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  • EU-Neuwagenmarkt bleibt im Rückwärtsgang: Rückgang im September um sechs Prozent, Stagnation in Österreich
  • Markt weiter deutlich unter Vorkrisenniveau: 2019 wurden EU-weit fast zwei Millionen Neuwagen mehr verkauft als 2024
  • EU: Anstieg bei Elektroautos, im Jahresverlauf aber nach wie vor rückläufig
Wien, 22. Oktober 2024. Der EU-Neuwagenmarkt schwächelt weiterhin: Der Absatz schrumpfte im September um sechs Prozent, im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich nur noch ein leichtes Plus von 0,6 Prozent. Der österreichische Markt hat sich mit einem geringen Plus von 0,3 Prozent im September und einem Wachstum von gut vier Prozent seit Jahresbeginn etwas besser entwickelt.

EU-weit liegt das Marktniveau im bisherigen Jahresverlauf etwa um ein Fünftel niedriger als im Vergleichszeitraum des Jahres 2019 – also vor dem Ausbruch der Pandemie. Zwischen Jänner und September dieses Jahres wurden im Vergleich zu 2019 etwa 1,9 Millionen Neuwagen weniger zugelassen. Im Gesamtjahr wird die Lücke bei mehr als zwei Millionen fehlenden Neuzulassungen liegen.

Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY, dazu: „Eine Erholung des Automarktes ist in diesem Jahr leider nicht in Sicht, die Nachfrage nach Neuwagen ist nach wie vor auf geringem Niveau. Die herausfordernden Rahmenbedingungen wie schwache Konjunktur und geopolitische Spannungen wirken auf die Kaufabsicht ein, bis Jahresende sind keine positiven Impulse zu erwarten.“

Preiss rechnet aber mit positiveren Entwicklungen im nächsten Jahr: „Nach mehreren sehr angespannten Jahren für die Autoindustrie hat sich ein hoher Bedarf aufgestaut. Vieles spricht dafür, dass sich die Wirtschaft 2025 erholen wird – das wirkt sich natürlich entsprechend auf Kaufkraft und -absicht aus.“

Absatz von Elektroautos steigt wieder
Das Elektro-Segment gibt wieder Lebenszeichen von sich, zumindest am EU-Markt: Nach einem Einbruch der Neuzulassungen von Elektroautos in der EU im August um 44 Prozent stieg der Absatz im September um zehn Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich dennoch ein Minus von immerhin acht Prozent. In Österreich legten Elektroautos im September zwar um 3,9 Prozent zu, allerdings liegt der Absatz im bisherigen Jahresverlauf 6,5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Im größten Elektromarkt der EU, Deutschland, stiegen die Elektro-Neuzulassungen um neun Prozent – was allerdings in erster Linie auf den sehr schwachen Vergleichsmonat im Vorjahr zurückzuführen ist: Die staatliche Förderung von gewerblichen Käufen von Elektroautos war zum 01. September 2023 ausgelaufen, entsprechend stark gingen die Neuzulassungen im September zurück. Neben Deutschland verzeichneten auch Märkte wie Dänemark (plus 40 %), Portugal (plus 44 %) oder Spanien (plus 70 %) ein deutliches Wachstum bei den Elektro-Neuzulassungen. In anderen wichtigen Absatzmärkten wie Frankreich (minus 6 %) und Schweden (minus 8 %) sanken die Neuzulassungen von Elektroautos hingegen.

EU-weit stieg der Marktanteil von Elektroautos im September im Vergleich zum Vorjahresmonat von 14,8 auf 17,3 Prozent. Einen sinkenden Marktanteil von Elektroautos wiesen allerdings immerhin zehn der 27 EU-Länder auf. In Österreich stieg der Elektro-Marktanteil im September im Vergleich zum Vorjahr leicht von 21,5 auf 22,2 Prozent.

„In punkto E-Mobilität scheiden sich gerade die Geister. Einige EU-Märkte haben hohe Wachstumsraten, in anderen Ländern sinken Elektro-Neuzulassungen. Was aus unserer Sicht klar ersichtlich ist: Länder, die E-Mobilität fördern, haben auch steigende Elektroauto-Verkäufe. Laufen staatliche Förderung aus, geht das fast immer mit deutlich sinkenden Neuzulassungen einher“, so Preiss.

Für das kommende Jahr rechnet Preiss allerdings mit einem steigenden Absatz von Elektroautos. „Die größer werdende Auswahl auch mit preislich attraktiveren und leistungsstärkeren Modellen mit elektrischem Antrieb wirkt sich positiv aus. So werden jetzt auch neue Käuferschichten angesprochen. Die Preissenkungen dürften dazu führen, dass Kund:innen, die bisher von hohen Preisen abgeschreckt wurden, sich nun vielleicht doch für ein Elektroauto entscheiden könnten.“ Der echte Elektro-Boom dürfte aber ausbleiben, so Preiss: „Ein Großteil steht der Elektromobilität nach wie vor skeptisch gegenüber. Die Hersteller müssen noch viel Überzeugungsarbeit leisten.“

Im Osten Europas spielen Elektroautos weiterhin keine Rolle
Hohe Elektro-Marktanteile findet man derzeit vor allem in Nordeuropa und den Benelux-Ländern – auch dank großzügiger staatlicher Fördermaßnahmen. In den meisten anderen EU-Ländern sind Elektroautos hingegen nach wie vor ein absolutes Nischenprodukt: In immerhin 14 EU-Ländern lag der Elektro-Marktanteil im September unter zehn Prozent.

Besonders niedrig ist der Marktanteil von Elektroautos in den ost- und südosteuropäischen Ländern. Insgesamt betrug der Marktanteil von Elektroautos in diesen Ländern im September 5,8 Prozent – nach 5,0 Prozent im Vorjahreszeitraum.

In den skandinavischen Ländern hingegen erfreuen sich Elektroautos großer Beliebtheit, der Marktanteil lag im September bei 49 Prozent. Dänemark wies im September mit 57 Prozent den EU-weit höchsten Marktanteil von Elektroautos auf. Deutschland lag im August mit einem Elektro-Marktanteil von 17 Prozent im EU-Vergleich im Mittelfeld, Österreich mit 22 Prozent darüber.

Plug-in Hybride rückläufig
Plug-in-Hybride verzeichneten im September Einbußen, der Absatz schrumpfte um
22 Prozent, der Marktanteil sank von 8,2 auf 6,8 Prozent. Auch in Österreich ging der Absatz um 16 Prozent, der Marktanteil von 7,7 auf 6,4 Prozent zurück.

In Summe verzeichneten Neuwagen mit Stecker – also PHEV und BEV – EU-weit ein Absatzminus von zwei Prozent, der gemeinsame Marktanteil stieg dennoch von 23,0 auf 24,0 Prozent. Am höchsten ist der kombinierte Marktanteil von PHEVs und BEVs in Schweden mit 65 Prozent, am niedrigsten in der Slowakei und Bulgarien jeweils fünf Prozent. In Österreich schrumpfte der Absatz von BEV und PHEV um zwei Prozent, der Marktanteil ging von 29,2 auf 28,7 Prozent zurück.

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EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von 229 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

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Bettina Loidhold
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