technischen Limits des TAG Pipeline Systems erfolgen. Entlang der Route in Österreich liefert die Erdgasleitung auch Erdgas für die Bundesländer Niederösterreich, Steiermark und Kärnten und auch für den Transport nach Slowenien über die SOL-Leitung.
Die Gesellschafter von Trans Austria Gasleitung GmbH sind das italienische Unternehmen Snam S.p.A. mit einem Anteil von 84,47 % und die österreichische Gas Connect Austria GmbH mit einem Anteil von 15,53 %. Trans Austria Gasleitung GmbH ist Miteigentümer von PRISMA und ist Mitglied bei ENTSOG, GIE, European Clean Hydrogen Alliance und der European Hydrogen Backbone Initiative.