- Neue Studie der European Hydrogen Backbone Initiative schätzt den Wasserstoffbedarf in der EU und UK bis 2050 auf 2.300 TWh; das entspricht ca. 20 bis 25 Prozent des zukünftigen Energiebedarfs dieser Region
- Österreich ist wichtige Transport-Drehscheibe für die größten Verbraucher-Cluster
- Ausreichendes Potenzial innerhalb der EU und UK vorhanden, um diese Menge als grünen und blauen Wasserstoff zu produzieren; Wasserstoffimporte aus Nachbarregionen als attraktive Ergänzung
- Europäischer Wasserstoff-Backbone notwendig, um Markt zu etablieren und Angebot und Nachfrage in den Regionen zusammenzuführen
Die Initiative European Hydrogen Backbone (EHB) stellt heute eine Analyse über die zukünftige Nachfrage, das Angebot und den Transport von Wasserstoff in Europa vor. Diese Studie ergänzt die kürzlich veröffentlichten EHB-Landkarten, die bis zum Jahr 2040 ein Wasserstoff-Pipeline-Netz von fast 40.000 km aufzeigen, das 19 EU-Mitgliedstaaten sowie Großbritannien und die Schweiz miteinander verbindet.
Hoher Wasserstoffbedarf, um Europa klimaneutral zu machenIn der EU und Großbritannien könnte bis 2050 ein Wasserstoffbedarf von rund 2.300 TWh (davon 2.000 TWh in der EU) entstehen. Dies entspricht etwa 45 Prozent des Erdgasverbrauchs in der EU und in UK im Jahr 2019. Wasserstoff ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Industrie, insbesondere der Chemie (Ammoniak und hochwertige Chemikalien), der Eisen- und Stahlindustrie sowie der Kraftstoffproduktion. Es wird erwartet, dass Wasserstoff auch eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von abschaltbarem Strom, als Schwerlastkraftstoff und in einigen Ländern bei der Beheizung von Gebäuden spielen wird.
Geografische Lage und etablierte Gas-Transportrouten machen Österreich zur wichtigen Drehscheibe für zukünftige WasserstofftransporteDas bestehende Netz von Gas Connect Austria inklusive der Drehscheibe Baumgarten ist aufgrund seiner zentralen Lage bestens als europäische Wasserstoff-Drehscheibe geeignet. Damit Wasserstoff auch schon kurz- und mittelfristig für Verbrauchs-Cluster in Österreich und etwa auch Deutschland zur Verfügung steht, kann dieser gemeinsam mit Erdgas in den Leitungen nicht nur innerhalb Österreichs, sondern auch grenzquerend transportiert werden. Mittels Blending-Anlagen kann Wasserstoff dem Gasstrom beigemischt und am Verbrauchsort mittels De-Blendinganlagen wieder in Reinform entnommen werden. Dadurch leistet die bestehende Gasinfrastruktur einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines europäischen Wasserstoffmarktes. Langfristig können bestehende Leitungen umgewidmet oder auch neue Wasserstoffleitungen errichtet werden.
„Die österreichische Gasinfrastruktur ist ein wichtiger Teil des EHB. Als zukünftige Wasserstoff-Drehscheibe kann sie einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung Österreichs sowie großer Teile Europas leisten“, sagt Stefan Königshofer, Leiter der Abteilung Sales Transmission & Distribution bei Gas Connect Austria.
Europa kann sich mit grünem und blauem Wasserstoff selbst versorgen, Importe sind eine attraktive ErgänzungDer gesamte erwartete Wasserstoffbedarf könnte potenziell durch grünen Wasserstoff gedeckt werden, der in der EU und in Großbritannien unter Verwendung von erneuerbarem Strom hergestellt wird. Die Produktion solcher Mengen an grünem Wasserstoff im Inland ist jedoch abhängig von der öffentlichen Akzeptanz eines beschleunigten Ausbaus der installierten Kapazität an erneuerbaren Energien, der Finanzierung, der Regulierung und der Festlegung von Qualitätsstandards. Es wird erwartet, dass sich die Wirtschaftlichkeit der Produktion von grünem Wasserstoff verbessern wird, so dass eine schnelle Ausweitung möglich ist. Zusätzlich zu grünem Wasserstoff können in Europa große Mengen an kostengünstigem blauen Wasserstoff produziert werden, um die Emissionsreduzierung schnell voranzutreiben und das Tempo des Übergangs zu beschleunigen. Die Studie zeigt auch, dass Wasserstoffimporte per Pipeline eine attraktive Ergänzung zur heimischen Versorgung darstellen können.
Hydrogen Backbone ist kosteneffizient und unerlässlich für die Schaffung eines europäischen grenzüberschreitenden WasserstoffmarktesWiederverwendete, bestehende Gasinfrastruktur spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbindung von Standorten für die Wasserstoffversorgung und -nachfrage. Wasserstoff-Pipelines sind mit 0,11 - 0,21 €/kg pro 1.000 km die kosteneffizienteste Option für den Transport großer Mengen über weite Entfernungen und dadurch auch günstiger als der Transport per Schiff für alle angemessenen Entfernungen innerhalb Europas und in den Nachbarregionen.
Nähere Details zur Analyse der European Hydrogen Backbone Initiative finden Sie unter den folgenden Links:
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Studie Analysing future demand, supply and transport of hydrogenLink zur
Pressemitteilung des EHBHintergrundinformationenGas Connect Austria ist ein Gasfernleitungs- und -verteilernetzbetreiber mit Hauptsitz in Wien. Das Unternehmen beschäftigt 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist an 6 Standorten in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich verankert. Vom europäischen Gasknoten Baumgarten ausgehend, betreibt Gas Connect Austria ein modernes und leistungsstarkes Hochdrucknetz mit Verbindungen nach Deutschland, der Slowakei, Slowenien und Ungarn sowie zu Speicher- und Produktionsanlagen. Entlang des 900 Kilometer langen Leitungssystems befinden sich 5 Verdichterstationen, 40 Mess- und Übergabestationen und über 100 Übergabemesspunkte. Das Kerngeschäft besteht in der Vermarktung von Transportkapazitäten an den internationalen Grenzpunkten und für die inländische Gasversorgung. Als kundenorientierter Logistik-Dienstleister entwickelt das Unternehmen seine Produkte und Dienstleistungen entsprechend den Bedürfnissen des Marktes laufend weiter. Gas Connect Austria setzt sich auf nationaler und europäischer Ebene intensiv mit den Themen rund um die Energiewende auseinander und arbeitet aktiv an Lösungen zur Dekarbonisierung. Das Unternehmen ist zu 51% im Eigentum der VERBUND AG, 49% werden im Verhältnis 60:40 von Allianz Capital Partners und SNAM gehalten. Gas Connect Austria hält Beteiligungen an AGGM, AGCS, TAG GmbH und PRISMA und ist Mitglied bei ENTSOG, GIE, Hydrogen Europe, Clean Hydrogen Alliance und der European Hydrogen Backbone Initiative.
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