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  • Umsatz und Gewinn der größten Autokonzerne der Welt erreichten 2023 neue Rekordwerte: Umsatz stieg um 14 Prozent, Gewinn um 15 Prozent
  • Allerdings: Gewinnrückgang im vierten Quartal um fünf Prozent
  • Währungseffekte führen zu starkem Gewinnplus bei japanischen Herstellern
  • Mercedes-Benz vor Stellantis und BMW profitabelster Autokonzern – Tesla fällt deutlich zurück
Wien, 15. April 2024. Dank hoher Neuwagenpreise und eines Absatzwachstums von sieben Prozent konnten die weltgrößten Autokonzerne im vergangenen Jahr erneut Rekordumsätze und -gewinne einfahren: Der Gesamtumsatz stieg um 14 Prozent auf 2,05 Billionen Euro, der Gewinn kletterte sogar um 15 Prozent und erreichte 176 Milliarden Euro. Die Marge lag mit 8,6 Prozent leicht über dem Vorjahreswert von 8,5 Prozent. Zum Vergleich: In den fünf Jahren vor Ausbruch der Pandemie hatte die Gewinnmarge der Unternehmen nur durchschnittlich 5,5 Prozent betragen.

Allerdings trübte sich das Bild im vierten Quartal ein: Der Umsatz stieg nur noch um neun Prozent, der Gewinn schrumpfte sogar um fünf Prozent.

Ein wichtiger Grund für das deutliche Umsatz- und Gewinnwachstum im vergangenen Jahr war zudem ein Sondereffekt: Der schwache Yen verhalf den japanischen Autokonzernen zu einem Gewinnplus von 65 Prozent und einem Umsatzwachstum von 22 Prozent. Die übrigen Unternehmen entwickelten sich deutlich weniger dynamisch: Die deutschen Hersteller verzeichneten zusammen ein Gewinnwachstum von sieben Prozent, die US-Konzerne mussten sogar einen Gewinnrückgang von 29 Prozent vermelden.

Bei der Gewinnmarge konnte sich dennoch ein deutscher Autokonzern vor den Wettbewerbern platzieren: Mercedes-Benz führt mit einer Marge von 12,8 Prozent vor Stellantis (12,1 Prozent) und BMW (11,9 Prozent) das Ranking der profitabelsten Autokonzerne an. Den stärksten Rückgang verzeichnete Tesla: Die Marge des Elektroautoherstellers sank im Vergleich zum Vorjahr von 16,8 auf 9,2 Prozent, womit sich das Unternehmen im Mittelfeld platzierte.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Finanzkennzahlen der 16 größten Autokonzerne der Welt, die die Beratungs- und Prüfungsorganisation EY quartalsweise erstellt.

„Stabilisierte Lieferketten und hohe Preise verschafften der Autobranche im letzten Jahr einen Aufschwung. Es kristallisierte sich aber auch deutlich heraus, vor welchen Herausforderungen der Markt steht“, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY. Problem Nummer eins: Die Konjunktur schwächelt, der Neuwagenabsatz liegt nach wie vor weit unter den Vor-Pandemie-Niveau. Im Jahr 2019 hatten die Hersteller noch knapp 76 Millionen Pkw verkauft, im vergangenen Jahr waren es nur etwa 66 Millionen. Die Folge, so Preiss: „Überkapazitäten fordern Hersteller und auch Zulieferer. Eine Verbesserung der Konjunktur, die die Nachfrage ankurbeln konnte, ist derzeit nicht absehbar.“

Problem Nummer zwei: Die Elektromobilität kommt nicht in Gang. „Die Automobilindustrie hat Milliarden investiert, und nun wachsen die Zweifel – in der Politik, in der Branche und bei den Kunden“, sagt Preiss. Die aktuellen Milliardengewinne seien fast ausschließlich Verbrennermodellen zu verdanken. „Bis die Branche mit Elektroautos echtes Geld verdient, wird es noch dauern.“

Problem Nummer drei: Der Absatz in China stockt. Bis auf Volkswagen und BMW verzeichneten alle untersuchten Hersteller Rückgänge auf dem chinesischen Markt. Im Durchschnitt schrumpfte der Absatz dort um fünf Prozent, die deutschen Konzerne verzeichneten zusammen ein leichtes Absatzplus von 1,4 Prozent. Damit setzte sich der Bedeutungsverlust Chinas im vergangenen Jahr fort: Im Jahr 2020 wurden noch 39 Prozent aller Neuwagen der deutschen Autokonzerne an Kunden in China übergeben – im vergangenen Jahr waren es nur noch 34 Prozent. „Chinesische Elektroautohersteller fordern  etablierte Hersteller heraus, vor allem auf den Heimatmärkten“, sagt Preiss.

Ausblick: Rabattaktionen kosten Marge
Immer mehr Hersteller versuchen aktuell, die Kunden mit Preissenkungen, Rabattaktionen, günstigen Finanzierungsangeboten und Sondermodellen zurück in die Autohäuser zu locken, beobachtet Preiss: „Es geht wieder zurück zu altbewährten Wegen – Differenzierung über den Preis, auch im Elektrosegment. Die aktuellen Rekordmargen werden nicht zu halten sein.“

EY im Überblick

EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von 229 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

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