Die Österreichische Energieagentur erhebt jährlich die Verbraucherpreise eines ausgewählten Warenkorbes mit einer Reihe von Produkten des täglichen Bedarfs. Die Untersuchung zeigt, dass sich die Preise für Produkte und Dienstleistungen oft anders verändern, als es unser Bauchgefühl annimmt. So wurden etwa Semmeln, Bahntarife, öffentlicher Verkehr, Wohnkosten und Mechanikerstunden seit 1986 inflationsbereinigt, d.h. nach Abzug der Inflationsrate, teurer – im Gegensatz zu Kraftstoffen. Trotz seit 2017 wieder gestiegener Rohölpreise waren im vergangenen Jahr Eurosuper 95 um rund 2 % und Diesel gar um 7 % pro Liter günstiger als 1986.
Die Österreichische Energieagentur erhebt jährlich die Verbraucherpreise eines ausgewählten Warenkorbes mit einer Reihe von Produkten des täglichen Bedarfs. Die Untersuchung zeigt, dass sich die Preise für Produkte und Dienstleistungen oft anders verändern, als es unser Bauchgefühl annimmt. So wurden etwa Semmeln, Bahntarife, öffentlicher Verkehr, Wohnkosten und Mechanikerstunden seit 1986 inflationsbereinigt, d.h. nach Abzug der Inflationsrate, teurer – im Gegensatz zu Kraftstoffen. Trotz seit 2017 wieder gestiegener Rohölpreise waren im vergangenen Jahr Eurosuper 95 um rund 2 % und Diesel gar um 7 % pro Liter günstiger als 1986.„Das beweist einmal mehr, dass sich Änderungen beim Rohölpreis stets nur in abgeschwächter Form auf die Kraftstoffpreise niederschlagen“, sagt Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes der Mineralölindustrie. Die häufig verbreitete Meinung, Kraftstoffe würden immer teurer, hält somit einem Fakten-Check nicht stand. Die Zahlen gelten jedenfalls unter Berücksichtigung der allgemeinen Inflationsrate, die herausgerechnet werden muss: „Andere Berechnungsmethoden über einen 31-jährigen Zeitverlauf spiegeln kein realistisches Bild wider“, fügt Capek hinzu.
So wurde Eurosuper 95 seit 1986 real um 2 % günstiger, Diesel sogar um 7 %. Besonders bemerkenswert ist diese Tatsache bei Betrachtung der 2017 wieder international stetig gestiegenen Rohöl- und Produktenpreise und der mehrfachen MÖSt-Erhöhungen in den letzten 31 Jahren (Eurosuper-Möst-Erhöhung um insgesamt 24 Cent pro Liter und bei Diesel um insgesamt 17,6 Cent pro Liter). Diese Steuer-Erhöhungen herausgerechnet, wäre der Kraftstoff heute inflationsbereinigt (Basis VPI 1986 = 100) noch um einiges günstiger als vor 31 Jahren.
Inflationsbereinigte/reale Preisveränderungen seit 1986 (Berechnung: Österreichische Energieagentur; Datenmaterial: Statistik Austria):
- Mechanikerstunde: +103 %
- Wohnkosten: +64 %
- Semmel: +57 %
- Arztkosten: +43 %
- Innerstädtische Verkehrsmittel: +36 %
- Bahntarif: +24 %
- Heizöl EL: -1 %
- Superbenzin: -2 %
- Diesel: -7 %
- Bohnenkaffee: -12 %
- Strom: -17 %
- Bekleidung: -19 %
- Unterhaltungselektronik: -83 %
Kraftstoffpreise in Österreich im EU-Vergleich deutlich günstigerInsbesondere in den westlichen Nachbarländern Österreichs müssen Autofahrer bekanntlich deutlich tiefer in die Tasche greifen als an heimischen Tankstellen. Im Vergleich aller EU-Mitgliedsländer tanken die Konsumenten derzeit (Stand: Juni 2018) in Österreich Eurosuper um etwa 17 Cent und Diesel um rund 12 Cent pro Liter günstiger als im EU-Durchschnitt. „Wer also im Sommer Fahrten insbesondere ins westliche Ausland plant, ist gut beraten die Tankstellenpreise zu vergleichen und noch in Österreich vollzutanken“, so Capek.
Über den FVMIDer Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) ist eine bundesweite Fachorganisation im Bereich der Wirtschaftskammer Österreich und als gesetzliche Interessenvertretung Bindeglied zwischen Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mitglieder sind österreichische Unternehmen, die Rohöl aufsuchen und fördern (upstream), in Pipelines transportieren (midstream) und in eigenen oder konzernverbundenen Raffinerien verarbeiten sowie Mineralölprodukte vertreiben (downstream).