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  • EU-Neuwagenmarkt schrumpft auch im Februar um gut drei Prozent, Marktanteil von Elektroautos steigt von 12,0 auf 15,4 Prozent
  • Österreich mit Absatzrückgang um 2,0 Prozent und Elektro-Wachstum von 27 Prozent
  • Schwache Konjunktur und politische Unsicherheiten werden Neuwagenmarkt weiterhin belasten
  • Wachstum von Elektromobilität schwächt sich ab

Wien, 25. März 2025. Der EU-Neuwagenmarkt kommt nicht in Fahrt: Wie schon im Jänner gingen auch im Februar die Pkw-Neuzulassungen zurück – im Februar um 3,4 Prozent. Damit bleibt das Vorkrisenniveau in weiter Ferne. Im Februar 2019 – also vor der Corona-Pandemie und dem anschließenden Chipmangel – wurden 17 Prozent mehr Neuwagen in der EU verkauft.

In Österreich wurde ein Rückgang der Neuzulassungen um 2,0 Prozent registriert, der Absatz lag damit 22 Prozent niedriger als im Vergleichsmonat des Jahres 2019.

Während der Gesamtmarkt schwächelt, legen die Neuzulassungen von Elektroautos aktuell deutlich zu. Die Zahl der neu zugelassenen E-Autos stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat EU-weit um 24 Prozent, in Österreich um 27 Prozent. Der Elektro-Marktanteil kletterte in der EU von 12,0 Prozent im Februar 2024 auf 15,4 Prozent und lag damit auch deutlich über dem Durchschnittswert des Gesamtjahres 2024 (13,6 %). In Österreich erhöhte sich der Marktanteil von Elektroautos von 16,6 auf 21,6 Prozent. In immerhin 21 der 27 EU-Länder stiegen die Elektro-Neuzulassungen – einen insgesamt wachsenden Neuwagenmarkt verzeichneten hingegen nur sieben der 27 Länder.

Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY, rechnet mit einem Abflauen des Wachstums bei Elektro-Neuzulassungen in den kommenden Monaten: „Der aktuelle Anstieg der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen in der EU lässt sich durch mehrere Faktoren erklären: In Deutschland, dem größten Markt, war der Verkauf von Elektroautos zu Beginn des letzten Jahres – nach dem Wegfall der Umweltprämie – auf einem sehr niedrigen Niveau. Dies führt zwar zu großen Wachstumsraten, jedoch wird erwartet, dass diese im weiteren Verlauf des Jahres deutlich abnehmen. Zudem ist die Entwicklung der Verkaufszahlen in der gesamten EU stark von nationalen oder regionalen Förderungen abhängig. Wenn diese wegfallen, wird der Absatz erheblich zurückgehen. Darüber hinaus plant die EU-Kommission, den Herstellern mehr Zeit zu gewähren, um die Emissionsziele zu erreichen. Das verringert den Druck auf die Hersteller, den Absatz von Elektroautos kurzfristig zu steigern. Infolgedessen sind drastische Preisreduzierungen und verlockende Leasingangebote weniger wahrscheinlich geworden.“

Die Versuchung könnte allerdings groß sein, das Prinzip Hoffnung walten zu lassen und auf eine Erhöhung der Nachfrage nach Elektroautos in den kommenden Jahren zu setzen, warnt Preiss: „Es ist zu erwarten, dass das Interesse an Elektroautos nicht in dem erforderlichen Maße zulegt, um die Vorgaben der EU zu erfüllen. Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Neuregelung verschiebt lediglich das Problem weiter nach hinten, anstatt eine nachhaltige Lösung zu erzielen.“

Laut Preiss gelte nach wie vor: „Die Nachfrage und das Interesse an Elektrofahrzeugen ist begrenzt und stark von staatlichen Förderprogrammen abhängig. Die Mehrheit der Konsument:innen steht der Elektromobilität nach wie vor skeptisch gegenüber. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass in diesem Jahr einige vielversprechende Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen. Das könnte insbesondere im gewerblichen Segment, beispielsweise bei Dienstwagen, einen Anstieg der Nachfrage bewirken.“

Neuzulassungen von Elektroautos im Februar
Wie schon im Januar konnte der Elektro-Pionier Tesla auch im Februar nicht vom Aufwärtstrend bei Elektroautos profitieren. So sanken die Tesla Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 47 Prozent, der Anteil am Elektro-Markt hat sich von 21 auf neun Prozent verringert. Der Anteil am Gesamtmarkt schrumpfte von 2,5 auf 1,4 Prozent. In Österreich ging der der Tesla-Absatz sogar um 70 Prozent zurück, in Deutschland sogar um 76 Prozent.

Keine Wachstumsimpulse: Auch 2025 wird kein gutes Autojahr
Generell sei die Lage auf dem Neuwagenmarkt weiterhin kritisch, betont Preiss: „Die Neuwagennachfrage schwächelt und liegt deutlich unter dem Niveau vor der Krise. Die anhaltende wirtschaftliche Stagnation und die geopolitischen Unsicherheiten wirken sich negativ auf die Kaufbereitschaft aus. Die Automobilhersteller müssen sich auf ein weiteres herausforderndes Jahr einstellen.“

Elektro-Marktanteil bleibt im Osten Europas weiterhin sehr niedrig
Einen hohen Anteil am Neuwagenmarkt hatten E-Autos im Februar vor allem in Nordeuropa und den Benelux-Ländern – auch dank großzügiger staatlicher Fördermaßnahmen. In vielen EU-Ländern sind Elektroautos hingegen nach wie vor ein Nischenprodukt: In immerhin 15 EU-Ländern lag der Elektro-Marktanteil im Februar unter zehn Prozent.

Besonders niedrig ist der Marktanteil von Elektroautos in den ost- und südosteuropäischen Ländern: In Kroatien lag er im Februar z.B. bei gerade einmal 1,2 Prozent, in Polen und Bulgarien bei 3,7 Prozent.

In den skandinavischen und nordeuropäischen Ländern hingegen erfreuen sich Elektroautos großer Beliebtheit: Dänemark wies im Februar mit 66 Prozent erneut den EU-weit höchsten Marktanteil von Elektroautos auf – vor den Niederlanden und Schweden mit 37 bzw. 35 Prozent. Deutschland lag mit einem Elektro-Marktanteil von 17,7 Prozent im EU-Vergleich im oberen Mittelfeld.



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