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  • Weltweites M&A-Volumen steigt 2018 um elf Prozent auf 198 Milliarden US-Dollar
  • Volumen knapp 90 Milliarden US-Dollar unter dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2016
  • Nur noch 16 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel wurden 2018 investiert
  • Neue Wettbewerber und Digitalisierung sorgen für hohes M&A-Potenzial 2019
  • Weltweites M&A-Volumen steigt 2018 um elf Prozent auf 198 Milliarden US-Dollar
  • Volumen knapp 90 Milliarden US-Dollar unter dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2016
  • Nur noch 16 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel wurden 2018 investiert
  • Neue Wettbewerber und Digitalisierung sorgen für hohes M&A-Potenzial 2019
Wien, 24. Jänner 2019. Die Pharmaunternehmen sind 2018 auf dem Transaktionsmarkt deutlich hinter ihren Möglichkeiten geblieben: Zwar stieg das M&A-Volumen im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 198 Milliarden US-Dollar, allerdings lag die Summe immer noch etwa 90 Milliarden US-Dollar unter den Beträgen, die in den Jahren 2014 bis 2016 durchschnittlich in diesen Bereich investiert wurden.

Dabei wären die Unternehmen durchaus zu mehr in der Lage: Die Firepower – also die Mittel, die Unternehmen für Zukäufe mobilisieren können – betrug mehr als 1,2 Billionen US-Dollar. Davon wurden allerdings gerade einmal 16 Prozent genutzt. 2014 investierten die Unternehmen noch 27 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel in Fusionen und Übernahmen.

Als Grund für die Zurückhaltung geben die Unternehmensverantwortlichen in erster Linie die hohen Preise an, die mittlerweile für Übernahmekandidaten aufgerufen werden. Als zweithäufigster Grund werden die weltweiten geo- und handelspolitischen Unsicherheiten genannt. 2018 konzentrierten sich die Pharmakonzerne eher auf kleinere Deals – mit Ausnahme der 62 Milliarden US-Dollar teuren, noch nicht abgeschlossenen, Übernahme von Shire durch Takeda.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die Finanzdaten der größten Pharma-, Biotech- und Specialty Pharma-Unternehmen untersucht wurden. Der „Firepower Index“ von EY misst die Kaufkraft von Biotech- und Pharma-Unternehmen bei M&A-Transaktionen auf der Grundlage ihrer Marktkapitalisierung, Barmittelwerte sowie Verschuldungsfähigkeit.

Erich Lehner, Managing Partner Markets und Leiter Life Sciences bei EY Österreich, kommentiert: „Die Branche verharrt insgesamt in Lauerstellung. Viele Deals kamen auch deswegen nicht zustande, weil die Unternehmensbewertungen derzeit sehr hoch sind und die weltweiten Unsicherheiten als zu großes Risiko betrachtet werden. Sollte der Handelsstreit zwischen den USA und China beigelegt oder ein wirtschaftsfreundlicher Ausweg beim Brexit gefunden werden, dürfte auch die Bereitschaft zu Investitionen wieder steigen.“

Lehner weiter: „Die Erwartungshaltung im Markt war, dass die Pharmabranche eigentlich verstärkt auf Fusionen und Übernahmen setzen wird. Schließlich unterliegen die Unternehmen einem starken Druck zur Veränderung durch die Digitalisierung und neue Wettbewerber, die in den Markt drängen. Das dazu notwendige Know-how können sie nicht ausschließlich intern aufbauen – sie müssen es sich auch über Akquisitionen von außen ins Unternehmen holen.“

Fast die Hälfte der Unternehmen will 2019 mehr Zukäufe tätigen
Tatsächlich wollen 42 Prozent der für die Studie befragten Unternehmen im laufenden Jahr mehr Zukäufe tätigen als 2018. Die Schwierigkeit dabei: Die großen Technologiekonzerne investieren derzeit massiv in den Gesundheitsmarkt und treiben die Preise. Zudem besitzen Technologiekonzerne deutlich mehr Mittel: Während die gesamte Life-Science-Branche auf eine Firepower in Höhe von 1,2 Billionen US-Dollar kommt, stehen allein den zehn größten Technologiekonzernen knapp eine Billion US-Dollar mehr zur Verfügung.

Zumindest bei den digitalen Geschäftsmodellen haben sie in der Regel einen Wissensvorsprung gegenüber den Life-Science-Unternehmen. Deswegen muss die Pharmabranche deutlich digitaler werden. „Das Sammeln und Auswerten von Daten über Big-Data-Systeme sowie das Internet der Dinge verändern die gesamte Wertschöpfung“, erläutert Lehner. „Das Ziel vieler Unternehmen ist es deshalb, Gesundheitsplattformen aufzubauen, die sich auf den Kunden fokussieren. Am Ende können davon alle profitieren: Die Unternehmen erschließen neue Umsatzquellen und sparen durch eine bessere Datenlage Geld, die Patienten erhalten effektivere und individueller auf sie zugeschnittene Produkte.“

Fokussierung der Geschäftsmodelle begünstigt Desinvestitionen
Belebend auf die weitere Entwicklung des Transaktionsmarktes dürfte sich zudem auswirken, dass sich zahlreiche Unternehmen stärker auf bestimmte Therapien fokussieren und daher Unternehmensteile, die nicht benötigt werden, abgeben wollen. Betriebswirtschaftlich scheint das auch Sinn zu ergeben: Laut einer EY-Analyse der 25 größten Biopharma-Konzerne haben sich die zehn stärker fokussierten Unternehmen – also Anbieter, die mindestens 50 Prozent ihrer Umsätze mit einem einzigen Therapiefeld erwirtschaften – besser entwickelt als die 15 weniger fokussierten Konzerne.

Hinzu kommt, dass der Pharmamarkt stark fragmentiert ist: Es gibt kein einziges Unternehmen, das mehr als fünf Prozent der Gesamtumsätze auf sich vereint. Unternehmen könnten sich daher durch Zukäufe in bestimmten Therapiegebieten schnell eine dominante Position aufbauen.

„2019 werden die Pharmaunternehmen für Übernahmen oder Fusionen offen sein“, erwartet Lehner. „Dadurch können sie ihr Engagement in bestimmten Therapiegebieten ausbauen und sich durch Größe Wettbewerbsvorteile verschaffen. Oder sie können sich entsprechendes Know-how an Bord holen, um neue Geschäftsmodelle aufzubauen.“

EY im Überblick
EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter an vier Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Umsatz von 143 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 260.000 Mitarbeitern der internationalen EY-Organisation betreut EY Kunden überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung sowie Transaktionsberatung und Managementberatung.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/at

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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EY Nina Eggenberger

Nina Eggenberger
Brand & Digital Lead Austria
EY
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E-Mail: presse@at.ey.com

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