Wien.
Eine Erhebung des Fachverbands der Mineralölindustrie (FVMI) ergab zu Jahresende 2024 in Österreich 2.724 öffentlich zugängliche Tankstellen. Die Zahl der Tankstellen mit Strom-Lademöglichkeit und einem Angebot an erneuerbaren Kraftstoffen ist deutlich gestiegen.
Die Erhebung unterscheidet zwischen zwei Tankstellengruppen: Die 1.305 sogenannten Major-Branded Servicestationen umfassen die Marken der FVMI-Mitgliedsunternehmen Enilive, bp, OMV mit Avanti, Shell und JET. Die zweite Gruppe – 1.419 Tankstellen – setzt sich aus weiteren Tankstellenmarken, wie etwa Turmöl, Genol, Avia oder SOCAR zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Major-Branded Tankstellen leicht zurückgegangen (-5), ebenso wie die Anzahl der sonstigen Tankstellen (-22). Die Verteilung unter den 1.305 Major-Branded Tankstellen auf die FVMI-Mitgliedsunternehmen stellt sich wie folgt dar: 323 Enilive, 262 bp, 218 OMV, 205 Shell, 162 JET und 135 Avanti (OMV). Dazu kommen noch 273 Dieselabgabestellen für die Landwirtschaft.
Tankstellen legen mit Gastro- und Shopangebot Fokus auf das Kundenerlebnis
Bei den Major-Branded Servicestationen verfügen 1.101 über einen Shop und 938 über ein Bistro, bei den sonstigen Tankstellen sind es 311 bzw. 152. 414 Major-Branded Tankstellen haben 24 Stunden non-stop geöffnet, bei den weiteren Tankstellen sind es 554. „Die Kundenerwartungen an Tankstellen haben sich verändert“, erklärt Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des FVMI: „Tankstellen sind heute multifunktionale Stationen für Mobilität, schnelle Einkäufe und kleine Pausen im Alltag. Das Gastro-, Service- und Shopangebot an Tankstellen wird ständig ausgebaut, um Kundinnen und Kunden einen Mehrwert zu bieten.“
Autobahntankstellen (ohne Schnellstraßen) sind eine Spezialform der Servicestationen und insbesondere für den Transitverkehr von großer Relevanz. Diese deckt mit 73 Stationen ausschließlich der Major-Branded Bereich ab. Das im europäischen Vergleich dichte Netz an Tankstellen in Österreich sorgt für die flächendeckende Versorgung von über 5 Mio. PKW sowie hunderttausende Motorräder und Motorfahrräder, Autobusse und Lastkraftwägen.
Tankstellen mit Strom-Lademöglichkeit und Biokraftstoffen deutlich gestiegen
Die Zahl der Tankstellen mit Strom-Ladefunktion ist 2024 von 168 auf 230 angestiegen, 157 davon sind Major-Branded Tankstellen. Insgesamt gibt es in Österreich 795 Strom-Schnelladepunkte an Tankstellen, was einem deutlichen Plus gegenüber 482 im Vorjahr entspricht. Davon sind 669 Schnellladepunkte ab 150 kW. An 77 Tankstellen, davon 59 Major-Branded Servicestationen, kann CNG (Erdgas) getankt werden, an 11 Tankstellen, davon 10 Major-Branded Servicestationen, LNG (Flüssigerdgas) und an 32 Tankstellen, davon 10 Major-Branded, LPG (Liquefied Petroleum Gas oder Autogas). Zudem bieten 118 Tankstellen, davon 50 Major-Branded, die Dieselkraftstoff-Alternative HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil) an, die aus Abfall und Reststoffen hergestellt wird – was mehr als einer Verdreifachung entspricht.
„Die Diversifizierung des Angebots an Tankstellen schreitet voran. Unsere Branche befindet sich in einem umfangreichen Transformationsprozess hin zu einem nachhaltigeren Energieangebot. Gleichzeitig führen unsere Mitgliedsunternehmen auch die Versorgung mit konventionellen – das heißt fossil-basierten – Energieträgern fort, um während der Transformation eine flächendeckende und bedarfsorientierte Versorgung ihrer Kundinnen und Kunden zu gewährleisten“, so Doloszeski.
Die aktuelle Tankstellenstatistik ist auf der FVMI-Website abrufbar.
Über den FVMI
Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) ist eine bundesweite Fachorganisation im Bereich der Wirtschaftskammer Österreich und als gesetzliche Interessenvertretung Bindeglied zwischen Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mitglieder sind österreichische Unternehmen, die Rohöl aufsuchen und fördern (upstream), in Pipelines transportieren (midstream) und in eigenen oder konzernverbundenen Raffinerien verarbeiten sowie Mineralölprodukte vertreiben (downstream).