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  • Pkw-Neuzulassungen gingen 2020 um knapp 24 Prozent zurück
  • Zahl der Neuzulassungen im Dezember trotz starker Einschränkungen in vielen Ländern nur leicht unter Vorjahresniveau
  • Marktanteil elektrifizierter Antriebe steigt im Dezember auf neues Rekordhoch: Jeder fünfte Neuwagen in Österreich fährt elektrisch
  • Deutliche Markterholung für 2021 prognostiziert – aber schwaches Frühjahr zu erwarten
  • Pkw-Neuzulassungen gingen 2020 um knapp 24 Prozent zurück
  • Zahl der Neuzulassungen im Dezember trotz starker Einschränkungen in vielen Ländern nur leicht unter Vorjahresniveau
  • Marktanteil elektrifizierter Antriebe steigt im Dezember auf neues Rekordhoch: Jeder fünfte Neuwagen in Österreich fährt elektrisch
  • Deutliche Markterholung für 2021 prognostiziert – aber schwaches Frühjahr zu erwarten
Wien, 19.01.2021. Die Pandemie hat im vergangenen Jahr zu einem historischen Einbruch auf dem europäischen Neuwagenmarkt geführt: Die Pkw-Neuzulassungen gingen im Gesamtjahr um 23,7 Prozent zurück – ein derartig starker Markteinbruch war bislang selbst in den Krisenjahren der Finanzkrise und der europäischen Schuldenkrise nicht registriert worden. In Österreich sanken die Neuzulassungen um 24,5 Prozent und damit noch etwas stärker als im EU-Schnitt.

Im Dezember gingen die EU-Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch nur um 3,3 Prozent zurück – wobei sich die großen Märkte sehr unterschiedlich entwickelten. So stiegen die Neuzulassungen in Deutschland um knapp zehn Prozent, während in Frankreich ein Rückgang um knapp 12 Prozent und in Italien ein Minus von 15 Prozent verzeichnet wurde. In Österreich wurde ein Anstieg um knapp fünf Prozent beobachtet.

Gerhard Schwartz, Leiter Industrial Products bei EY Österreich, zu dieser uneinheitlichen Entwicklung: „Der Neuwagenmarkt in Europa war zuletzt stark durch staatliche Eingriffe – etwa Abwrackprämien, Unterstützungen beim Kauf von E-Autos und sonstige Maßnahmen wie etwa die Mehrwertsteuersenkung in Deutschland beeinflusst.“

Ein weiterer Grund für das Absatzwachstum in einigen Märkten ist die anhaltende Dynamik auf dem Markt für Elektroautos – und das Bestreben der Autokonzerne, die ambitionierten Emissionsvorgaben der EU einzuhalten und möglichst viele elektrifizierte Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.

„Die insgesamt relativ gute Entwicklung auf dem Neuwagenmarkt im Dezember sollte nicht als Zeichen einer Stabilisierung des Marktes interpretiert werden“, betont Schwartz. „Nach wie vor ist der Neuwagenmarkt unter enormem Druck, und die derzeitige Entwicklung der Infektionszahlen in vielen Ländern lässt für das Frühjahr 2021 wenig Gutes erwarten. Geschlossene Autohäuser, Ausgangssperren, ein erneuter Konjunktureinbruch: Das alles stellt eine neue existenzielle Belastungsprobe nicht nur für die Automobilindustrie, sondern gerade auch für den Autohandel dar. Die kommenden Monate werden enorm hart für die Branche.“

Für die zweite Jahreshälfte ist Schwartz allerdings optimistisch: „Zwar sind seriöse Prognosen derzeit kaum möglich – zu unwägbar sind die weitere Entwicklung der Pandemie und der Erfolg der aktuellen Impfkampagnen. Derzeit gibt es aber Grund zur Zuversicht. Sobald die Infektionszahlen und vor allem die Opferzahlen tatsächlich wie erhofft sinken und Einschränkungen gelockert oder aufgehoben werden, dürften die Konjunktur und damit auch der Neuwagenmarkt boomen. Es gibt in vielerlei Hinsicht einen enormen Nachholbedarf – das könnte gerade in der zweiten Jahreshälfte zu einem kräftigen Schub führen.“ Dennoch werde weder in der EU noch in Österreich beim Neuwagenabsatz das Vorkrisenniveau erreicht, so Schwartz: „Selbst im günstigsten Szenario wird der Neuwagenabsatz nicht das Niveau des Jahres 2019 erreichen. Es wird dauern, bis der Markt sich vollständig erholt hat.“

Elektrifizierte Antriebe boomen weiter
Während der Absatz von Verbrennern im Dezember erneut deutlich rückläufig war, setzte sich der Boom bei elektrifizierten Neuwagen fort: Staatliche Unterstützungen beim Kauf elektrifizierter Fahrzeuge und ein immer attraktiveres Modellangebot führen dazu, dass sich elektrifizierte Pkw so gut verkaufen wie nie zuvor.

Im Dezember hatte jeder fünfte Neuwagen in den größten fünf Märkten in Westeuropa (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) einen elektrifizierten Antrieb (Elektro oder Plug-in-Hybrid), der Marktanteil kletterte damit auf den Rekordwert von 19,9 Prozent – nach 14,6 Prozent im November und 11,5 Prozent im Oktober und gerade einmal 3,5 Prozent im Dezember 2019. In Österreich lag der Marktanteil im Dezember bei 19,1 Prozent und damit ebenfalls auf einem neuen Rekordniveau. Im Gesamtjahr 2020 betrug der Marktanteil elektrifizierter Neuwagen in den Top-5-Märkten 10,1 Prozent – nach 2,5 Prozent im Vorjahr – in Österreich kletterte der entsprechende Marktanteil binnen Jahresfrist von 3,5 Prozent auf 9,5 Prozent.

„Wir sehen eine enorme Nachfrage nach elektrifizierten Neuwagen – nicht zuletzt dank großzügiger staatlicher Unterstützung. In den vergangenen Monaten hat sich die Dynamik massiv verstärkt, so dass die Hersteller die Nachfrage kaum bedienen können“, beobachtet Schwartz. „Die Lieferzeiten sind zum Teil sehr lang.“ Neue Modelle würden die Absatzentwicklung im neuen Jahr weiter antreiben, prognostiziert Schwartz. „Der Elektro-Boom wird 2021 anhalten, der Marktanteil von Benzinern und Diesel-Neuwagen wird weiter deutlich sinken.“

Insgesamt kletterte der Absatz reiner Elektroautos im vergangenen Jahr in den Top-5-Märkten um 182 Prozent (Österreich: 73 %), bei Plug-in-Hybriden fiel das Wachstum mit 248 Prozent (Dezember: 254 %) sogar noch kräftiger aus.

Die höchsten Marktanteile erzielten reine Elektroautos im vergangenen Jahr in Deutschland und Frankreich (jeweils 6,7 %) aber auch in Österreich (6,4 %). Plug-in-Hybride waren ebenfalls vor allem in Deutschland (Marktanteil: 6,9 %) und Frankreich (4,5 %) populär. In Österreich erreichten Plug-in-Hybride einen Anteil von 3,1 Prozent.

Dank des starken Absatzplus bei elektrifizierten Neuwagen gerade zum Jahresende hin dürften die meisten Autokonzerne im vergangenen Jahr ihre CO2-Ziele erreicht haben, so Schwartz. Gerade Plug-in-Hybride entwickeln sich derzeit zum Verkaufsschlager, weil sie nicht nur in vielen Märkten großzügig gefördert werden, sondern zudem aus Kundensicht den entscheidenden Vorteil haben, dass die Reichweite kein Problem darstellt.

Während elektrifizierte Antriebe im vergangenen Jahr massiv zulegten, gerieten klassische Verbrenner enorm unter Druck: So sank der Absatz von Neuwagen mit Dieselmotor in den Top-5-Märkten um 37 Prozent (Österreich: minus 28 %), die Zahl der neu zugelassenen Benziner sank sogar um 39 Prozent (Österreich: minus 39 %). Der kombinierte Marktanteil beider Antriebsarten sank in den Top-5-Märkten von 89,4 Prozent auf 74,3 Prozent, in Österreich von 92,0 auf 79,9 Prozent.

Trotz der stark steigenden Neuzulassungen elektrifizierter Pkw und des steigenden Marktanteils dieser Fahrzeuge betont Schwartz, dass die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe immer noch in weiter Ferne liege: „Wir haben derzeit einen PKW-Bestand von etwa 230 Millionen Fahrzeugen in der EU. Selbst wenn von nun an ausschließlich Plug-In Hybride und Elektroautos zugelassen würden, würde es mehr als zehn Jahre dauern, bis der Fuhrpark komplett auf elektrifizierte Antriebe umgestellt wäre – der Weg in eine vollständig emissionsfreie Automobilität bleibt also ein Marathonlauf.“

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EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter an vier Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2019/2020 einen Umsatz von 157 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt rund 300.000 Mitarbeitern der internationalen EY-Organisation betreut EY Kunden überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung sowie Transaktionsberatung und Managementberatung.

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 EY Analyse: Neuwagenzulassungen Dezember 2020
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Marktanteile von Elektroautos im Jahr 2020
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Marktanteile von Plug-in-Hybriden im Jahr 2020
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Entwicklung der Elektro-Neuzulassungen 2020
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Entwicklung der Plug-in-Hybrid-Neuzulassungen 2020
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Gerhard Schwartz, EY Österreich
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