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  • Anteil der weiblichen Vorstandsmitglieder der im Wiener Börse Index (WBI) gelisteten österreichischen Unternehmen erreicht mit 10,1 Prozent einen neuen Höchststand
  • Von 198 Vorständ:innen sind aktuell 20 Frauen – nur zwei davon sind CEOs (zum Vorjahreszeitpunkt waren 17 von 189 Gremiumsmitgliedern weiblich)
  • 64 Prozent der Unternehmen haben keine einzige Frau im Vorstand
  • Frauenanteil in Aufsichtsräten wieder leicht gestiegen auf 30 Prozent – zweithöchster Stand im Untersuchungszeitraum
  • Der Quotenregelung unterliegende Aufsichtsräte erfüllen den Frauenanteil von 30 Prozent im Gremium
Wien, 7. September 2023. Österreichs Vorstände bekommen weibliche Verstärkung, denn die Anzahl weiblicher Vorstandsmitglieder in Österreichs börsennotierten Unternehmen (Stichtag 1. August 2023) ist im Vergleich zum Jahresanfang (Stichtag 1. Jänner 2023) gestiegen. Somit agieren in den im Wiener Börse Index notierten heimischen Unternehmen gesamt 20 weibliche Vorstandsmitglieder, die 178 männlichen gegenüberstehen. Nur zwei Frauen sind aktuell CEOs, die meisten Frauen arbeiten derzeit als CFOs (7) bzw. sind in operativen Funktionen tätig (6), darunter drei COOs. Bei Beginn der Untersuchungen im Juli 2015 lag der Frauenanteil im Vorständen bei 4,1 Prozent. In absoluten Zahlen ist die Anzahl an weiblichen Vorstandsmitgliedern innerhalb der letzten sieben Jahre um 13 Personen gestiegen, wie auch jene der Männer. Damit haben aber noch immer fast zwei Drittel (64 %) der Unternehmen keine einzige Frau im Vorstand. Darüber hinaus hat auch kein einziges Unternehmen mehr als eine Frau im Vorstand.

Auch der Frauenanteil in den heimischen Aufsichtsräten verzeichnet erneut ein leichtes Plus und knackt wieder die 30-Prozent-Marke. Somit ist in den Aufsichtsräten insgesamt der Anteil der Frauen im Vergleich zum Vorjahr von 29,7 Prozent minimal auf 30 Prozent gestiegen: In den Aufsichtsgremien sitzen demnach 160 Frauen (30 %) und 373 Männer (70 %). Gegenüber Jänner 2023 ist die Zahl der weiblichen Aufsichtsratsmitglieder um drei angestiegen, die der männlichen Aufsichtsräte im gleichen Zeitraum um ein Mitglied.

Zu diesen Ergebnissen kommt das Mixed Leadership Barometer der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Dafür werden halbjährlich die Strukturen von Vorständen und Aufsichtsräten der im Wiener Börse Index gelisteten österreichischen Unternehmen analysiert.

„Österreichische Unternehmen, die ihre Vorstände kaum mit Frauen besetzen, verschenken nicht nur Potenzial, sondern auch Vielfalt, erhöhte soziale Performance, Mitarbeiterzufriedenheit sowie Innovation. Es wird Zeit, dass die Wirtschaft Diversität als Chance und als Wettbewerbsvorteil begreift. Aktuell ist in österreichischen börsennotierten Unternehmen nur jedes zehnte Vorstandsmitglied weiblich“, kommentiert Helen Pelzmann, Partnerin (EY Law) und Verantwortliche für die Initiative „Women. Fast Forward“ bei EY Österreich, die Ergebnisse. „Es ist zwar ein Anstieg erkennbar, er ist aber schmerzhaft langsam.“

Die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wirtschaft erfordert umfassende Maßnahmen, um langfristige Veränderungen zu bewirken. Gezielte Programme zur Förderung von Frauen in Führungspositionen sowie transparente Gehaltsstrukturen können dazu beitragen. Zudem bedarf es weiterer rechtsverbindlicher Vorgaben. Die von den EU-Mitgliedsstaaten und dem europäischen Parlament vorgegebene Geschlechterquote, die ab 2026 von den Mitgliedsstaaten umzusetzen ist, ist ebenfalls ein wesentlicher Schlüssel. Demnach sollen mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsposten oder 33 Prozent der Vorstands- und Aufsichtsratsposten an das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht gehen. Wie auch die österreichische Entwicklung der Geschlechterquote im Aufsichtsrat zeigt, scheinen Veränderungen ohne solche gesetzlich verbindlichen Vorgaben kaum stattzufinden.

Flankierend ist es wichtig, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Geschlechter zu fördern: „Bis auf Ausnahmen wird das Zusammenspiel von Beruf und Familie fast ausschließlich als eine Frauen, aber nicht Männer betreffende Frage diskutiert. Lenkungs- und Vereinbarkeitsmaßnahmen für Männer wie Teilzeit oder Jobsharing werden in vielen Unternehmen wenig forciert. Um Frauen in Führungspositionen zu unterstützen, muss der Blick auf beide Geschlechter gerichtet werden und individuelle Lebensmodelle für Frauen sowie Männer müssen gefördert werden“, so Pelzmann.

Die meisten Frauen sind momentan in den Chefetagen der Immobilienbranche anzutreffen, wo ihr Anteil bei 23 Prozent liegt. An zweiter Stelle folgt die Konsumgüterbranche (17 %) und an dritter Stelle die Informationstechnologie (11 %) sowie die Finanz- und Industriebranche mit je zehn und sieben Prozent. Keine einzige Vorständin gibt es in drei Branchen: Automobil, Telekommunikation und Transport.

Quote greift: Jedes dritte Aufsichtsratsmitglied in WBI-Unternehmen ist weiblich
Der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder ist seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 2015 in jedem Jahr kontinuierlich gestiegen. Seitdem mit 1. Jänner 2018 die gesetzliche Genderquote von 30 Prozent in Kraft getreten ist, erhöhte sich der Frauenanteil in den Kontrollgremien der österreichischen WBI-notierten Unternehmen deutlich und kontinuierlich von 18,8 Prozent (Stichtag: Dezember 2017) auf aktuell 30 Prozent.

Von den derzeit 533 Aufsichtsratsmitgliedern der im WBI notierten österreichischen Unternehmen sind 160 Frauen. In 50 der 56 untersuchten Unternehmen gibt es aktuell mindestens eine Frau im Aufsichtsrat. 38 Unternehmen beschäftigen zwei weibliche Aufsichtsratsmitglieder.

„Seit der Implementierung der Quotenregelung hat sich der Frauenanteil in den Kontrollgremien signifikant erhöht, selbst wenn sie eine umstrittene Maßnahme darstellt. Die Quote hat dazu beigetragen, die Themen Diversität und Gleichstellung verstärkt in den Fokus der Unternehmens-Agenda zu rücken. Die Zahlen zeigen, dass die Quote deutlich Wirkung zeigt“, sagt Pelzmann.

Trotz deutlicher Fortschritte bei der ausgewogenen Besetzung von Aufsichtsräten und dem Erfüllen der gesetzlichen Frauenquote der unterliegenden Unternehmen muss weiter daran gearbeitet werden, Parität zu schaffen, so Pelzmann: „Die Genderquote zeigt Wirkung, es gibt 54 weibliche Aufsichtsratsmitglieder mehr als zum Zeitpunkt des Inkrafttretens und der Frauenanteil in Kontrollgremien ist von 18 auf 30 Prozent geklettert. Dennoch dürfen wir uns nicht darauf ausruhen, sondern müssen uns weiter für die Bildung ausgewogener Gremien einsetzen.“

Am höchsten ist der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder derzeit mit 37 Prozent in der Transport- und Logistikbranche, wo mehr als jedes dritte Aufsichtsratsmitglied eine Frau ist. Dahinter folgen die Finanzbranche (36 %) und die Energiebranche (33 %). Am niedrigsten ist der Anteil weiblicher Gremiumsmitglieder mit rund 18 Prozent aktuell im Rohstoffsektor.

In eigener Sache: Frauenanteil bei EY
Mit Stichtag 1. Juli 2023 waren von den 40 Partnern von EY Österreich zehn Frauen – das entspricht einem Anteil von 25 Prozent. Auf Management-Ebene liegt der Frauenanteil aktuell bei rund 45 Prozent. EY möchte den Frauenanteil auf Führungsebene weiter systematisch vergrößern und baut dabei auf Programme, die teilweise bereits seit mehreren Jahren schon bei der Einstellung neuer Mitarbeiter:innen ansetzen. Der Frauenanteil in der gesamten Belegschaft inkl. Praktikant:innen von EY Österreich liegt momentan bei rund 54 Prozent.

EY im Überblick

EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von 229 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/at 

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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EY Bettina Loidhold

Bettina Loidhold
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Helen Pelzmann, EY Österreich
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