- Über ein Drittel (36 %) denkt, das Risiko für ein Blackout wäre an Weihnachten höher als sonst
- Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Blackout in den nächsten zwei Jahren eintritt, wird von Österreicher:innen heuer geringer eingeschätzt (32 %) als im Vorjahr (38 %)
- 79 Prozent der Österreicher:innen haben für ein Blackout vorgesorgt, zwei Prozent mehr als im Vorjahr (77 %) – trotzdem hat einer von fünf Haushalten in Österreich keine Vorsorgemaßnahmen für ein Blackout getroffen
- Top-Maßnahmen auch heuer: Ersatzbeleuchtung (59 %), Vorrat an haltbaren Lebensmitteln (52 %) und Getränkevorrat (45 %)
- Mehr als vier von fünf Befragte (84 %) rechnen damit, dass der Strom im Falle eines Blackouts in maximal 24 Stunden wieder da wäre
Wien, 19. Dezember 2023. Die Blackoutgefahr wird von den Österreicher:innen laut einer Studie der Beratungs- und Prüfungsorganisation EY Österreich heuer als etwas niedriger eingeschätzt als im Vorjahr: Während im letzten Jahr die Wahrscheinlichkeit für einen großflächigen Stromausfall innerhalb der nächsten zwei Jahre von Bürger:innen auf durchschnittlich 38 Prozent eingeschätzt wurde, liegt das erwartete Risiko heuer bei 32 Prozent. Wie schon im Vorjahr schätzt etwas mehr als ein Drittel der Österreicher:innen das Risiko für ein Blackout zu Weihnachten höher ein als sonst (36 %, Vorjahr 35 %). Sechs von zehn (60 %) denken, das Risiko wäre zu Weihnachten gleich hoch wie zu jedem anderen Zeitpunkt im Jahr, fünf Prozent sind der Meinung, das Risiko sei zu Weihnachten geringer.
„Die empfundene Bedrohung eines breitflächigen Stromausfalls scheint in der österreichischen Bevölkerung abzunehmen. In der Sicherheitspolitischen Jahresvorschau 2020 wurde die Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Blackouts innerhalb der nächsten fünf Jahre seitens des Bundesheers mit 100 Prozent eingeschätzt“, so Christina Khinast, Leiterin des Energiesektors bei EY Österreich.
Das sind die Ergebnisse des diesjährigen EY Blackout Readiness Check, für den über 1.000 Österreicher:innen zwischen 18 und 65 Jahren befragt wurden. Die Studie wurde heuer zum zweiten Mal durchgeführt, die Ergebnisse sind repräsentativ.
Österreicher:innen sorgen trotz Annahme einer sinkenden Blackout-Wahrscheinlichkeit vor
Obwohl die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Blackouts tendenziell eher gering eingeschätzt wird, sorgen die Österreicher:innen entsprechend vor. Fast vier von fünf Österreicher:innen (79 %) haben aktuell nach eigenen Angaben entsprechende Maßnahmen getroffen – das sind geringfügig mehr als im Vorjahr (77 %). Das bedeutet aber auch, dass rund 21 Prozent nicht für ein Blackout vorgesorgt haben. Immerhin sieben Prozent, die aktuell keine Maßnahmen getroffen haben, planen in Zukunft entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
Die am häufigsten getroffene Maßnahme zur Vorsorge für einen Stromausfall ist wie im Vorjahr die Ersatzbeleuchtung in Form von Kerzen oder Taschenlampen. Etwa sechs von zehn Teilnehmenden (59 %) haben diese zuhause. An zweiter Stelle folgt ein Vorrat an haltbaren Lebensmitteln, den etwa die Hälfte der Österreicher:innen zuhause hat (52 %). Auf Platz drei folgt der Getränkevorrat (45 %), danach kommen das Bargeld (43 %) und Medikamente (41 %). Etwa jede:r Achte hat sogar eine Notstromversorgung im Haushalt (12 %). Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt auch: Tendenziell sorgen ältere Menschen eher vor als jüngere Bürger:innen unter 40 Jahren.
Khinast dazu: „Vorsorge ist die halbe Miete – das gilt vor allem auch für Krisenszenarien wie eben Blackouts. Die Maßnahmen, die getroffen werden, könnten noch etwas diversifizierter ausfallen – beispielsweise hat nicht mal jeder zweite Haushalt aktuell einen Wasservorrat zuhause. Was für Privatpersonen gilt, zählt natürlich genauso für Unternehmen – auch diese sollten sich bestmöglich für einen längeren Stromausfall rüsten.“
Bundesländervergleich: Vorarlberg am besten, Burgenland am wenigsten vorbereitet
Im Bundesländervergleich hat hinsichtlich der Vorbereitungen für einen Stromausfall Vorarlberg die Nase vorn: 87 Prozent der Bevölkerung hat dort Maßnahmen getroffen, die im Ernstfall helfen sollen. Dahinter folgen die Steiermark (83 %), Kärnten und Oberösterreich (je 82 %). Auf dem letzten Platz ist das Burgenland – hier sind nur zwei Drittel (67 %) auf ein Blackout vorbereitet.
Über die Hälfte rechnet mit Hilfe vom Staat
Gefragt wurde auch, ob die Österreicher:innen denken, dass der Staat Österreich für einen längeren Stromausfall ausreichend vorgesorgt hat, um Haushalte während dieser Zeit zu unterstützen. Mehr als die Hälfte (51 %) ist der Meinung, der Staat hätte ausreichend für Stromausfälle vorgesorgt und könnte Haushalte entsprechend unter die Arme greifen. Vier von zehn teilen diese Einschätzung eher nicht (40 %), neun Prozent gar nicht.
Großteil schätzt Vorhandensein von Strom nach spätestens 24 Stunden
Mehr als vier von fünf Befragten (84 %) gehen davon aus, dass der Strom im Falle eines Blackouts nach spätestens 24 Stunden wieder da wäre. 53 Prozent – also mehr als die Hälfte der Befragten – denkt sogar, dass ein großflächiger Stromausfall maximal fünf Stunden andauern würde. Nur jede:r Neunte (11 %) rechnet damit, dass ein bis vier Tage vergehen könnten, bis der Strom zurück ist, drei Prozent gehen von vier bis sieben Tagen aus, zwei Prozent von mehr als sieben Tagen.
„Das Parlament hat letztes Jahr erheben lassen, wie lange der Strom im Falle eines Blackouts weg wäre. Gemäß dieser Erhebung rechnet man mit bis zu 48 Stunden, bis auch die privaten Haushalte wieder versorgt werden können – also deutlich länger, als die Befragten denken. Entsprechend müssen auch Vorräte angeschafft werden – hier lautet die Empfehlung von offiziellen Stellen, für etwa zwei Wochen aufzustocken“, so Khinast.