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  • EU-Neuwagenmarkt wächst im September um zehn Prozent – ein zusätzlicher Verkaufstag
  • Österreich: Anstieg sogar um 29 Prozent
  • Bisheriger Jahresverlauf: Plus von 0,9 Prozent in der EU – 19 Prozent unter Vorkrisenniveau
  • EU-Absatz von Elektroautos wächst im September um 20 Prozent, in Österreich um 22 Prozent
  • Plug-in-Hybride legen noch deutlich stärker zu als Elektroautos
Wien, 28. Oktober. 2025. Der EU-Neuwagenmarkt legte im September relativ deutlich zu: um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit liegt der Neuwagenabsatz im bisherigen Jahresverlauf, also im Zeitraum Jänner bis September, um 0,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Zu dem Plus im September könnte ein zusätzlicher Verkaufstag im Vergleich zum Vorjahresmonat beigetragen haben. Auch in Österreich wurde ein kräftiges Plus verzeichnet: Die Neuzulassungen legten im September um 29 Prozent zu, für den bisherigen Jahresverlauf ergibt sich ein Wachstum von knapp 13 Prozent.

Insgesamt bleibt damit das Absatzniveau sowohl in der EU als auch in Österreich allerdings sehr deutlich unter dem Vorkrisenniveau: Im Jahr 2019 wurden im Zeitraum Jänner bis September in der EU 19 Prozent mehr Neuwagen zugelassen als im laufenden Jahr. In absoluten Zahlen entspricht das einem Minus von nahezu 1,9 Millionen Pkw. In Österreich liegen die Neuzulassungen aktuell 17 Prozent niedriger als im Jahr 2019.

„Auch wenn die Zahl der Neuzulassungen in der EU zuletzt wieder leicht gestiegen ist und wir für das Gesamtjahr 2025 voraussichtlich ein geringes Plus gegenüber dem schwachen Vorjahr sehen werden, befindet sich der Neuwagenmarkt weiterhin in einer schwierigen Lage“, sagt Axel Preiss, Sektorleiter Industrials bei EY Österreich. „Die Nachfrage bleibt verhalten, von einer echten Trendwende kann keine Rede sein. Die Kaufzurückhaltung ist nach wie vor groß – bedingt durch ein herausforderndes Umfeld mit schwacher Wirtschaft, hohen Fahrzeugpreisen, politischen Unsicherheiten und wachsenden Sorgen um Arbeitsplätze. In solchen Zeiten verschieben sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen größere Investitionen.“

Marktanteile verschieben sich deutlich unter Europas Autoherstellern
Während sich der Gesamtmarkt im laufenden Jahr auf niedrigem Niveau eher seitlich bewegt, gibt es durchaus relevante Veränderungen bei den Marktanteilen der Konzerne: Im bisherigen Jahresverlauf konnten von den größeren Autokonzernen vor allem Renault, BMW und Volkswagen überdurchschnittlich stark wachsen und Marktanteile gewinnen, während insbesondere Toyota, Stellantis, Hyundai und Tesla Marktanteile abgegeben haben. 

Insgesamt legten die Pkw-Neuzulassungen der drei deutschen Autokonzerne in den ersten neun Monaten des Jahres um 4,4 Prozent zu – bei einem Anstieg des Gesamtmarktes um 0,9 Prozent. Ihr gemeinsamer Marktanteil stieg damit von 38,2 auf 39,5 Prozent.

Der Elektroauto-Pionier Tesla verzeichnete zwar auch im September einen EU-weiten Absatzrückgang und Marktanteilsverluste, diese fielen aber weniger deutlich aus als in den vergangenen Monaten. So schrumpften die Tesla-Neuzulassungen im September in der EU um 19 Prozent, im bisherigen Jahresverlauf hingegen um 39 Prozent. In einigen wichtigen westeuropäischen Märkten wie Spanien, Großbritannien, Norwegen oder auch Österreich stiegen die Tesla-Neuzulassungen sogar – in Österreich um sieben Prozent.

Elektroautos legen nach Vorjahresminus wieder zu
Auf den ersten Blick erfreulich entwickelt haben sich im September die Neuzulassungen von Elektroautos, die um 20 Prozent zulegten, in Österreich um 22 Prozent. Damit fiel das Wachstum allerdings niedriger aus als im bisherigen Jahresverlauf: Im Zeitraum Jänner bis September 2025 lagen die Elektro-Neuzulassungen in der EU noch um 24 Prozent über dem Vorjahresniveau, in Österreich wurde im bisherigen Jahresverlauf ein Wachstum von 41 Prozent registriert.

Außerdem zeigt sich in der Mehrjahresanalyse, dass der E-Auto-Absatz in der EU im laufenden Jahr zwar 24 Prozent über dem Vorjahresniveau liegt, aber nur 17 Prozent über dem Wert von 2023. Über den Zweijahreszeitraum ergibt sich daraus eine jährliche Wachstumsrate im Elektro-Segment von gerade einmal acht Prozent. Der E-Auto-Marktanteil liegt im laufenden Jahr mit 16,1 Prozent zudem nur geringfügig über dem Vergleichswert von 2023, der 14,0 Prozent betrug. 

„Der Absatz von Elektrofahrzeugen zieht nach dem Rückgang im vergangenen Jahr wieder an – allerdings ist dieses Wachstum in vielen Ländern teuer erkauft“, sagt Preiss. „Ohne staatliche Förderungen wie Kaufprämien oder steuerliche Begünstigungen sowie erhebliche Rabatte der Hersteller wäre die Nachfrage deutlich geringer. Viele Hersteller drücken ihre Modelle derzeit in den Markt, obwohl sie damit kaum Gewinne erzielen.“

„Die Branche hatte ursprünglich mit einer wesentlich stärkeren Dynamik gerechnet. Inzwischen zeigt sich: Verbrenner und Elektroautos werden noch über Jahre hinweg parallel existieren. Auch wenn der Anteil der E-Autos weiter steigen wird, dürfte die 50-Prozent-Marke selbst bei einem jährlichen Wachstum von 20 Prozent frühestens um 2032 erreicht werden. Vor diesem Hintergrund erscheint das geplante EU-Verbot für neue Verbrenner ab 2035 kaum realistisch und wird wohl abgeschwächt werden müssen“, so Preiss. „Elektromobilität lässt sich nicht verordnen – sie muss sich wirtschaftlich rechnen. Erst wenn Elektroautos bei Reichweite, Ladezeit und Preis überzeugen, werden sie sich wirklich durchsetzen.“

Elektro-Marktanteil bleibt im Osten Europas sehr niedrig
Als Elektro-Musterknaben erwiesen sich auch im September vor allem die Länder in Nordeuropa und die Benelux-Länder. In vielen anderen EU-Ländern sind Elektroautos hingegen nach wie vor ein Nischenprodukt: In immerhin elf EU-Ländern lag der Elektro-Marktanteil im September unter zehn Prozent. 

Besonders niedrig ist der Marktanteil von Elektroautos weiterhin in den ost- und südosteuropäischen Ländern: In Kroatien lag er im September z.B. bei 3,8 Prozent, in der Slowakei bei 4,5 Prozent. Insgesamt stieg der Marktanteil von Elektroautos in den Ost- und Südosteuropäischen Ländern im September gegenüber dem Vorjahresmonat von 5,8 auf 7,9 Prozent.

In den skandinavischen und nordeuropäischen Ländern hingegen erfreuen sich Elektroautos großer Beliebtheit: Dänemark wies im September mit 73 Prozent erneut den EU-weit mit Abstand höchsten Marktanteil von Elektroautos auf – vor Finnland (43 %) und Schweden (38 %). In den skandinavischen Ländern stieg der Elektro-Marktanteil im September von 49 auf 52 Prozent. In Österreich schrumpfte der Marktanteil von Elektroautos gegen den Trend von 22,2 auf 20,9 Prozent.

Plug-in-Hybride legen stark zu
Noch stärker als bei Elektroautos stiegen die Neuzulassungen bei Plug-in-Hybriden, die EU-weit sogar um 65 Prozent zulegten, der Marktanteil stieg von 6,8 auf 10,3 Prozent. Die höchsten Marktanteile erzielten Plug-in-Hybride im September in Schweden (30 %) und den Niederlanden (20 %). Der kombinierte Marktanteil beider elektrischen Antriebsarten (BEV und PHEV) war in Dänemark (75 %), Schweden (68 %) und Finnland mit 62 Prozent am höchsten. In Österreich legte der Absatz von PHEV um 94 Prozent zu, der Marktanteil stieg von 6,4 auf 9,7 Prozent.

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EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2024/2025 einen Umsatz von 255 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Unternehmensberatung sowie Strategie- und Transaktionsberatung.

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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Bettina Loidhold
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