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  • EU-Neuwagenmarkt im Dezember mit erstem Minus seit 16 Monaten
  • Bilanz des Gesamtjahres: Absatz wächst zwar um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bleibt aber 19 Prozent unter 2019
  • Österreich: plus fünf Prozent im Dezember, plus elf Prozent im Gesamtjahr
  • Keine durchgreifende Erholung für 2024 erwartet

Wien, 18. Jänner 2024. Der EU-Neuwagenmarkt hat das Jahr 2023 im Dezember mit einem Rückgang um drei Prozent abgeschlossen, in Österreich ging es hingegen um fünf Prozent nach oben. Für das Gesamtjahr fällt die Bilanz mit einem Wachstum von 14 Prozent in der EU und elf Prozent in Österreich besser aus. Damit lag das Absatzniveau allerdings erneut deutlich unter dem Wert von 2019 – in der EU um 19 Prozent, in Österreich sogar um 27 Prozent. Zunächst sorgte Corona, später der Chipmangel für massive Einbußen. Mit insgesamt 10,6 Millionen Neuwagen wurden 2023 EU-weit knapp 2,5 Millionen Pkw weniger verkauft als im Vorkrisenjahr 2019.

Der Absatzrückgang im Dezember ist in erster Linie auf den massiven Einbruch in Deutschland um fast ein Viertel zurückzuführen, der wiederum ein Resultat des Absatzbooms im Vorjahresmonat ist, als eine bevorstehende Reduzierung des staatlichen Zuschusses für eine große Zahl vorgezogener Käufe sorgte.

Die Schwäche des Absatzmarktes Deutschland bremste zuletzt auch den EU-weiten Absatz von Elektroautos aus: Im Dezember sank der Absatz von Elektroautos in der EU um 17 Prozent, im Gesamtjahr hingegen wuchs er um 37 Prozent. Österreich verzeichnete im Dezember ein Mini-Plus von 1,2 Prozent, im Gesamtjahr aber immerhin ein Wachstum von 39 Prozent.

Ungewisser Ausblick – kaum noch Wachstum im Jahr 2024 erwartet
Am Neuwagenmarkt läuft es nicht rund, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY: „Wir sind immer noch unter Vorkrisenniveau, auch 2024 wird es nur leicht aufwärts gehen. Grund sind die schwache Konjunktur, hohe Finanzierungskosten und die erheblichen geopolitischen Spannungen – das führt sowohl in der Wirtschaft als auch bei Konsument:innen zu Kaufzurückhaltung. Dazu kommt auch die sich abzeichnende Rabattschlacht, die zunehmend auch das Elektrosegment erreicht – das geht auf Kosten der Marge der Autobauer. Für potenzielle Autokäufer:innen sind die Aussichten aber gut: Neuwagen werden wieder billiger, aus dem Anbietermarkt ist nun wieder ein Käufermarkt geworden.“

Elektroautos: Wachstum hält an, aber große Unterschiede innerhalb der EU
In vielen Ländern dürfte das Elektrosegment weiterhin als Wachstumstreiber fungieren, wenn auch gestützt auf staatlichen Förderungen. Preiss dazu: „Wir sehen in vielen europäischen Märkten, dass eine staatliche Förderung einen erheblichen Beitrag zum Markthochlauf leistet. Keine Förderung, geringe Nachfrage – so lässt sich die Situation zusammenfassen.“

Elektroautos in Skandinavien am populärsten – weiterhin sehr niedrige Marktanteile in Ost- und Südeuropa
Die höchsten Marktanteile wurden im Dezember in Irland, Dänemark und den Niederlanden mit 58 Prozent, 51 Prozent bzw. 42 Prozent registriert. Den niedrigsten Marktanteil wies Tschechien mit drei Prozent auf. Österreich liegt mit einem Elektro-Marktanteil von 22 Prozent im Dezember im oberen Mittelfeld. Berücksichtigt man zusätzlich Plug-in-Hybride, wird der Unterschied noch deutlicher – dann reicht die Spanne von sechs Prozent (gemeinsamer Marktanteil BEV und PHEV) in Tschechien, Bulgarien und Kroatien bis 71 Prozent in Irland (Österreich: 28 %).

„Es gibt eklatante Unterschiede innerhalb der EU, was den Vormarsch der E-Mobilität betrifft“, sagt Preiss. „Die skandinavischen Länder zählen zu den Vorreitern, sie haben früh und konsequent auf Elektromobilität gesetzt und entsprechende Rahmenbedingungen und Anreize geschaffen. Dort sind E-Autos im Neuwagensegment bereits in der Mehrheit. Hingegen spielen Elektroautos in Osteuropa auf dem Neuwagenmarkt quasi keine Rolle. Es bleibt spannend, ob die ambitionierten EU-Pläne für die Elektromobilität, denen zufolge ab 2035 keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden sollen, mit dem aktuellen Status-quo realisierbar bleiben.“

Plug-in-Hybride gewinnen in den meisten Ländern weiter Marktanteile
In der Mehrheit der EU-Länder erfreuen sich Plug-in-Hybride weiter steigender Beliebtheit – auch dank anhaltender Förderung. In 18 der 27 Ländern legte der Absatz von Plug-in-Hybriden zu. In Österreich schrumpfte der Absatz hingegen im Dezember um sieben Prozent. Vor allem aufgrund eines massiven Einbruchs in Deutschland ging die Zahl der Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden in der gesamten EU im Dezember um 40 Prozent zurück.

EY im Überblick

EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von 229 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

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*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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