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  • EU-Neuwagenmarkt schrumpft im November um zwei Prozent, Absatz liegt 15 Prozent unter Vorkrisenniveau
  • Österreich: Neuzulassungen steigen um ein Prozent
  • Neuzulassungen von Elektroautos stark rückläufig: minus neun Prozent in der EU, minus 14 Prozent in Österreich
  • 14 von 27 Ländern mit sinkenden Elektro-Verkäufen
  • 2019 wurden EU-weit mehr als zwei Millionen Neuwagen mehr verkauft als 2024
Wien, 19. Dezember 2024. Der EU-Neuwagenmarkt schwächelt weiterhin: Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen sank laut Branchenverband ACEA im November um 1,9 Prozent. Damit liegt das Marktniveau 15 Prozent niedriger als im November 2019 – also vor dem Ausbruch der Pandemie und den darauffolgenden Krisen. Im bisherigen Jahresverlauf wurden im Vergleich zu 2019 zudem etwa 2,2 Millionen Neuwagen weniger zugelassen.

In Österreich stieg der Neuwagenabsatz im November hingegen leicht – um 1,0 Prozent – , er lag damit aber erneut deutlich – um 18 Prozent – unter dem Vorkrisenniveau von November 2019.

Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY, sieht den europäischen Neuwagenmarkt im Dauerkrisenmodus: „Die relativ schwache Neuwagennachfrage weit unter dem Vorkrisenniveau ist eine Herausforderung für die Branche. Leider ist vorerst nicht mit einer Trendumkehr zu rechnen, speziell wegen der schwachen europäischen Konjunktur – allen voran am größten Absatzmarkt Deutschland. Schwierig sind auch die erheblichen geopolitischen Unsicherheiten, die sich auf die Konsumstimmung auswirken. Wenn sich durch die neue Regierung in den USA neue Handelshemmnisse ergeben, belastet das ebenso die Konjunkturentwicklung in Europa. Der Ausblick auf 2025 ist für den Automarkt also bescheiden.“

Absatz von Elektroautos sinkt
Im November sanken die Neuzulassungen von Elektroautos in den meisten – 14 von 27 – EU-Ländern, der Marktanteil schrumpfte von 16,3 auf 15,0 Prozent. In Österreich sanken die Elektro-Neuzulassungen um 14 Prozent, der Marktanteil ging von 22,9 auf 19,6 Prozent zurück.

Im bisherigen Jahresverlauf liegt der Absatz von Elektroautos EU-weit um fünf Prozent unter dem Vorjahresvergleichswert, in Österreich liegt der Rückgang bei sieben Prozent.

„Der Hochlauf der E-Mobilität bleibt weiterhin aus. Vielerorts laufen staatliche Förderprogramme aus, außerdem sehen die Konsument:innen mit E-Autos noch viele Hürden wie die Ladeinfrastruktur, -kosten und Reichweite verbunden. Dazu kommt, dass Elektromobilität bislang noch als Mobilität für Besserverdiener:innen gilt, die breite Masse kann sich schlichtweg kein Elektroauto leisten“, beobachtet Preiss.

Preissenkungen im kommenden Jahr
Immerhin zeigt sich an dieser Stelle Bewegung, so Preiss: „Das E-Segment mit günstigeren Modellen wird immer größer, es sind im kommenden Jahr auch Preissenkungen bei Elektroautos erwartbar.“ Der Grund für die Preisoffensive vieler Hersteller seien die ab 2025 geltenden, verschärften Emissionsvorgaben der EU: „Viele Hersteller werden den Absatz mit Elektroautos mit Preissenkungen ankurbeln wollen, um Strafzahlungen wegen zu hoher Flottenemissionen zu vermeiden.“

Für Verunsicherung könnten ein Aufweichen des EU-Ziels, ab 2035 keine Verbrenner mehr zuzulassen, und ebenso die Politik der neuen US-Regierung unter Trump sorgen, so Preiss: „Die öffentliche Diskussion darüber, ob der Elektroantrieb tatsächlich die Antriebstechnologie der Zukunft ist, führt mehr potenzielle Käufer:innen weiterhin zu Verbrennermodellen.“

Elektro-Marktanteil bleibt im Osten Europas sehr niedrig
Die Mehrzahl der großen Absatzmärkte verzeichnete im November sinkende Verkaufszahlen von Elektroautos: In Spanien um vier Prozent, Italien um 17 Prozent, Deutschland um 22 Prozent und Frankreich sogar um 24 Prozent. Dem stehen einige wenige mittelgroße Märkte mit höheren Zuwachsraten gegenüber, vor allem Dänemark (plus 21 %), Belgien (plus 19 %), die Niederlande (plus 42 %).

Hohe Elektro-Marktanteile findet man derzeit vor allem in Nordeuropa und den Benelux-Ländern – auch dank großzügiger staatlicher Fördermaßnahmen. In den meisten anderen EU-Ländern sind Elektroautos hingegen nach wie vor ein absolutes Nischenprodukt: In immerhin 13 EU-Ländern lag der Elektro-Marktanteil im November unter zehn Prozent.

Besonders niedrig ist der Marktanteil von Elektroautos in den ost- und südosteuropäischen Ländern. Insgesamt betrug der Marktanteil von Elektroautos in diesen Ländern im November 4,6 Prozent – nach 5,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Hier dominiert also nach wie vor eindeutig der Verbrenner.

In den skandinavischen Ländern hingegen erfreuen sich Elektroautos großer Beliebtheit, der Marktanteil lag im November bei 43 Prozent (Vorjahr: 40 %). Dänemark wies im November mit 59 Prozent den EU-weit höchsten Marktanteil von Elektroautos auf. Österreich lag im November mit einem Elektro-Marktanteil von 19,6 Prozent im EU-Vergleich im oberen Mittelfeld.

Auch Plug-in Hybride im Minus
Plug-in-Hybride verzeichneten im November ein ähnlich starkes Minus wie Elektroautos, der Absatz sank um knapp neun Prozent, der Marktanteil schrumpfte von 8,1 auf 7,6 Prozent. Am höchsten war der kombinierte Marktanteil von PHEVs und BEVs in Dänemark mit 63 Prozent, am niedrigsten in Kroatien mit vier Prozent. In Österreich sank der kombinierte Marktanteil beider Antriebstechnologien von 29,3 auf 26,7 Prozent.



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