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  • Österreicher:innen haben im internationalen Vergleich die geringste Kaufabsicht für Autos
  • Fast jede:r Zweite (47 %) würde sich beim Kauf gegen einen Verbrennermotor entscheiden – Österreich damit international im letzten Viertel, was die Kaufabsicht von elektrifizierten Autos betrifft
  • Aber: Ein Viertel (23 %) der potenziellen Käufer:innen hierzulande setzt auf reine Elektrofahrzeuge – mehr als im internationalen Durchschnitt
  • Hohe Treibstoffkosten sind der Hauptgrund für Kauf eines Elektroautos (40 %)
  • Bedenken hinsichtlich E-Mobilität: Begrenzte Reichweite, teurer Batteriewechsel und Ladeinfrastruktur
Wien, 27. Juni 2023. Wirft man einen Blick auf die weltweite Verkehrslage wird eines klar: Das Auto ist und bleibt ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Die Kaufabsicht für Autos ist global weiterhin stark: 44 Prozent geben an, wahrscheinlich in den nächsten zwei Jahren ein Auto zu erwerben – 2020 waren es noch 33 Prozent. In Österreich zeichnet sich allerdings ein anderes Bild ab: Im Vergleich zum internationalen Durchschnitt haben die Pkw-Lenker:innen hierzulande eine deutlich geringe Kaufabsicht für Autos – nur ein Fünftel (22 %) plant, in den kommenden 24 Monaten ein Auto zu kaufen. Österreich belegt damit weltweit gesehen vor Schweden (27 %) und Singapur (28 %) den vorletzten Platz – nur in Japan ist der Anteil noch geringer (19 %). Die Länder Brasilien, Indien (ex aequo 70 %) und Mexiko (64 %) führen hingegen das Ranking an, hier sind die meisten Autokäufe geplant.

„Die Situation am österreichischen Markt ist stark durch die hohe Inflation und die damit einhergehende abnehmende Kaufkraft getrieben“, so Axel Preiss, Leiter des Bereichs Advanced Manufacturing & Mobility bei EY. Das unterstreicht auch das anteilsmäßig hohe Interesse an gebrauchten Autos – die Hälfte der Österreicher:innen, die in den kommenden zwei Jahren ein Auto kaufen wollen (22 %), möchte ein gebrauchtes Fahrzeug erwerben (11 %). Weltweit gesehen liegt der Anteil bei nur gut einem Zehntel (11 %), der Rest will Neuwagen kaufen (33 %).

Das sind die Ergebnisse des EY Mobility Consumer Index 2023, ein jährlicher Bericht, der seit 2020 Einblicke in die weltweiten Trends der Automobilbranche bietet. Weltweit wurden im März 2023 über 15.000 Personen in 20 Ländern befragt, darunter rund 500 in Österreich.

Elektromobilität auf der Überholspur
Die Kaufabsicht für Elektrofahrzeuge (Elektroauto, Hybrid und Plug-in-Hybrid) nimmt auf dem globalen Automarkt weiter zu – über die Hälfte (55 %) würde am ehesten ein elektrifiziertes Auto kaufen. Die Poleposition nehmen Hybrid-Fahrzeige ein (23 %), gefolgt von vollelektrischen Pkw (20 %) sowie Plug-in-Hybride (12 %).

In Österreich zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Jede:r Zweite (47 %) würde sich beim Erwerb gegen einen Verbrennermotor entscheiden. Österreich liegt damit im unteren Drittel – in China präferieren bereits drei Viertel (75 %) elektrobasierte Fahrzeuge, in Europa führt Italien (70 %) das Ranking an. „Der Motor für Elektrofahrzeuge läuft rund, sie mischen seit einigen Jahren die Automobilbranche ordentlich auf – Tendenz steigend. E-Autos sind mittlerweile etabliert, das Vertrauen der Käuferschaft ist da. In China hat die Regierung zwar die Subventionierung von E-Fahrzeugen im Jahr 2022 eingestellt, doch die verstärkten Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen der Automobilhersteller, wettbewerbsfähige Preise und die größere Verfügbarkeit erschwinglicher Modelle sind weiterhin attraktiv“, analysiert Preiss.

Platz Eins belegen hierzulande vollelektrische Autos (23 %) vor Hybrid (17 %) und Plug-in-Hybrid (7 %). Letztere sind im internationalen Vergleich in Österreich am wenigsten beliebt. „Auch der österreichische Staat steigt hier aufs Gas, die Regierung bietet monetäre Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen, sie bietet auch Zuschüsse für die Installation von Ladegeräten an“, so Preiss weiter. Starkes Interesse an Elektrofahrzeugen spiegelt sich in den Verkaufszahlen wider: Im Jahr 2022 erreichte der Anteil von vollelektrischen (BEV) und hybriden Fahrzeugen 22 Prozent, wobei BEVs allein einen Anteil von 16 Prozent an den gesamten Autoverkäufen ausmachen. Vor allem Besitzer:innen von E-Fahrzeugen würden bei einem zukünftigen Kauf eher wieder ein E-Fahrzeug in Erwägung ziehen (78 %), verglichen mit Besitzer:innen herkömmlicher Fahrzeuge (46 %).

Spritpreise kurbeln E-Nachfrage an
Erstmalig seit Beginn der Erhebung werden die hohen Kraftstoffpreise als Hauptmotiv für den Umstieg auf ein Elektroauto genannt und damit Umweltbedenken und steigende Strafen für Verbrennungsmotoren übertrumpft. Die gestiegenen Kosten für Kraftstoffe, Öl und Gas sind für die österreichischen Befragten der primäre Grund für die Wahl eines elektrifizierten Fahrzeugs (40 %). Auf den folgenden Plätzen liegen gleichauf die größere Reichweite und finanzielle Anreize, die für je ein Drittel (32 %) ausschlaggebend sind. Umweltbelange schaffen es in Österreich nicht unter die Top-5. „Die Preissteigerung in vielen Lebensbereichen hat auch vor dem Automobilsektor nicht Halt gemacht. Für viele kennzeichnet das den Startschuss für den Wechsel zu E-Fahrzeugen, dabei haben staatliche Anreize in den letzten Jahren eine große Rolle gespielt. Da die Kraftstoffpreise allmählich auf ein erschwinglicheres Niveau zurückkehren, besteht die eigentliche Herausforderung für die Hersteller darin, das Interesse an E-Fahrzeugen weiter hoch zu halten“, führt Preiss aus. Drei Viertel der Befragten (75 %) wären bereit, bis zu 40 Prozent mehr für ein Elektroauto zu bezahlten.

Dabei haben sich SUVs bei den potenziellen Käufer:innen von E-Fahrzeugen in allen Regionen als der bevorzugte Karosserietyp erwiesen. Während in Österreich 34 Prozent der Befragten angaben, einen E-SUV kaufen zu wollen, tendieren 27 Prozent zum Kauf einer Limousine. Auch bei Verbrennern haben sowohl international als auch in Österreich SUV klar die Nase vorne und sind der beliebteste Autotyp (43 %).

E-Nachfrage durch Reichweiten- und Lade-Bedenken gebremst
Günstige staatliche Subventionen haben nicht nur hierzulande die Anschaffungskosten für E-Fahrzeuge gesenkt: 2021 waren die Erwerbskosten (50 %) noch auf Platz Eins der Gründe, die global gesehen gegen den Kauf eines E-Fahrzeugs gesprochen haben. Dieses Blatt hat sich gewendet – mittlerweile liegen die Kosten für die Anschaffung auf Platz 3 (28 %), hinter begrenzter Reichweite (29 %) und fehlenden Ladestationen (31 %). In Öster-reich haben Vier von Zehn (40 %) Bedenken wegen der Reichweite, ein Drittel macht sich zu teuren Batteriewechsel (33 %) Gedanken. Auch das Thema Laden beschäftigt viele potenzielle Käufer:innen vor dem Erwerb des Elektrofahrzeugs sehr intensiv. Österreichische Verbraucher:innen machen sich vermehrt über Stromrechnungen (65 %) und hohe Installationskosten (53 %) für private Ladeeinrichtungen Sorgen. Im Zusammenhang mit Ladestationen für Nichtwohngebäude/öffentliche Einrichtungen ist der Ladepreis ebenfalls Top-Thema (72 %) sowie der Standort der Ladestation (45 %).

„Um die E-Nachfrage zu steigern und die Bedenken hinsichtlich Reichweite und Lademöglichkeiten zu überwinden, sind verstärkte Investitionen in die Infrastruktur unerlässlich. Auch wenn E-Autos gerade mit hohen Anschaffungs- und Installationskosten abschrecken, bleiben die Kosten im Betrieb überschaubar und können langfristig sogar günstiger ausfallen. Denn aufgrund steigender CO2-Preise werden auch die Kraftstoffkosten von Verbrennungsmotoren weiter steigen, während durch den Ausbau von erneuerbaren Energien oder der Nutzung von Strom durch eigene PV-Anlagen die laufenden Kosten sinken können“, schließt Preiss.

EY im Überblick

EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von 229 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/at 

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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EY Bettina Loidhold

Bettina Loidhold
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