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3000 Teilnehmer aus mehr als 400 Städten der Welt trafen sich vom 28.Februar bis 2. März 2018 in Wien, um Lösungen für nachhaltige urbane Räume zu diskutieren. Robert Schild, Habitat Marketing Director Saint-Gobain, präsentierte, wie man ein energiefressendes Schulgebäude in eine Energiequelle verwandelt, in der sich Lehrende und Lernende besser fühlen als je zuvor.

Saint-Gobain ist einer der größten Baustoffkonzerne der Welt, entsprechend groß ist die Verantwortung der Gruppe für die Gestaltung urbaner Lebensräume. Mit seinen Vorträgen an Universitäten, vor Stadtregierungen sowie bei Interessenvertretungen gewinnt Schild viele Unterstützer und realisiert mit ihnen gemeinsam beispielgebende Bauprojekte: „Wir brauchen interdisziplinäre Kooperationen für richtungsweisende Lösungen. Die Urban Future Conference ist ein idealer Ort, um sich auszutauschen.“

Das vitale Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit bringt Saint-Gobain auch durch den gemeinsamen Messestand mit OeAD und Passivhaus Austria zum Ausdruck. OeAD/Die österreichische Agentur für internationale Mobilität und Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung hat bereits mehrere Studentenwohnheime auf Passivhaus-Standard errichtet, Passivhaus Austria will das Passivhaus im Sinn des Nearly Zero Energy Building der Europäischen Gebäuderichtlinie als allgemeinen Standard im Neubau etablieren. Mit beiden Organisationen verbindet Saint-Gobain eine langjährige Zusammenarbeit. Gemeinsam mit Peter Giffinger, Managing Director Saint-Gobain ISOVER Austria, Saint-Gobain RIGIPS Austria und Saint-Gobain Weber-Terranova hat Schild an diesem Gemeinschaftsstand Konferenzteilnehmer zu Lunchgesprächen eingeladen. Er widmete sich dabei vorrangig dem Thema „Great Living Places“, also den Komfortbedürfnissen im urbanen Raum sowohl im privaten als auch im öffentlichen Umfeld: „Wir müssen eine Hierarchie der wichtigsten Komfortbedürfnisse herstellen und sehen, wo es Defizite gibt. Bei der Schaffung konkreter Lösungen ist es sinnvoll, gelungene Beispiele zu diskutieren und weiterzuentwickeln.“ Peter Giffinger widmete sich in seiner Diskussionsrunde dem Thema „Responsible Production and Consumption“: „Wir müssen uns verstärkt auf die Sustainable Development Goals der UNO konzentrieren. Der Bauwirtschaft kommt hier eine große Verantwortung zu, und sie hat in den letzten Jahren auch wesentliche Fortschritte gemacht.“ Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer darüber, dass es dafür einen systemischen Ansatz und verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette braucht. Bewusstseinsbildung für nachhaltigen Konsum und die verstärkte Einbindung der Bevölkerung sind in diesem Konzept unabdingbar.

Nicht nur für die Schule, für die Städte gelernt
Ein erfolgreiches Beispiel dieses interdisziplinären Arbeitens mit intensiver Einbeziehung der Gebäudenutzer präsentierte Robert Schild dem internationalen Publikum am Beispiel der Uhlandschule in Stuttgart. Bis zum Jahr 2050 will die Landeshauptstadt Baden-Württembergs zu 100 Prozent klimaneutral sein. „Schulen machen 40 Prozent der städtischen Gebäudeflächen aus, verursachen 20 Prozent des Energiebedarfs und sind deshalb ein zentraler Ansatzpunkt“, so Schild. Als Musterprojekt wurde die Uhlandschule im Stadtteil Zuffenhausen ausgewählt. Aus einer Energieschleuder haben die Stadt Stuttgart als Bauherr gemeinsam mit dem Umweltamt und unterstützt von Saint-Gobain ein Plusenergiegebäude geschaffen. Heute produziert die Schule mehr Energie, als sie verbraucht, und speist jährlich etwa so viel Energie ins Netz ein, wie 50 Vier-Personen-Haushalte verbrauchen. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Fraunhofer Institut für Bauphysik, das auch den laufenden Betrieb evaluiert. Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat das Projekt im Rahmen der Energieforschung gefördert.

Umfassend gebildet
Der Schulkomplex besteht aus mehreren Gebäuden: dem 1954 fertiggestellten Haupthaus, einem Pavillon mit Cafeteria, einer Turnhalle sowie einem 2004 errichteten Erweiterungsbau. Die Sanierungsmaßnahmen konzentrierten sich vorrangig auf das langgestreckte zwei- bis dreigeschoßige Hauptgebäude mit einer Nutzfläche von 1200 m2. Die Fenster bestanden aus Einscheibenverglasungen, Wärmedämmung an der Fassade fehlte völlig. Dafür gab es unzählige Wärmebrücken, die die Energiebilanz weiter verschlechterten. Der durchschnittliche Heizwärmebedarf lag bei rund 155 kWh/m2/a. Nach der Sanierung ist er auf unter 39 kWh/m2/a gesunken. Damit spart die Stadt rund 70.000 Euro Energiekosten pro Jahr – an einem einzigen Schulstandort.
Erreicht wurde dieser Erfolg durch eine neue thermische Gebäudehülle, die Vakuumisolationspaneele, ein neuartiges expandiertes Polystyrol und innovative Mineralwolle kombinierte. Die Fenster wurden durch Dreischeibenverglasungen ersetzt. Der Heizenergiebedarf wird über eine Erdwärmepumpe in Kombination mit einer Niedertemperatur-Flächenheizung gedeckt. Als Bauteilaktivierung unterstützt sie die Kühlung des Gebäudes im Sommer. Den Strom liefert eine PV-Anlage, die auf den nach Süden geneigten Dachflächen sowie im Brüstungsbereich der südseitigen Fassade montiert ist. In Summe stehen der Schule 1800 m2 PV-Anlagen mit einer Leistung von 220 kWh peak zur Verfügung. Für höchsten Nutzerkomfort wurde der Innenausbau in Trockenbauweise umgesetzt. Punkto Schallschutz, Raumakustik, Brandschutz und Raumluftqualität wurde immer auf höchstes Niveau gesetzt.
„Während der gesamten Planungs- und Bauphase waren die Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler immer eingebunden. So ist der Umbau der Schule zu ihrem Projekt geworden“, erzählt Schild und betont: „Hier ist also nicht nur ein Gebäude großartig energetisch verbessert worden. Hier hat ein pädagogisch hochwertiges Projekt stattgefunden, das auch in der Kommunikation einen nachhaltigen Effekt hat. Die Lehrer und Schüler erzählen, was sie erleben, wie es sich anfühlt, und vor allem, dass es möglich ist, sich völlig von fossilen Energieträgern zu befreien.“

Für Oberbürgermeister Fritz Kuhn ist die Plusenergieschule in Stuttgart eine hervorragende Referenz für den Umgang mit bestehender Bausubstanz. Anlässlich der Eröffnung betonte er, „dass wir in der Sanierung einer Schule schon heute die Ziele 2020 erreichen können – und das zu niedrigeren Kosten als mit einem Neubau.“ Es gäbe also keinen Grund zu zögern, sondern viele Gründe, dieses Musterbeispiel zum Standard werden zu lassen.

Neuer Blick auf die Fassade
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen aus diesem Schulprojekt sind der Beginn des nächsten Forschungsprojekts. „Gemeinsam mit der Stadt Stuttgart und dem Fraunhofer Institut wollen wir uns jetzt der Revitalisierung ganzer Quartiere zuwenden“, erklärt Schild: „Auch wissen wir, dass die vertikalen Oberflächen im urbanen Raum sehr viel größer sind als die horizontalen. Deshalb wollen wir uns künftig verstärkt auf Surface-Management konzentrieren.“

Fotos:

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Bei Lunch-Gesprächen am Saint-Gobain Stand diskutierten Peter Giffinger, Managing Director Saint-Gobain ISOVER Austria, Saint-Gobain RIGIPS Austria und Saint-Gobain Weber-Terranova, und Robert Schild, Habitat Marketing Director Saint-Gobain, mit Besuchern der Urban Future Conference die Themen „Great Living Places“ und „Responsible Production and Consumption“.
© Saint-Gobain/Thomas Traub, Abdruck honorarfrei

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© Olaf Rohl, Abdruck honorarfrei

Link: http://weissmagazin.at/werkschau/173-beispielhafter-bildungsbau

ÜBER SAINT-GOBAIN
Saint-Gobain entwickelt, produziert und vertreibt Materialien und Produktlösungen, die einen wichtigen Beitrag für unser Wohlbefinden und unsere Zukunft leisten. Diese Werkstoffe umgeben uns täglich in unseren Lebensräumen und im Alltag: in Gebäuden, Transportmitteln und Infrastrukturen sowie in zahlreichen industriellen Anwendungen. Unsere Systemlösungen sorgen für Komfort, Leistung und Sicherheit und berücksichtigen gleichzeitig die Anforderungen des nachhaltigen Bauens, des effizienten Umgangs mit Ressourcen und des Klimawandels.
Saint-Gobain ist führend in der Gestaltung von Lebensräumen und macht mit seinen Produkten und Systemlösungen Komfort erlebbar. Mehr als 179.000 Mitarbeiter in 67 Ländern erwirtschafteten 2017 einen Umsatz von 40,8 Mrd. Euro. Auf der Website www.saint-gobain.de und über den Twitter Account @SaintGobainME erhalten Sie weitere Informationen zu Saint-Gobain.

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Saint-Gobain in Österreich
In Österreich ist die Saint-Gobain Gruppe mit zahlreichen Unternehmen vertreten: Adfors, Abrasives, Autover, ecophon, PAM, Saint-Gobain Glassolutions, Saint-Gobain Isover, Saint-Gobain Rigips, Saint-Gobain Weber-Terranova, Vetrotech u.a.m
Die Geschäftsführung von Saint-Gobain ISOVER Austria, Saint-Gobain RIGIPS Austria und Saint-Gobain Weber Terranova liegt in der Verantwortung von MD Peter Giffinger.

Saint-Gobain RIGIPS Austria ist einer der führenden innovativen Anbieter nachhaltiger Systeme für den Innenaus- und Holzbau auf Basis von Gips. Die Zentrale befindet sich im steirischen Bad Aussee, wo der in Grundlsee gewonnene Gips zu Gipsplatten verarbeitet wird. Im niederösterreichischen Puchberg am Schneeberg produziert RIGIPS Pulverprodukte, die in über 30 Länder exportiert werden. www.rigips.com

Saint-Gobain ISOVER Austria ist der Dämmstoffspezialist mit der größten Materialvielfalt für ganzheitliche Konstruktionslösungen mit perfekt aufeinander abgestimmten Systemkomponenten. Effiziente Wärmedämmung gegen Kälte oder Hitze, Schall- und Brandschutz, idealer Wohnkomfort, überzeugende Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit – dafür steht ISOVER ebenso wie für ein breites, kundenorientiertes Produkt- und Dienstleistungsangebot. www.isover.at

Saint-Gobain WEBER-TERRANOVA zählt zu den führenden Unternehmen in den Bereichen Wärmedämm-Verbundsysteme, Bodensysteme, Fassaden- sowie Innenputze, Fliesenverlegung und Bautenschutz. Mit innovativen Lösungen für effizientes Bauen, wirtschaftliches Sanieren und Modernisieren sowie mit Baustoffen aus natürlichen Rohstoffen ermöglichen wir eine nachhaltige, wohngesunde Bauweise mit langfristigem Werterhalt. www.sg-weber.at

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