Pressbaum. Drei Wochen lang arbeiteten vier junge Praktikantinnen aus dem Schwabenland im Rahmen ihrer Ausbildung als Pflegefachkräfte im SeneCura Sozialzentrum Pressbaum mit – sie halfen beim Mittagstisch, begleiteten Ausflüge, plauderten über Heimat und Dialekte und setzten zum Abschluss eigene kreative Projekte um. Das EU-Förderprogramm Erasmus+ machte es möglich – und das Ergebnis war ein wunderbarer Austausch zwischen den Generationen und Nachbarländern.
Ein Hauch von jugendlicher Energie und bayerischem Charme durchzog in den vergangenen Wochen die Gänge des SeneCura Sozialzentrums Pressbaum: Lea Schmid, Kim König, Life Ahongon und Kafia Khaleel, Schülerinnen der staatlichen Fachschule für Pflegeberufe Krumbach, absolvierten im Rahmen des europäischen Austauschprogramms Erasmus+ ein dreiwöchiges Praktikum in der Langzeitpflege in Niederösterreich – und waren dabei weit mehr als stille Beobachterinnen. Vom ersten Tag an brachten die vier jungen Frauen zwischen 15 und 17 Jahren Begeisterung, Offenheit und eine große Portion Mitgefühl mit. Sie unterstützten tatkräftig bei der Essensausgabe, nahmen an der Seniorenbetreuung teil und führten zahlreiche Gespräche, in denen viel gelacht – und manchmal auch gerührt geschwiegen wurde. Besonders die sprachlichen Eigenheiten sorgten für Erheiterung: „Ich habe mich köstlich amüsiert, als die Mädchen über die Palatschinken gelacht haben. Bei ihnen heißen die ja Pfannkuchen!“, erzählt Bewohnerin Eva Strohmeier schmunzelnd. Auch kleine Unterschiede im Alltag oder bei Redewendungen sorgten regelmäßig für vergnügliche Aha-Momente auf beiden Seiten – ganz im Sinne des interkulturellen Austauschs.
Ein Abschied mit Herz
Den Abschluss ihres Aufenthalts gestalteten die vier Praktikantinnen selbst: Jede von ihnen entwickelte eine eigene Aktivität – mit Herz, Hirn und ganz viel Engagement. Lea Schmid und Kim König motivierten mit einem schwungvollen Gruppen-Bewegungsprogramm, bei dem alle in Schwung kamen und so manches Gelenk geölt wurde. Life Ahongon lud zum kreativen Vormittag ein – mit bunten Bastelarbeiten, die inzwischen viele Fenster und Tische im Haus schmücken. Kafia Khaleel wiederum verbrachte ihren letzten Tag im Pflegebereich und bewies dort eindrucksvoll ihre soziale Kompetenz. Die selbständigen Projekte wurden nicht nur von den Bewohner:innen, sondern auch vom Team begeistert aufgenommen.
Hausleiterin Martina Schmit zieht ein äußerst positives Resümee: „Es war eine große Freude, die Entwicklung der Schülerinnen zu beobachten. Sie haben mit viel Feingefühl, Eigeninitiative und Freude gearbeitet und waren für unser Haus eine echte Bereicherung. Der Abschied ist uns allen schwergefallen.“ Und vielleicht war es ja nicht das letzte Kapitel dieser schönen Begegnung – denn bei so viel Herzenswärme ist ein Wiedersehen im nächsten Jahr mehr als nur ein schöner Gedanke.