Fujitsu und das Southern Tohoku General Hospital tragen zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs und zu einer höheren Lebensqualität für betroffene Patienten mit Forschungskooperation bei.
Ziel der Forschung ist die Entwicklung einer KI-Technologie, die Anzeichen von Bauchspeicheldrüsenkrebs aus CT-Scans erkennen kann, unabhängig von Symptomen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die sich am schnellsten entwickelnde Krebsart und nur schwer zu erkennen.
Wien, 06. Mai 2022 –
Fujitsu und das Southern Tohoku General Hospital gaben kürzlich den Start eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit Fujitsu Japan Limited und FCOM CORPORATION (FCOM) über eine KI-Technologie zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs anhand von Computertomographien (CT) ohne Kontrastmittel (kontrastfreie CT-Scans) ab dem 1. April 2022 bekannt.
Die neue KI-Technologie wurde mit Daten von 300 anonymisierten CT-Bildern von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs trainiert, die vom Southern Tohoku General Hospital zur Verfügung gestellt wurden. Sie bietet eine optimale Bildanalysemethode, die auf der Form von Organen und Krebstumoren basiert. Das gemeinsame Forschungsprojekt stellt einen neuen Ansatz für die Anwendung von KI-Technologie zur Unterstützung von Ärzten bei der Erkennung von frühen Anzeichen von Bauchspeicheldrüsenkrebs auf CT-Scans dar.
Fujitsu und das Southern Tohoku General Hospital werden im Rahmen dieser gemeinsamen Forschung klinische Studien durchführen, um die neu entwickelte KI weiter zu verbessern. Somit soll eine Technologie zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs geboten werden, die zur Verbesserung der Lebensqualität jedes Patienten beitragen kann.
Hintergrund
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate für Menschen, bei denen Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wird, liegt bei elf Prozent
1. Damit ist sie niedriger als bei anderen Krebsarten, da es sich um die am schnellsten wachsende Krebsart handelt, die im Allgemeinen schwer zu erkennen ist. Da sich die Bauchspeicheldrüse im tiefsten Teil des menschlichen Körpers befindet, bemerken die Betroffenen oft keine Symptome und unterziehen sich daher oft erst dann einer freiwilligen medizinischen Untersuchung, wenn der Krebs bereits fortgeschritten ist. Die Tatsache, dass die gesamte Bauchspeicheldrüse mit einfachen bildgebenden Verfahren wie dem Bauchultraschall nur schwer sichtbar gemacht werden kann und die betroffenen Körperteile schwer zu identifizieren sind, erschwert die Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zusätzlich.
Die Entwicklung von Technologien, die in der Lage sind, mikroskopische Anzeichen von Krebs anhand von Bildgebungsdaten zu erkennen und die Verbesserung der Testmöglichkeiten werden eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs spielen, so die Forscher.
Ziel dieser gemeinsamen Forschung ist die erfolgreiche Entwicklung einer KI-Technologie, die Anzeichen von Bauchspeicheldrüsenkrebs nicht nur aus kontrastverstärkten CT-Scans (Scans, bei denen Kontrastmittel verwendet werden, um Organe besser sichtbar zu machen), sondern auch aus nicht kontrastverstärkten CT-Scans (Scans, bei denen keine Kontrastmittel verwendet werden) erkennen kann, um letztlich die Frühdiagnose betroffener Patienten unabhängig von den Symptomen von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu unterstützen.
Überblick über die gemeinsame Forschung
Die präzise und frühzeitige Erkennung von Anzeichen für Bauchspeicheldrüsenkrebs in kontrastlosen CT-Scans ist aufgrund des geringen Kontrasts der Bilder und der unklaren Grenzen zwischen der Bauchspeicheldrüse und anderen Organen eine komplizierte Aufgabe. Um dieses Problem zu lösen, wollen Fujitsu und das Southern Tohoku General Hospital eine KI-Technologie entwickeln, die den Bereich der Bauchspeicheldrüse (gelb markierter Teil in Abbildung 1) identifizieren und die mutmaßlich von Krebs befallenen Teile (rot markierter Teil in Abbildung 1) erkennen kann. Die Technologie erreicht dies, indem sie die Kontinuität zwischen den vorderen und hinteren Querschnittsbildern unter Berücksichtigung der anatomischen Gewebeverbindung schätzt und automatisch eine dreidimensionale Analyse unter Einbeziehung der vorderen und hinteren Querschnittsbilder in Bereichen mit starker Kontinuität und eine planare Analyse in Bereichen mit schwacher Kontinuität durchführt.
Die Partner werden die neu entwickelte Technologie auch in der klinischen Praxis einsetzen, um typische Anzeichen von frühem Bauchspeicheldrüsenkrebs zu lokalisieren, einschließlich Tumoren und Pankreasgangerweiterungen, die oft schwer zu erkennen sind, sowie für Befunde, die eine klinische Nachsorge erfordern, wie Zysten und lokale Atrophie der Bauchspeicheldrüse.
Ausblick
Das Southern Tohoku General Hospital und Fujitsu werden ihre Zusammenarbeit mit Fujitsu Japan und FCOM fortsetzen. Die Partner werden im Rahmen ihres gemeinsamen Forschungsprogramms weitere klinische Verifizierungstests durchführen mit dem Ziel, im Geschäftsjahr 2022 eine verbesserte KI-Technologie für die praktische Anwendung bereitzustellen. Fujitsu möchte darüber hinaus einen Beitrag zur Schaffung einer gesunden Gesellschaft leisten, indem es die Ergebnisse dieser Forschung auf eine breite Palette von medizinischen und gesundheitsfördernden Dienstleistungen als Teil seiner Vision für "Healthy Living" unter seiner globalen Geschäftsmarke FUJITSU Uvance anwendet.
Zitate zur weiteren Verwendung
„Frühere Studien an unserem Krankenhaus haben gezeigt, dass kontrastfreie CT-Scans helfen können, Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem frühen Stadium zu diagnostizieren
2“, erklärt Dr. Daizo Fukushima, Southern Tohoku General Hospital. „Ich bin zuversichtlich, dass die neue KI-Technologie dazu beitragen kann, das Leben vieler Patienten zu retten, wenn sie in der Lage ist, Patienten mit einem erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs leicht zu identifizieren.“
„Wir freuen uns sehr, den Start dieses gemeinsamen Forschungsprojekts durch FCOM bekannt zu geben, dass das medizinische System des Southern Tohoku General Hospital seit langem unterstützt“, so Daiki Masumoto, Fellow, SVP, Head of Converging Technologies Laboratories bei Fujitsu Research. „Fujitsu wird die Forschung und Entwicklung an konvergierenden Technologien
3 fortsetzen, die KI-gestützte Bildanalysetechnologie mit dem medizinischen Wissen des Southern Tohoku General Hospital in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs kombinieren. Ziel ist es, eine KI-Technologie zu etablieren, die die Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs unterstützen kann.“
Hinweise
1 Die Überlebensrate von Menschen, bei denen Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wurde, liegt bei 11 Prozent:
Das Japanische Nationale Krebszentrum hat die tatsächliche relative 5-Jahres-Überlebensrate für Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs nach der Diagnose in ausgewiesenen Krankenhäusern in ganz Japan gezählt und veröffentlicht.
https://ganjoho.jp/public/qa_links/report/hosp_c/hosp_c_reg_surv/index.html (auf Japanisch)
2 Nichtkontrast-CT-Scans können helfen, Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem frühen Stadium zu diagnostizieren:
Journal of Medical Science: Daizo Fukushima, et al. "Characteristic Radiological Features of Retrospective Diagnosed Pancreatic Cancers", Pankreas, Band 49, Nummer 1, Januar 2020.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31856082/
3 Konvergierende Technologien:
Fortgeschrittene Technologien, die Informatik und Wissen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften miteinander verbinden und auf die Lösung vielfältiger und komplexer Probleme abzielen.
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Über Fujitsu
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Fujitsu unterstützt als führender Informations-und Telekommunikations-Komplettanbieter seine Kunden bei allen Aspekten der digitalen Transformation. Dafür kombiniert das Unternehmen IT-Dienstleistungen und Produkte mit zukunftsweisenden digitalen Technologien –wie Künstlicher Intelligenz (KI), dem Internet der Dinge (IoT), Blockchain, Analytics, Digital Annealing sowie Cloud-und Sicherheitslösungen –und schafft zusammen mit seinen Kunden und Partnern neue Werte. Das Produkt-und Service-Angebot kann passgenau auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden –von der Konzeption bis hin zur Implementierung, dem Betrieb und der Orchestrierung von digitalen Ökosystemen.In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat Fujitsu rund 5.000 Beschäftigte und verfügt mit über 10.000 Channel-Partnern allein in diesen drei Ländern zudem über eines der leistungsfähigsten Partnernetzwerke der Branche. www.fujitsu.com/de
Über das Southern Tohoku General Hospital
Das Southern TOHOKU General Hospital wurde in Koriyama, Fukushima, eröffnet. Seit 1981 hat es sich zu einer hochmodernen medizinischen Einrichtung entwickelt, die sich auf die Protonentherapie und die Borneutroneneinfangtherapie (BNCT) spezialisiert hat. Wir streben danach, ein medizinisches Zentrum in Asien und der Welt zu werden.