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Wien, am 13. Juni 2024_ Die Zunahme von Dämmstoffen aus Mineralwolle, die nicht den geforderten Qualitäts- und Sicherheitsstandards der Bauproduktenverordnung entsprechen, stellt eine erhebliche Herausforderung für die österreichische Baubranche dar. Diese Produkte verfügen zudem über keines der Zertifikate nach den EUCEB- oder RAL-Kriterien. Ihre Verwendung kann schwerwiegende wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Die Fachvereinigung Mineralwolleindustrie (FMI) fordert nun rechtliche Konsequenzen für Hersteller und Importeure, die sich vorsätzlich über die normativen Vorgaben hinwegsetzen.

Häufig ist den Auftraggeber*innen und Bauherrschaften gar nicht bewusst, welche Folgen der Einsatz nicht-zertifizierter Mineralwolleprodukte ohne EUCEB- oder RAL-Siegel hat, in manchen Fällen wurden sie schlichtweg auch nicht über deren Verwendung informiert. In beiden Fällen bleibt das Ergebnis das gleiche: Wer sich für sie entscheidet, erhält oft nicht die Produkteigenschaften, für die er bezahlt. So belegen beispielsweise externe Untersuchungen von akkreditierten Prüfanstalten an mehreren Proben von nicht-zertifizierter Mineralwolle deutliche Qualitätsmängel. Die Wärmeleitfähigkeit dieser Produkte entsprach fast nie den deklarierten Werten, was bedeutet, dass die Dämmleistung erheblich beeinträchtigt ist. Darüber hinaus fehlen ihnen häufig wichtige Angaben zu ihrer Verwendbarkeit sowie zu einschlägigen Normen.

Konsequenzen für Bauprojekte
Udo Klamminger, FMI-Vorstandsvorsitzender: „Für Projekte jeder Art, sei es im freien oder sozialen Wohnbau oder bei Gewerbeimmobilien, können diese Dämmstoffe erhebliche Risiken bergen. Unzureichende Dämmwerte und unklare Produkteigenschaften können nicht nur Bauverzögerungen und zusätzliche Kosten für Austausch und Überprüfung nach sich ziehen, sondern auch den Wert der Immobilie mindern. Außerdem können Produkte, die nicht den deklarierten Werten entsprechen, zu fehlerhaften Energieausweisen führen!“ Der Experte weist darüber hinaus auf die enorm hohen Entsorgungskosten für nicht- zertifizierte Mineralwolle hin, da deren umweltgerechte Entsorgung aufwändige Maßnahmen erfordert.

In der Errichtung und in der Nutzung: Sicherheit für alle Beteiligten
Auch aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht ist der Einsatz nicht-zertifizierter Mineralwolleprodukte problematisch, da das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) die Verwendung zertifizierter Mineralwolle vorsieht. Es gilt ein Substitutionsgebot, wonach zertifizierte Alternativen zu verwenden sind, sofern daraus kein unvertretbarer Mehraufwand entsteht. Klamminger: „Eine Stellungnahme des zuständigen Ministeriums kam daher auch zum Ergebnis, dass bei Mineralwolleprodukten zertifizierte Produkte zu verwenden sind. Zertifizierte Mineralwolleprodukte mit RAL- oder EUCEB-Gütezeichen bieten in jeder Hinsicht die notwendige Sicherheit für alle am Bau Beteiligten und auch für die späteren Nutzer*innen und Bewohner*innen.“

Gemeinsam für ein sicheres Bauen
Die FMI appelliert an Auftraggeber*innen und ausführende Unternehmen, ausschließlich zertifizierte Mineralwollprodukte zu verwenden. Diese Produkte bieten Rechtssicherheit und erfüllen die notwendigen Standards, um die genannten Nachteile zu vermeiden. Klamminger abschließend: „Nicht-zertifizierte Mineralwolleprodukte können zwar vermeintlich günstiger sein, bringen jedoch jede Menge Probleme mit sich. Der Einsatz zertifizierter Produkte, wie sie die Mitglieder der FMI produzieren und liefern, sichert dagegen langfristig nachhaltige und rechtssichere Bauprojekte.“ Die FMI rät daher, darauf zu achten, dass die Produkte ein RAL- oder das EUCEB-Gütezeichen tragen.


Fachvereinigung Mineralwolleindustrie - www.fmi-austria.at
Die Arbeitsgemeinschaft Fachvereinigung Mineralwolleindustrie (FMI) wurde 2006 von den Fachverbänden der Stein- und keramischen Industrie, der Glasindustrie und dem Bundesgremium des Holz- und Baustoffhandels gegründet.
Ziel und Zweck der Fachvereinigung Mineralwolleindustrie (FMI) ist es, die allgemeinen, ideellen und wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder wahrzunehmen und die gemeinsame Weiterentwicklung der technischen und wirtschaftlichen Grundlagen für den ökologischen und ökonomischen Einsatz von Mineralwolleprodukten und -systemen zu fördern.

Auch die Förderung des Einsatzes geprüfter Produkte und bewährter Systeme im Neu- und Altbaubereich/Sanierung, besonders unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz durch die Paris-Ziele, steht im Vordergrund des Engagements der FMI.
Mitglieder der Fachvereinigung Mineralwolleindustrie (FMI) sind die in Österreich agierenden Unternehmen Knauf Insulation GmbH, Rockwool Handelsgesellschaft m.b.H., Saint-Gobain Isover Austria GmbH und Ursa Dämmsysteme Austria GmbH, welche Mineralwolle für den öffentlichen und privaten Hochbau und sonstige Zwecke herstellen und/oder vertreiben. Die Geschäftsführung der Fachvereinigung Mineralwolleindustrie (FMI) wird vom Fachverband der Stein- und keramischen Industrie übernommen.



Kontakt

Fachvereinigung Mineralwolleindustrie

Kampagnenbüro c/o ikp Wien
Eva Fesel / Peter Hörschinger
Kirchengasse 7/18, 1070 Wien
Tel.: 01 524 77 90-0
Mail: fmi@ikp.at

Fachvereinigung Mineralwolleindustrie
DI  Dr. techn. Clemens Hecht
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
Tel.: 05 90 900 DW 5058
Fax: 05 90 900 11 5058
Mail: info@multitalent-mineralwolle.at

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