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  • EU-Neuwagenmarkt wächst im Oktober um sechs Prozent – Absatz in Österreich wächst um elf Prozent
  • Bisheriger Jahresverlauf: Plus von 1,4 Prozent in der EU – aber 18 Prozent unter Vorkrisenniveau
  • EU-Absatz von Elektroautos wächst im Oktober um fast 40 Prozent, Marktanteil steigt von 14,4 auf 18,9 Prozent
  • Österreich: Elektro-Plus von 29 Prozent
  • Skoda Elroq meistzugelassenes E-Auto in Westeuropa

Wien, 25.11. 2025. Der EU-Neuwagenmarkt legte auch im Oktober zu: um knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von den 27 EU-Ländern verzeichneten 20 im Oktober steigende Neuzulassungen. Damit liegt der Neuwagenabsatz im bisherigen Jahresverlauf, also im Zeitraum Jänner bis Oktober, um 1,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. In Österreich stiegen die Neuzulassungen um elf Prozent, im bisherigen Jahresverlauf sogar um 12,5 Prozent. Insgesamt bleibt damit das Absatzniveau in der EU allerdings sehr deutlich unter dem Vorkrisenniveau: Im Jahr 2019 wurden im Zeitraum Jänner bis Oktober in der EU 18 Prozent mehr Neuwagen zugelassen als im laufenden Jahr. In absoluten Zahlen liegt die Lücke bei fast zwei Millionen Pkw.

„Der europäische Neuwagenmarkt zeigt zwar wieder eine leichte Aufwärtsbewegung, doch man darf nicht vergessen, wie tief das Ausgangsniveau zuletzt war“, erklärt Axel Preiss, Leiter Industrials bei EY Österreich. „Von einer echten, breit getragenen Erholung kann aber keine Rede sein. Angesichts der weiterhin anspruchsvollen Rahmenbedingungen bleibt die Nachfrage verhalten. Der Ersatzbedarf ist nach Jahren mit sehr niedrigen Verkaufszahlen zwar enorm gestiegen, und das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in Europa nimmt stetig zu. Dennoch zögern Unternehmen wie Privatpersonen beim Neuwagenkauf – gebremst durch eine schwache Konjunktur, hohe Preise, politische Unsicherheiten und wachsende Sorgen rund um Beschäftigung und Einkommen.“

Während sich der Gesamtmarkt im laufenden Jahr auf niedrigem Niveau nur leicht aufwärts entwickelt, gibt es durchaus relevante Veränderungen bei den Marktanteilen der Konzerne: Im bisherigen Jahresverlauf konnten von den größeren Autokonzernen vor allem Renault, BMW und Volkswagen überdurchschnittlich stark wachsen und Marktanteile gewinnen, während insbesondere Stellantis, Toyota, Hyundai und Tesla Marktanteile abgegeben haben. Insgesamt legten die Pkw-Neuzulassungen der drei deutschen Autokonzerne in den ersten zehn Monaten des Jahres um 4,9 Prozent zu – bei einem Anstieg des Gesamtmarktes um 1,4 Prozent. Ihr gemeinsamer Marktanteil stieg damit von 38,4 auf 39,7 Prozent.

Der Elektroauto-Pionier Tesla verzeichnete im Oktober einen deutlichen EU-weiten Absatzrückgang und Marktanteilsverluste. Nachdem das Absatzminus im September nur 19 Prozent betragen hatte, weitete es sich im Oktober auf 48 Prozent aus. Der Tesla-Anteil am Elektro-Markt schrumpfte im Vergleich zum Vorjahresmonat von neun auf drei Prozent.

Elektroautos legen kräftig zu
Wie schon in den Vormonaten stieg der Absatz von Elektroautos auch im Oktober deutlich zweistellig. EU-weit stiegen die Elektro-Neuzulassungen um 39 Prozent, die meisten – 20 von 27 – EU-Ländern verzeichneten steigende Neuzulassungen von Elektroautos. Ihr Marktanteil stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat von 14,4 auf 18,9 Prozent. In Österreich stiegen die Neuzulassungen von Elektroautos im Oktober um 29 Prozent, der Marktanteil kletterte von 18,2 auf 21,1 Prozent.

Im bisherigen Jahresverlauf ist der Absatz von Elektroautos im Vergleich zum Vorjahreszeitraum EU-weit um 26 Prozent gewachsen – allerdings war 2024 ein sehr schwaches Jahr für die E-Mobilität. Für den Zwei-Jahres-Zeitraum von 2023 bis 2025 ergibt sich nur eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von neun Prozent. „Die hohen Wachstumsraten im Elektrosegment vermitteln ein trügerisches Bild – tatsächlich bleibt die Entwicklung weit hinter den Erwartungen früherer Jahre zurück“, betont Axel Preiss. „Der aktuelle Absatz ist zudem teuer erkauft: Er entsteht vor allem durch staatliche Förderungen wie Kaufprämien oder steuerliche Begünstigungen sowie durch teils erhebliche Rabatte der Hersteller, die ihre E-Modelle in den Markt drücken, obwohl sie damit kaum Gewinne erzielen.“

„Mittlerweile ist klar, dass der Hochlauf der Elektromobilität ein langfristiger Prozess sein wird. Verbrenner und E-Autos werden noch viele Jahre parallel bestehen“, so Preiss weiter. „Zwar wird der Elektroantrieb weiter Marktanteile gewinnen, doch selbst bei einem jährlichen Wachstum von 20 Prozent wäre ein 50-Prozent-Anteil erst etwa 2032 realistisch. Vor diesem Hintergrund wird sich die EU-Regel, ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen, an die Realität anpassen müssen.“

„Wir sehen vielerorts eine Rückbesinnung auf den Verbrennungsmotor – insbesondere in Form von Hybridlösungen. Die Zukunft wird deutlich technologieoffener ausfallen, als es die politische Debatte lange vermuten ließ“, sagt Preiss. „Denn der Erfolg der Elektromobilität lässt sich nicht erzwingen. Sie muss für Hersteller wie Kunden wirtschaftlich sinnvoll sein und bei Reichweite, Ladezeiten und Kosten überzeugen. Das ist bislang trotz umfassender staatlicher Unterstützung noch nicht ausreichend gegeben. Am Ende bestätigt sich eine alte Erkenntnis: Der Markt findet die Lösungen, die den Bedürfnissen der Menschen wirklich entsprechen – vorausgesetzt, Unternehmen werden nicht durch ideologische Vorgaben daran gehindert.“

„Auch im kommenden Jahr ist mit einem moderaten Anstieg der Elektroauto-Verkäufe zu rechnen“, sagt Axel Preiss. „Zum einen werden neue Modelle im Premiumsegment mit 800-Volt-Technologie und sehr kurzen Ladezeiten für zusätzlichen Schub sorgen – besonders attraktiv für Dienstwagenfahrer, die etwa in Deutschland durch steuerliche Vorteile eine zentrale Zielgruppe darstellen. Vor allem aber werden neue, preislich niedrigere E-Modelle dafür sorgen, dass Elektromobilität für mehr Menschen zugänglich wird und zusätzliche Käufergruppen erreicht.“

Bereits heute ist ein neu auf den Markt gekommenes Elektro-Einstiegsmodell der Bestseller in Westeuropa: Der Skoda Elroq, der seit diesem Jahr ausgeliefert wird, lag im Oktober in den zwölf westeuropäischen Ländern, für die entsprechende Daten verfügbar sind, mit knapp 9.200 Neuzulassungen auf dem ersten Platz im Ranking der meistzugelassenen Elektroautos. Dahinter liegt der ebenfalls neu auf den Markt gekommene Renault R5 mit knapp 7.000 Neuzulassungen – von denen allerdings zwei Drittel auf Frankreich entfielen. Auf den Rängen drei bis fünf platzieren sich drei Modelle von Volkswagen: Der VW ID.4/5, der VW ID.7 und der VW ID.3. Als Elektro-Musterknaben erwiesen sich auch im Oktober vor allem die Länder in Nordeuropa und die Benelux-Länder. In vielen anderen EU-Ländern sind Elektroautos hingegen nach wie vor ein Nischenprodukt: In immerhin 13 EU-Ländern lag der Elektro-Marktanteil im Oktober unter zehn Prozent.

Besonders niedrig ist der Marktanteil von Elektroautos weiterhin in den ost- und südosteuropäischen Ländern: In Kroatien lag er im Oktober z.B. bei vier Prozent, in der Slowakei, Italien und Tschechien bei jeweils fünf Prozent. Insgesamt stieg der Marktanteil von Elektroautos in den ost- und südosteuropäischen Ländern im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat von 4,6 auf 7,8 Prozent. In den skandinavischen Ländern hingegen erfreuen sich Elektroautos großer Beliebtheit: Norwegen wies im Oktober mit 97 Prozent den mit Abstand höchsten Marktanteil von Elektroautos in Europa aus. Dahinter folgen Dänemark mit 72 Prozent, die Niederlande (40 %) sowie Schweden und Finnland (jeweils 36 Prozent). In den skandinavischen Ländern insgesamt (einschließlich des Nicht-EU-Lands Norwegen) stieg der Elektro-Marktanteil im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat von 43 auf 58 Prozent.

Plug-in-Hybride legen stark zu
Noch stärker als bei Elektroautos stiegen die Neuzulassungen bei Plug-in-Hybriden, die EU-weit sogar um 43 Prozent zulegten, der Marktanteil stieg von 6,8 auf 10,3 Prozent. In Österreich lag das Wachstum bei 50 Prozent, der Marktanteil stieg von 8,2 auf elf Prozent. Die höchsten Marktanteile erzielten Plug-in-Hybride im Oktober in Schweden (30 %) und den Niederlanden (21 %). Der kombinierte Marktanteil beider elektrischen Antriebsarten (BEV und PHEV) war in Dänemark (72 %), Schweden (66 %) am höchsten unter allen EU-Ländern.

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EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen an fünf Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2024/2025 einen Umsatz von 255 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Unternehmensberatung sowie Strategie- und Transaktionsberatung.

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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