Lech/Österreich. Abends Red Carpet – im Urlaub auf Skiern in Lech: Zu seinen Schützlingen zählen Caroline von Hannover, Flavio Briatore, Monica Sachs, Mika Häkkinen, Toto Wolff – wer mit einem Profi auf die Piste wollte, ging zu Erich Mair. Jetzt erscheint seine Biografie, die von spannenden Begegnungen und Abenteuerlust erzählt. Das Werk ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.
Üblicherweise gilt: Was am Arlberg passiert, bleibt am Arlberg. Doch der langjährige Skilehrer berichtet nun erstmals von Menschen, die sein Leben geprägt und für unvergessliche Momente gesorgt haben. Auf Umwegen über Kanada und die USA, mit viel Fleiß und Disziplin arbeitete sich der gelernte Maschinenschlosser zum Promi-Skilehrer empor. Am 7.12.2024 präsentieren Skilegende Erich Mair, Autorin Ute Dahmen und Buchprojektinitiator Ernst-Jürgen Wackenhut die Neuerscheinung „ARLBERG STORY. Biografie einer Skilegende“ im Rahmen des Lecher Skiopenings.
Geschichten, um sie mit anderen zu teilen
„Schon als ich auf der Zürser Tankstelle gearbeitet habe, wollte ich Skilehrer werden. Nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich damals gedacht, dass ich mit einer waschechten Prinzessin die Tiefschneehänge hinunterwedeln werde. Oder Flavio Briatore mir seine neuen Skier schenkt“, spricht Erich Mair bei der Buchpräsentation im Nobelskiort Lech. Wie es dazu kam beschreibt auf 173 Seiten die Autorin Ute Dahmen – eine bewegte Lebensgeschichte, die von Mut und Abenteuerlust, von Träumen und Zielstrebigkeit geprägt ist. Zahlreiche Gespräche führte sie dazu mit Erich sowie Arlberger Hoteliers und Unternehmern, mit Motorsportlegenden und Gästen wie Ernst-Jürgen Wackenhut, den Initiator dieses Buches. „Ich habe die Arbeit an diesem Buch sehr genossen, die Gespräche waren offen, vertrauensvoll und freundschaftlich. Um Erich Mairs Lebensgeschichte zu erzählen, waren neben den intensiven Gesprächen auch umfangreiche Online-Recherchen vonnöten“, beschreibt Ute Dahmen ihre Arbeit.
Die Welt der Schönen und Reichen
„Unsere gemeinsame Liebe zum Arlberg und die Begeisterung für das Skifahren führten Erich und mich zusammen. Je mehr ich ihn kennenlernte, um so mehr war ich von seinem Leben und seinen Geschichten fasziniert. Der Gedanke reifte, ein Buch darüber zu schreiben, um sie mit anderen zu teilen“, gibt Impulsgeber und Initiator des Buchprojektes Ernst-Jürgen Wackenhut Einblicke über die Entstehungsidee. Seit 46 Jahren begleitet Erich Mair Caroline von Hannover, die Schwester des Fürsten von Moncaco, beim Tiefschneefahren. Er unterrichtete in den schönsten Skigebieten Argentiniens und Australiens, war Stefano Casiraghis Bodyguard bei Offshore-Rennen und betreute VIPs bei der DTM und Formel 1. ARLBERG STORY ist eine Liebeserklärung an den Arlberg und die Chancen, die das Leben bereithält. Bislang unveröffentlichte Fotografien aus Erich Mairs privatem Fundus, ergänzt mit Archivmaterial namhafter Fotografen, dokumentieren die abenteuerliche Reise des Tirolers vom Ufer des wilden Lech bis in die Welt der Schönen und Reichen. „ARLBERG STORY. Biografie einer Skilegende“ erscheint im J.P. Bachem-Verlag in deutscher und englischer Sprache und ist ab sofort im Buchhandel und online erhältlich.
Die Autorin
Ute Dahmen, 1965 in Offenburg geboren, lebt und arbeitet als Journalistin und Autorin in ihrer Heimatstadt. 2009 veröffentlichte sie die offizielle Aenne Burda-Biografie „Wunder sind machbar“, auf der das Drehbuch für den ARD-Zweiteiler „Aenne Burda – die Wirtschaftswunderfrau“ basiert. Neben zahlreichen Publikationen und Vorträgen über Aenne und Franz Burda schreibt sie Sachbücher und für Magazine.
Über „ARLBERG STORY: Erich Mair – Biografie einer Skilegende“ sagt sie:
„Das Leben schreibt die besten Geschichten, besonders wenn der Held so sympathisch und authentisch ist wie Erich Mair. Er ist ein Meister darin, Chancen zu erkennen und auch zu ergreifen. Erich schenkt uns die glückliche Erkenntnis: Träume können wahr werden.“
Factbox:
Ute Dahmen
ARLBERG STORY
ERICH MAIR – Biografie einer Skilegende
17,9 x 24,8 cm, gebunden
ca. 176 Seiten
ISBN 978-3-7616-3499-8
19,95 EUR (D)
20,50 EUR (A)
Auch als englische Ausgabe erhältlich:
ARLBERG STORY
The Life of Skiing Legend Erich Mair
ISBN 978-3-7616-3500-1
Weitere Pressebilder finden Sie hier: Bachem Verlag | Pressematerial: ARLBERG STORY
Leseproben aus dem Buch:
Kapitel 9
DER PROMI-SKILEHRER
Die 1990er-Jahre begannen in Lech mit einem Blitzlichtgewitter. Prinzessin Diana,
die meistfotografierte Frau der Welt, kam an den Arlberg – und mit ihr eine Meute
von Reportern, Fotografen und Kamerateams. 1991 checkte sie mit ihren Söhnen
William und Harry im Hotel „Arlberg“ in Lech ein. Dabei hatte Hotelier Hannes
Schneider lange nicht geahnt, wer sich hinter der Reservierung verbirgt. Eine gewisse
Catherine Soames hatte ursprünglich für sich und ihren Sohn ein Doppelzimmer
gebucht, in den folgenden Wochen kamen ständig weitere hinzu. Schließlich kündigte
sich für den 1. April ein Inspector Ken Wharfe an, Dianas Personal Protection Officer.
„Ich glaubte an einen Aprilscherz“, erzählt Schneider, doch Wharfe kam tatsächlich.
Catherine Soames, so erklärte der Inspector, wäre eine Freundin von Diana und hätte
ihr von dem geplanten Skiurlaub erzählt. Die Prinzessin wollte sich mit ihren Söhnen
anschließen, und Ken Wharfe sollte vorab die Lage sondieren. Schließlich reisten
Lady Di, William, Harry, Catherine Soames und Sohn – „auch ein Harry, aber wir
nannten ihn nur Harry Trouble“ – mit weiteren Freunden und Bodyguards an. „Das
war ein Tross von annähernd dreißig Leuten“, erinnert Hannes Schneider. Der
Aufenthalt im Hotel war total unkompliziert. Die Royals aßen mit den anderen
Gästen im Speisesaal, besuchten das Spa und abends die Bar. „Diana legte großen
Wert darauf, keine Sonderbehandlung zu erhalten“, berichtet der Hotelier, „sie hat es
vielmehr restlos genossen, unter normalen Menschen zu sein.“ Sobald sich die
Prinzessin aber an das Fenster ihres Zimmers wagte, wurde sie abgelichtet. „Ständig
lauerten 45 bis fünfzig Fotografen und drei bis vier Kamerateams rund ums Haus“, so
Schneider. Wenn sie das Hotel verlassen wollte – schließlich war sie zum Skifahren
nach Lech gekommen – erhielt sie Unterstützung von zwei Gästen, einer Deutschen
und einer Amerikanerin, mit denen sie sich angefreundet hatte. „Sie machten sich
einen Spaß daraus, sich als Dianas Lookalikes herzurichten und die Presse an der
Nase herumzuführen“, schmunzelt Hannes Schneider. Wie aufdringlich die Journaille
sein kann, bekamen auch seine Mitarbeiter zu spüren: „Nachdem die Prinzessin
wieder abgereist war, standen Reporter mit Bündeln von Pfundnoten am
Hintereingang.“ Alle schwiegen, und Diana kam im Folgejahr wieder.
(Seiten 129/130)
Die europäischen Royals hatten schon immer eine hohe Affinität zum Arlberg: In
Lech urlaubte die schwedische Königsfamilie bei Egon Zimmermann im „Kristberg“,
die Niederländer kommen jedes Jahr ins Hotel „Post“, die Spanier zog es
immer wieder ins „Hospiz“ nach St. Christoph und die Monegassen nach Zürs. Seit
1978 ist Caroline von Hannover treuer Gast im „Lorünser“. Damals, als Erich sie
kennenlernte, war sie gerade 21 geworden und noch Caroline von Monaco. „Grü.
Gott, ich bin der Erich“, stellte er sich vor und fragte wie bei jedem anderen neuen
Gast, welche Pisten sie am Arlberg bereits gefahren wäre. „Dann kann ich schon mal
den Schwierigkeitsgrad einschätzen“, erklärt der Skilehrer. Schnell war klar:
„Caroline ist eine sehr gute Skifahrerin.“ Und sie war Erich sofort sympathisch: „Ich
war gleich von ihrer Persönlichkeit fasziniert. Es spielte überhaupt keine Rolle, dass
sie eine Prinzessin ist. Caroline liebt das Einfache, Normale und will keine
Extrawürste haben.“ Gemeinsam wedelten sie von nun an jeden Winter über die
schönsten Tiefschneehänge rund um Zürs. „Ein Highlight ist immer, wenn wir mit
dem Helikopter auf den Mehlsack fliegen“, erzählt Erich und schwärmt: „Wenn du
Top-Bedingungen hast, kannst du das mit Heliskiing in Kanada vergleichen.“ Zürs ist
der einzige Ort in Österreich, an dem diese exklusive Form des Skifahrens angeboten
wird. Stimmt der Wetterbericht, ordert der Skilehrer einen Helikopter für neun
Uhr. Er bestellt ein Taxi zum Hotel, lädt Carolines Ausrüstung ein, und die Prinzessin
muss nur noch einsteigen. Auf dem Flexenpass wartet dann bereits der Heli, der sie in
sieben, acht Minuten auf den 2651 Meter hohen Mehlsack bringt. Spektakulär ist,
wenn der Helikopter wieder aufsteigt und der Pilot ihn anschließend schnell sinken
lässt: Dann bläst der Fahrtwind den Schnee von den Kufen, und die Schneefahnen
leuchten im Sonnenlicht vor dem blauen Himmel wie der Schweif eines Kometen.
Ein unbeschreiblich schönes Bild, wie auch der Ausblick auf die weiße Bergwelt bis
hin zur Valluga, dem mit 2809 Metern höchsten Gipfel im Arlberggebiet.
(Seite 131)
Besonders sympathisch war ihm der italienische Sportmanager Flavio Briatore.
„Flavio war als junger Mann selbst Skilehrer und konnte wirklich gut Ski fahren“,
berichtet Erich. Allerdings stand er an diesem Tag auf einem nagelneuen, sehr teuren
Luxus-Ski, mit dem er überhaupt nicht zurechtkam: „Obwohl er eigentlich ein ganz
Lustiger ist, hat er nur über den Ski gemeckert.“ Erich hatte die Lösung parat: „Weißt
was, Flavio, du nimmst jetzt meine Ski und ich fahre mit denen, die nicht
funktionieren.“ Gesagt, getan, denn beide Männer haben die gleiche Schuhgröße.
Und Briatore konnte sein Können tatsächlich unter Beweis stellen. Am Ende des
Tages überließ er Erich die ungeliebten Bretter, der sie für gutes Geld verkaufte.
Aufgrund der vielen Berühmtheiten, mit denen er auf- und abseits der Piste
unterwegs war, wurde Erich immer häufiger als „Promi-Skilehrer“ tituliert. Eine
Bezeichnung, die er gelassen hinnimmt: „Lieber beneidet als bemitleidet“, sagt er,
„immerhin habe ich etwas dafür getan.“ Weniger amüsant findet er die Berichterstattung
über Caroline von Hannover. Einen ganzen Stapel von Yellow-Press-
Magazinen hat er zu Hause und zeigt kopfschüttelnd Beiträge über die Prinzessin, die
mehr der Auflage als der Wahrheit verpflichtet waren. Nachdem Caroline und Ernst
August getrennte Wege eingeschlagen hatten, stürzte sich die Presse auf Erich: „Flirt
mit dem Skilehrer?“, fragte ein österreichisches Onlinemagazin und schrieb: „Er trägt
ihre Sportsachen, fährt mit ihr Lift und genießt mit ihr die Sonne auf der Skihütte.
Caroline von Monaco wirkt bei ihrem Ski-Urlaub in Zürs entspannt wie schon lange
nicht mehr. Doch international sorgt ein Mann an ihrer Seite für Getuschel: Wer ist
der attraktive Begleiter, der ihr kaum von der Seite weicht? Ihr österreichischer
Skilehrer Erich Mair.“ Die deutsche Journaille zog nach: „Die Liebe ihres Lebens!
Jetzt spricht der Mann, der mit ihr durch alle Höhen und Tiefen ging“, stand groß auf
dem Titelblatt, das neben einem Foto von Caroline auch Erich zeigte. Im Innenteil
hieß es: „Seit 39 Jahren sind die Prinzessin und der Österreicher Erich Mair ein Herz
und eine Seele. Tröster, Retter, engster Vertrauter.“ In dem Artikel wird der Skilehrer
sogar als „Ersatzpapa von Alexandra“ bezeichnet.
Im richtigen Leben freut sich Erich, dass Caroline mit ihren Kindern, deren Partnern
und Enkelkindern jedes Jahr nach Zürs kommt und sie eine gute gemeinsame Zeit
verbringen. „Der Arlberg ist für Diskretion bekannt“, begründet er seine
Zurückhaltung. „Was hier passiert, bleibt hier“, bestätigt Hannes Schneider vom
Hotel „Arlberg“ und spricht damit auch für seine Kollegen. Und Hannes Skardarasy
vom „Zürserhof“ zeigt sich erleichtert: „Es gibt zum Glück nur noch wenige
Paparazzi, die auf der Lauer liegen. “Der Arlberg, sagt er, punkte mit Understatement.
„Trotzdem erlebst du hier oben alles“, schwärmt Erich, „hier trifft sich
eben die Welt.“
(Seiten 139/140)