- Optimismus unter CEOs steigt, obwohl 43 Prozent ihre Transformationsziele nicht vollständig erreichen werden
- 56 Prozent der globalen CEOs planen in den nächsten zwölf Monaten aktiv M&A-Aktivitäten, im Vergleich zu 37 Prozent im September 2024
- Die zuversichtlichsten Geschäftsführer:innen setzen trotz disruptiver Kräfte auf langfristige Transformation mit Fokus auf Kund:innen und Mitarbeiter:innen
Wien, 05. Februar 2025. Das Vertrauen globaler CEOs in das Wachstum steigt trotz komplexer geopolitischer und makroökonomischer Herausforderungen. Das zeigt der aktuelle EY CEO Outlook Survey, der den Optimismus von 1.200 Geschäftsführer:innen weltweit anhand von 15 „Confidence Index“-Maßstäben untersucht. Die aktuellen Umfrageergebnisse wurden nach der US-Wahl 2024 erhoben und bieten Einblicke in die Erwartungen der Unternehmenslenker:innen in Bezug auf zukünftiges Wachstum und langfristige Wertschöpfung.
Schnelle technologische Fortschritte, eine sich wandelnde Nachhaltigkeitsagenda und geopolitische Spannungen – die laut 49 Prozent der befragten CEOs 2025 weiter zunehmen werden – erschweren Unternehmensentscheidungen immer mehr. Dennoch zeigt die Umfrage, dass das Gesamtvertrauen der CEOs auf 73,5 Prozent gestiegen ist (im Vergleich zu 70,5 % im September 2024). Vor allem die asiatischen Länder sind sehr optimistisch gestimmt, auch die USA liegen über dem globalen Durchschnitt von 73,5 Prozent, in Europa ist das Bild zwischen den Ländern divergent. „Der wachsende Optimismus steht im Widerspruch zur Stimmung in Österreich, denn trotz minimaler Lichtblicke erwarten viele Unternehmen in Österreich eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage, wie unser aktuelles 'EY Mittelstandsbarometer' zeigt, in dessen Rahmen österreichische Unternehmen zu Konjunktur und Geschäftslage befragt wurden“, beobachtet Gunther Reimoser, Country Managing Partner von EY Österreich.
Transformation steht dabei im Mittelpunkt ihrer Ambitionen. Gleichzeitig sind 57 Prozent der Geschäftsführer:innen sehr zuversichtlich, dass sie ihr Geschäftsmodell durch Transformation erfolgreich neu ausrichten können – ein entscheidender Faktor für die künftige Führungsposition im Markt.
„Anpassungsfähigkeit ist der ultimative Wettbewerbsvorteil in der heutigen Zeit. Unternehmen, die Transformation annehmen, können Herausforderungen in Chancen verwandeln, kontinuierlich lernen, sich neu ausrichten und mit Vertrauen wachsen. Die Umfrage zeigt, dass die zuversichtlichsten CEOs einen langfristigen Transformationsansatz verfolgen, mit Fokus auf die Verbesserung der Interaktion mit Kund:innen und Mitarbeitenden inmitten makroökonomischer und technologischer Veränderungen – und stets den Menschen in den Mittelpunkt stellen, um nachhaltige Wertschöpfung zu erreichen“, so Reimoser.
Die Umfrage hebt hervor, dass eine strategische Vision und Investitionen in Mitarbeitende – einschließlich Upskilling, um mit technologischen Innovationen Schritt zu halten – als entscheidende Hebel für Wachstum angesehen werden. 85 Prozent der CEOs weltweit glauben, dass die Bewältigung von Kompetenzlücken und das richtige Gleichgewicht zwischen Fachkräften und neuer Technologie ein zentraler Erfolgsfaktor im kommenden Jahr sein wird. Dennoch bleibt Vorsicht geboten: 42 Prozent der Führungskräfte geben an, dass eine sinkende Rentabilität zu Arbeitsplatzabbau führen könnte.
Besonders die zuversichtlichsten Unternehmensleiter:innen zielen darauf ab, durch Transformation bessere Erfahrungen für Mitarbeitende und Kund:innen zu schaffen (60 % gegenüber 30 % der am wenigsten zuversichtlichen CEOs). Im Gegensatz dazu konzentrieren sich die am wenigsten zuversichtlichen CEOs stärker auf Umsatzwachstum und Margensteigerung (40 % gegenüber 20 % der zuversichtlichsten CEOs).
2025 als vielversprechendes Jahr für Fusionen und Übernahmen
Die Bereitschaft globaler CEOs für Fusionen und Übernahmen in den nächsten zwölf Monaten ist deutlich gestiegen: Über die Hälfte (56 %) plant M&A-Aktivitäten, im Vergleich zu 37 Prozent im September 2024 – das höchste Niveau der Umfrage seit fast zwei Jahren. Das deutet auf einen starken Aufschwung im M&A-Bereich für 2025 hin und setzt den Trend robuster M&A-Aktivitäten aus 2024 fort. Besonders die optimistischsten Geschäftsführer:innen sind signifikant stärker auf M&A-Aktivitäten fokussiert (70 % gegenüber 17 % der am wenigsten zuversichtlichen CEOs). Insgesamt planen 96 Prozent Transaktionsinitiativen wie M&A, Veräußerungen, Spin-offs oder Joint Ventures.
Die Ergebnisse der Umfrage deuten zudem darauf hin, dass 2025 ein Anstieg von Megadeals erwartet werden könnte: 60 Prozent der CEOs rechnen mit einem Zuwachs an Deals über zehn Milliarden US-Dollar. Fast die Hälfte plant zudem Asset-Verkäufe – 48 Prozent möchten Veräußerungen oder Carve-outs durchführen, ein Anstieg gegenüber 44 Prozent im September 2024.
„Global gesehen erwarten wir einen Anstieg an M&A-Aktivitäten getrieben durch Megadeals in den USA und einem breiten Deal-Fundament in Europa, während sich der österreichische M&A-Markt auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert hat, das sich mittelfristig als das ,neue Normal‘ etablieren könnte. Die Argumente für M&A-Aktivitäten sind überzeugend. Die digitale Transformation bleibt ein zentraler Treiber von Deal-Strategien, wobei künstliche Intelligenz (KI) zunehmend Akquisitionen beeinflusst. Kostensynergien werden in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten noch attraktiver. Aktivistische Investor:innen drängen weiterhin auf strategische Portfolio-Optimierung und günstigere Kreditbedingungen verbessern die M&A-Finanzierung“, sagt Eva-Maria Berchtold, Partnerin und Leiterin der Strategie- und Transaktionsberatung (Strategy and Transactions) bei EY Österreich.
Die Umfrage zeigt, dass die USA, Kanada und Mexiko zu den Top-5-Investitionszielen für 2025 gehören. Das könnte globalen Unternehmen helfen, potenziellen US-Zöllen zu begegnen. Deutschland und Großbritannien runden die Top-5-Investitionsziele ab. Branchenbezogen stehen Immobilien, Technologie und Konsumgüter an der Spitze der M&A-Ziele.
„Weltweit passen sich CEOs einer neuen Normalität komplexer Veränderungen an. Mit einer Transformations-Mentalität und M&A als Schlüsselkatalysator werden die zuversichtlichsten CEOs 2025 Herausforderungen meistern und nachhaltiges Wachstum vorantreiben”, meint Reimoser.