Ende November 2022 war es soweit: Nach umfangreichen Planungen startete die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau die Sanierung der Klosteranlage in Bregenz. Im ersten Bauabschnitt wird der seit Jahren leerstehende Osttrakt umgebaut. „Im Sinne der Schöpfung wollen wir das Gute pflegen und instand setzen sowie historisch bedeutende Räumlichkeiten erhalten. Das Kloster Mehrerau werden wir für Interessierte, Gläubige, Suchende und Mönche revitalisieren und neu beleben. Es wird noch mehr zum spirituellen lebendigen Ankerpunkt, für jede und jeden, der die Nähe zu Gott sucht – sei es im Gebet, in der Erholung oder im Ankommen als Gast“, erklärt Abt Vinzenz Wohlwend und führt weiter aus: „Älteste Teile unseres Klosters sind rund 900 Jahre alt. Sie zeigen Geschichte und sind Kulturgut. Ein verantwortungsvoller und achtsamer Umgang spielt bei dieser zukunftsträchtigen und notwendigen Restaurierung eine essentielle Rolle. Aus diesem Grund ist die relativ lange Bauzeit mit fünf Jahren bemessen.“ Klosterverwalter Michael Gmeinder gibt einen Einblick in die Finanzierung: „Die Klostersanierung, wie wir sie planen, lässt sich heute auf 30 bis 35 Millionen Euro beziffern. Diese finanziert sich durch Eigenmittel, durch Fördergelder des Landes Vorarlberg und des Denkmalschutzes sowie durch Drittfinanzierung und Spendengelder. Gelder aus den Kirchenbeiträgen erhalten wir nicht. Wir sind als Territorialabtei direkt dem Vatikan unterstellt und nicht der Diözese, die an dieser Sanierung nicht beteiligt ist. Eine Sanierung, wie wir sie planen, ist deshalb ohne Unterstützung von Spenden nicht möglich.“ An der Sanierung sind das Architekturbüro EKG Baukultur Ziviltechniker GmbH, das Generalunternehmen i+R Schertler Gruppe GmbH, zahlreiche regionale Handwerksbetriebe und die Klostertischlerei beteiligt.
Pflegestation im OsttraktWer dieser Tage am See spazieren geht, dem sticht der eingerüstete Osttrakt des Klosters ins Auge. Der seit Jahren leerstehende Bau ist einsturzgefährdet. Er wird im Kern komplett erneuert und als Pflegestation für Zisterzienser revitalisiert. Dazu wird das Erdgeschoss nordseitig zum Bodensee hin geöffnet. Der Zugang zum direkt anliegenden Kapitelsaal, dem Versammlungs- und Gebetsraum der Mönche, wird barrierefrei und ermöglicht pflegebedürftigen Brüdern ein Mitleben in der Gemeinschaft. Ein neues Chorgestühl sowie eine neue Beleuchtung machen den Kapitelsaal für die Mönche auch zum Wintergebetsraum. Im ersten Stock entstehen Pflegezimmer, im zweiten Stock schlichte Zimmer für Mönche. Auch das Dach wird erneuert.
Restaurierung der AbteikircheIm nächsten Bauabschnitt wird die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau die altehrwürdige Abteikirche renovieren bzw. deren Infrastruktur erneuern. Die in die Jahre gekommene Akustikanlage wird ausgetauscht, die Lichttechnik und Beheizung modernisiert. Außerdem wird das Chorgestühl rollstuhlgerecht gestaltet.
Offen für Gäste und Seminare„Wir wollen unser Kloster als Ankerpunkt des Glaubens stärker festigen und noch mehr Gästen die
www.mehrerau.at/presseMöglichkeit bieten, in der Mehrerau Gott näher zu kommen. Deshalb werden neue Gästezimmer im Ostflügel, dem Verbindungstrakt, entstehen und die bestehenden modernisiert. So bieten 16 Gästezimmer Unterkunft an einem besonderen Ort der Gastfreundschaft – ob für Einzelpersonen, für Gruppen im Rahmen eines Seminars oder Tagung“, gibt Abt Vinzenz weitere Einblicke in die Pläne des Klosters und erklärt weiter: Auch unsere Küche ist in die Jahre gekommen. Und weil uns nicht nur das spirituelle Wohl unserer Gäste am Herzen liegt, sondern auch das leibliche, erhält unsere Klosterküche ebenfalls eine Modernisierung.“
Spendenmöglichkeiten„Die Klosteranlage Mehrerau eine sehr weitläufige und große. Allein aufgrund dieser Dimensionen gestaltet sich die Klostersanierung als ein kostenaufwendiges Projekt. Wie hoch schlussendlich die Investitionssumme der Sanierung sein wird, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt schwer abschätzen. Sie wird sich im Rahmen zwischen 30 und 35 Millionen Euro bewegen. Weil das Kloster direkt dem Vatikan unterstellt ist und nicht der Diözese, ist letztere nicht an der Sanierung beteiligt. Gelder aus den Kirchenbeiträgen erhalten wir nicht. Eine Sanierung, wie wir sie planen, ist deshalb ohne Unterstützung von Spendern nicht möglich. Wer sich an der Renovierung des Klosters beteiligen möchte, kann gerne Kontakt mit uns aufnehmen, wir sind für jeden Beitrag und jede Spende sehr dankbar“, informiert Michael Gmeinder abschließend.
Über den Baufortschritt sowie Spendenmöglichkeiten informiert die Klosterwebsite unter
www.mehrerau.at.
Faktbox Klostersanierung:Klosterbereiche: Osttrakt, Abteikirche, Ostflügel, Südflügel
Architekturbüro: EKG Baukultur Ziviltechniker GmbH
Generalunternehmen: i+R Schertler Gruppe GmbH
Gesamte Bauzeit: Herbst 22 bis Frühjahr 2027
Weitere Bilder vor dem Umbau unter www.mehrerau.at/presse